HSV-Profi bat um Nicht-Nominierung vor Union-Spiel
29.04.2019 | 08:17 Uhr
Die Zeit vom Lewis Holtby beim Hamburger SV hat ein abruptes und unschönes Ende gefunden. Der offensive Mittelfeldspieler wurde vom Verein bis zum Saisonende suspendiert.
Der 28-Jährige stand bei der 0:2 (0:0)-Niederlage am Sonntag bei Union Berlin nicht im Kader, nachdem er Trainer Hannes Wolf darum gebeten hatte, ihn nicht zu nominieren. Der unfassbare Grund: Holtby ahnte, dass er nicht von Anfang an spielen werde.
"Ich sage ja nicht: 'Bitte, bitte, komm mit'. Kurze Zeit später wusste er zwar, dass das ein Fehler ist, aber dann bekommt man das nicht mehr gedreht, wenn es ausgesprochen ist, dass ein gesunder Spieler nicht mit zum Spiel will", sagte Wolf.
Sportvorstand Ralf Becker betonte, dass Offensivspieler Holtby, dessen hochdotierter Vertrag Ende Juni ausläuft, nicht mehr für den HSV auflaufen werde: "Für uns ist klar, und das wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben, dass es keinen Sinn mehr macht."
"Wir sind auf der Zielgeraden, wo wir alle brauchen und viele betonen, dass sie ihr Eigeninteresse hinten anstellen. Aber das war hier nicht der Fall", sagte Becker.
Dem Trainer spricht der Sportvorstand dagegen, trotz des sechsten Spiels in Folge ohne Sieg und dem Absturz auf Platz vier, sein Vertrauen aus: "Ich bin nicht bereit, jemanden zu opfern, nur weil gewisse Dinge nicht so laufen, wie sie bei einer Mannschaft wie uns laufen müssten", sagte Becker. "Es ist immer einfach, die Schuld dem Trainer zu geben. Ich sehe bei uns die Probleme in anderer Konstellation. Es geht darum zu schauen, auf wen wir uns verlassen können."