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Katar, Saudi-Arabien, UEFA & Elon Musk: Die wichtigsten Antworten zum United-Verkauf

Verkauf von Manchester United: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Wer kauft Manchester United?
Image: Wer kauft Manchester United?  © DPA pa

Die Glazer-Familie will Manchester United verkaufen, bis Freitagabend (17.2.2023) haben Interessenten noch Zeit, ein Angebot abzugeben. Mehrere mögliche Käufer sollen bereits zur Option stehen.

Doch wer ist mit im Rennen? Wie teuer wird die Übernahme? Wie geht es weiter? Und wie umgeht Katar die UEFA-Regularien? Sky Sport mit den Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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Wie teuer wird der Verkauf?

Satte 5.6 Milliarden Euro verlangen die Glazers wohl für den Traditionsklub, der Vereinswert wird an der New Yorker Börse jedoch lediglich mit 3.2 Milliarden Euro bewertet. Bekommen die Glazers tatsächlich ihre geforderte Summe, wäre es der teuerste Verkauf einer Sportmannschaft weltweit.

Wie geht es jetzt weiter?

Am Freitagabend (17.2.) um 23 Uhr deutscher Zeit endet die Abgabefrist. Bis dahin müssen alle Gebote vorliegen.

Wer ist im Rennen?

In den vergangenen Monaten kursierten immer wieder prominente Namen als potenzielle Interessenten. Darunter sollen sich Sir Jim Ratcliffe, Elon Musk, sowie Privatinvestoren aus Katar und Saudi-Arabien befinden.

Sir Jim Ratcliffe: Gilt als reichster Mann Großbritanniens und bestätigte bereits das Interesse, Manchester United kaufen zu wollen. "Wir haben uns formell in den Prozess eingebracht", sagte ein Sprecher seines Chemiekonzerns Ineos der britischen Zeitung The Times Ende Januar.

Elon Musk: Outete sich einst auf Twitter als United-Fan und kursierte zuletzt ebenfalls als Interessen. Ob er ein Angebot abgeben wird, bleibt abzuwarten.

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Auch einige "kleinere" Angebote von unterschiedlichen Interessenten wird es geben. Die Raine Group, die den Verkauf für die Glazers verwaltet, wird versuchen, diese zu einem Konsortium zusammenzuschustern.

Katar: Wie die Daily Mail berichtete, will eine Gruppe von Privatinvestoren aus dem Emirat den englischen Traditionsklub kaufen. "Wenn ich eine der anderen Gruppen wäre, würde ich mir Sorgen machen, meint Sky Sports Chefreporter Kaveh Solhekol. "Wenn man das Geld ansieht, das sie haben, die Investitionen, die sie in der Vergangenheit in einer Vielzahl von Unternehmen getätigt haben, dann verlieren sie normalerweise nicht, wenn sie etwas wollen."

Klar ist, Golfstaaten wie Katar und Saudi-Arabien sind nicht auf andere Investoren angewiesen, mit denen sie zusammen ein Konsortium zur Übernahme bilden müssen. Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, gilt als Fan von Manchester United - eine Übernahme der Red Devils würde zu erheblichen Investitionen in den Verein, das Stadion und die Stadt Manchester führen.

Das Old Trafford und das Trainingsgelände müssen dringend saniert werden, die Kataris sind bereit, erhebliche Summen hierfür auszugeben. Trotzdem soll man keineswegs bereit sein, den Glazers das Geld hinterherzuwerfen, Katar will ein sinnvolles und attraktives Geschäft, gerade weil viel Geld in die Infrastruktur des Vereins investiert werden muss.

Deshalb werden nach Informationen von Sky Sports weder die Kataris noch die anderen Interessenten ein hohes erstes Angebot abgeben.

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Saudi-Arabien: Neben Katar soll auch das Nachbarland Saudi-Arabien in dem Poker miteinsteigen. Die britische Tageszeitung The Telegraph berichtet von einem Interesse der Saudis, die als Konsortium bereits 2021 den Premier-League-Klub Newcastle United für umgerechnet 360 Millionen Euro kauften.

Das Konsortium bei Newcastle besteht zu 80 Prozent aus dem Staatsfonds von Saudi-Arabien, die Finanzkraft des saudischen Fonds beträgt um die 400 Milliarden Euro. Ein fünf-Milliarden-Kauf der Red Devils würde auf dem Kontostand vermutlich nicht großartig auffallen.

Wie können Katar und Saudi-Arabien die UEFA-Richtlinien austricksen?

Ein Einstieg bei Manchester United würde sowohl Katar als auch Saudi-Arabien zumindest theoretisch mit den Regularien der UEFA kollidieren. Das Regelwerk besagt, dass zwei Vereine mit demselben Eigentümer nicht im gleichen europäischen Wettbewerb spielen dürfen.

Die Gesellschaft Qatar Sports Investments, der bereits Paris Saint-Germain gehört, soll deshalb nicht United kaufen, sondern eine andere Investorengruppe, die mit der katarischen Königsfamilie verbunden ist. Bereits RB Salzburg und RB Leipzig konnten vor einigen Jahren beweisen, dass die Vereine nicht von den gleichen Personen geführt werden und jeweils eine eigene Managementstruktur besitzen. Gleiches könnte auch Katar umsetzen - zumal es hilft, dass der Präsident von PSG, Nasser Al-Khelaifi, im UEFA-Exekutivkomitee sitzt.

Was braucht der Verein Manchester United?

Ein Einstieg eines Investmentfonds wäre schwierig für den Verein. "Die Leute wollen immer noch eine Rendite für ihr Geld und für ihre Investition. Manchester United braucht einen schuldenfreien Fußballverein mit jemandem, der bereit ist, Geld in den Verein zu stecken", meint Sky Sports Experte Gary Neville.

Dafür braucht es den richtigen Investor, der den Verein lebt: "Sir Jim Ratcliffe ist in Manchester geboren und kennt die Gegend. Wenn er den Zuschlag erhält, wird es viele glückliche Manchester United-Fans geben. Ich denke, er wird das Richtige für den Verein tun wollen", so Neville.

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Der neue Besitzer müsse den Verein als Langezeitprojekt sehen, "nicht etwas, das er in drei Jahren für eine Milliarden mehr verkaufen kann", meint Neville. "Mit großen Investitionen kann der Klub wieder zu einer gefährlichen Kraft werden. Die Priorität muss immer die fußballerische Leistung sein, dann kann man über das Fanerlebnis sprechen. Das Stadion und die Einrichtungen müssen wieder Weltklasse sein."

Ob Ineos-Eigentümer oder Scheich-Übernahme: Es bleibt spannend, wer der neue Besitzer von Manchester United wird. Einfach ist das Projekt sicherlich nicht.

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