Villa des Grauens? Bayern trifft auf sein Schreckgespenst
10.10.2024 | 15:59 Uhr
Einige Topteams hat Aston Villa in der jüngeren Vergangenheit bereits zu Fall gebracht. Sind jetzt die Bayern dran?
Was haben Manchester City, FC Arsenal, Tottenham Hotspur und der FC Chelsea gemeinsam? Genau, sie alle haben in der vergangenen Saison mindestens einmal gegen Aston Villa verloren. Jene Mannschaft, auf die der FC Bayern am Mittwochabend (21 Uhr Liveticker auf skysport.de) in der Champions League trifft.
Der Klub aus Birmingham weiß also, vermeintlich favorisierte Teams zu Fall zu bringen. Die Villans sind gewissermaßen der Stolperstein der Großen. Gute Erinnerungen an Villa haben die Bayern nicht, auch wenn das letzte Aufeinandertreffen weit zurückliegt. 1982 hatten sich die Münchner im Finale des Europapokals der Landesmeister mit 0:1 geschlagen geben müssen.
Englischer Meister ist Villa zwar diesmal nicht, aber die Bayern bekommen es mit einer Top-Mannschaft der Premier League zu tun. Das liegt vor allem am Trainer, der seine Truppe akribisch auf solche Partien vorbereitet.
Im November 2022 hatte der Spanier die Engländer unmittelbar vor der PL-Abstiegszone übernommen. Er ist ein detailversessener Taktikfuchs und bekannt für seine stundenlangen Video-Analysen.
Bei Paris Saint-Germain (2016-2018) und Arsenal (2018-2019) hatte Emery nicht funktioniert. Das lag maßgeblich am hektischen Umfeld und den erfolgsverwöhnten Fans, die nur wenig Geduld aufbrachten. Bei Villa kann der 52-Jährige in Ruhe arbeiten. Das erinnert an seine erfolgreichen Stationen in Spanien.
Mit dem FC Sevilla (2014, 2015, 2016) und FC Villarreal (2021) gewann Emery insgesamt viermal die Europa League. Kein anderer Trainer holte mehr Titel in diesem Wettbewerb. Die Presse taufte ihn zu "Mr. Europa League".
Dass er es auch in der Königsklasse kann, stellte der Coach im April 2022 unter Beweis. Damals kegelte Emery mit Villarreal die Bayern im Viertelfinale aus dem Wettbewerb und avancierte so zum Münchner Schreckgespenst.
Was in der Zeit wie auch dieser Tage mit Villa einen Erfolgsfaktor darstellt, ist die Organisation seiner Teams. Emerys Mannschaften treten immer gut strukturiert auf.
Emery lässt Räume auf dem Spielfeld überladen und überfordert damit immer wieder die Gegner. Das kommt vor allem der schnellen Offensivreihe zugute. Mit Leon Bailey auf dem Flügel und Ollie Watkins sowie Jhon Duran in der Sturmspitze verfügt Villa über Unterschiedsspieler.
Bailey, der einst bei Bayer 04 Leverkusen auf sich aufmerksam gemacht, kann mit seinen Tempodribblings nahezu jeden Verteidiger vor Probleme stellen.
Topscorer war und ist nach wie vor Watkins. Der englische Nationalstürmer kam in der letzten Saison auf 27 Pflichtspieltore und 13 Assists - auch in der aktuellen Runde ist er wieder in Form (4/3). Genauso Duran, der oftmals als Super-Joker von der Bank kommt. Der 20-jährige Kolumbianer erzielte in bislang sechs PL-Spielen vier Treffer. Beide Angreifer können sowohl spielerisch zwischen den Linien agieren als auch im Strafraum die Bälle im Tor unterbringen.
Der Grundstein des Erfolgs liegt aber weiter hinten. In der Abwehr halten die gut abgestimmten Verteidiger Ezri Konsa, Pau Torres und Diego Carlos den Laden zusammen.
Im zentralen Mittelfeld sorgt das belgische Duo Youri Tielemans und Amadou Onana für die nötige Balance. Tielemans gibt dabei den kreativen Part. Onana, der im Sommer für rund 60 Millionen Euro vom FC Everton kam, ist der Abräumer vor der Abwehr.
Emery ist es gelungen, dieses starke Fundament mit weiteren eher unbekannten Namen anzureichern und einen schwer zu durchdringenden Block zu schaffen. Auf die Bayern wartet eine unangenehme Aufgabe. Es wäre keine große Überraschung, wenn der nächste große Klub an Aston Villa abprallen würde.
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