Leroy Sane zum FC Bayern? Das denkt Norbert Elgert über einen möglichen Wechsel

Exklusives Gespräch mit skysport.de

Norbert Elgert (r.) im Jahr 2014 mit Leroy Sane (l.).
Image: Norbert Elgert (r.) im Jahr 2014 mit Leroy Sane (l.).  © Imago

Der FC Bayern beschäftigt sich mit einem Transfer von Leroy Sane. Sein Entdecker Norbert Elgert hält einen möglichen Wechsel zum deutschen Rekordmeister für keinen Fehler.

Spätestens seit Uli Hoeneß gegenüber der Süddeutschen Zeitung bestätigt hat, dass sich der FC Bayern mit Leroy Sane beschäftige, ist der 23-Jährige Gesprächsthema Nummer eins. "Spieler mit der Qualität von Leroy passen in jede internationale Spitzenmannschaft - und dazu gehört auch Bayern", urteilt Norbert Elgert im exklusiven Gespräch mit skysport.de.

Der 62-Jährige gilt als einer der besten Jugendtrainer. Der U19-Trainer des FC Schalke 04 hat zahlreiche Bundesligaspieler, Nationalspieler und mit Julian Draxler, Benedikt Höwedes, Manuel Neuer sowie Mesut Özil sogar vier spätere Weltmeister ausgebildet. Auch Leroy Sane reifte unter Elgert zum Profi heran.

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Um Leroy Sane und Ilkay Gündogan von Manchester City ranken sich zahlreiche Gerüchte. Nun erklärt Coach Pep Guardiola den aktuellen Stand bei den beiden deutschen Nationalspielern (Video-Länge: 30 Sekunden).

Elgert schwärmt von Sane

Der Nationalspieler bezeichnete seinen Förderer in dessen Buch "Gib alles - nur nie auf!: Die Erfolgsstrategien vom Trainer der Weltstars" als "Meister des gepflegten Arschtritts" und meinte dies als "riesengroßes Kompliment". Elgert habe früh erkannt, dass bei Sane der eine oder andere Tritt in den Hintern helfen würde. "Er hat mich entscheidend geprägt. Fußballerisch. Und menschlich", adelte der Youngster seinen Entdecker.

Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. "Charakterlich ist er zu einhundert Prozent in Ordnung und absolut einwandfrei. Er ist teamorientiert, bodenständig und hat auch hier von seinen Eltern viel Gutes mitbekommen", schwärmt Elgert von seinem ehemaligen Schützling.

Insgesamt habe Sane eine positive Entwicklung genommen und sich in den vergangenen Jahren nochmal in allen Bereichen enorm gesteigert. "Er hat von Natur aus, was seine Gene betrifft, große athletische Vorteile", weiß Schalkes Talentschmied, "er ist pfeilschnell, mit und ohne Ball, und hat ein richtig starkes Dribbling. Damit ist er immer in der Lage, neue Spiel- und Überzahlsituationen zu schaffen."

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Schalke-Boss Clemens Tönnies über einem möglichen Wechseln von Leroy Sane zum FC Bayern München.

Sane ein "spannender Spieler"

Neben seiner Torgefährlichkeit und dem Auge für seine Mitspieler nutze er inzwischen auch seine Schnelligkeit immer besser, um Schnittstellen anzulaufen: "Egal, ob Manchester City oder Bayern - das sind dominante Mannschaften, die sich durch ein ausgeprägtes Ballbesitzspiel auszeichnen und häufig in der gegnerischen Hälfte bewegen. Gerade gegen tiefstehende Mannschaft kann er mit seinen intelligenten Läufen in die Tiefe sehr wertvoll sein", lobt Elgert.

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Aufgrund dieser Eigenschaften sei Sane für alle Spitzenmannschaften ein sehr spannender Spieler. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber Manchester City saß er zuletzt allerdings häufiger auf der Bank. Elgert sieht darin keinen Grund, die Flucht aus Manchester zu ergreifen.

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Bei Sky90 befasst sich die Runde mit möglichen Neuzugängen für den FC Bayern. (Länge: 4:45 Minuten)

Elgert: "Er muss nicht unbedingt wechseln"

"Aktuell ist er bei einem der weltbesten Vereine. Daher muss er nicht unbedingt wechseln, aber das ist seine Entscheidung. Wichtig ist, dass Leroy glücklich ist", meint Schalkes Talentschmied und weiter: "Er bewegt sich in einem Kader, in dem es 25 Spitzenspieler gibt. Da muss man nicht jedes Spiel von Anfang an spielen und ist trotzdem Stammspieler. Aber wenn er zum FC Bayern geht, macht er definitiv keinen Fehler."

Wenn es tatsächlich zu einem Wechsel kommen sollte, traue er Sane zu, die Nachfolge von Franck Ribery und Arjen Robben anzutreten. Gleichzeitig warnt er aber auch davor, jungen Spielern wie Sane, Kingsley Coman oder Serge Gnabry eine solche Bürde aufzusetzen. "Sie mit Spielern zu vergleichen, die dort über zehn Jahre super erfolgreich waren, wäre ihnen gegenüber nicht fair."

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