Nach James-Verpflichtung
16.07.2017 | 18:12 Uhr
Sky Experte Lothar Matthäus rechnet nach der Verpflichtung von James Rodriguez mit einem harten Konkurrenzkampf im Mittelfeld des FC Bayern. Besonders Publikumsliebling Thomas Müller könnte der Leidtragende sein.
Beim Test-Turnier in Gladbach am Samstag zeigte sich, dass der kolumbianische Neuzugang dem Konkurrenten Müller bereits Beine gemacht hat. Der Nationalspieler zeigte im Finale gegen Werder Bremen eine sehr engagierte Leistung - traf einmal selbst und bereitete das 2:0 durch Juan Bernat vor. Allerdings vergab Müller auch einen Elfmeter - und damit das mögliche 3:0 für die Bayern.
Lothar Matthäus sieht die Verpflichtung von James besonders für den deutschen Nationalstürmer problematisch: "Gerade Müller, der in der letzten Saison aufgrund der Einsatzzeiten sehr unzufrieden war, hat jetzt schon wieder einen Spieler vor die Nase gesetzt bekommen. Ganz glücklich ist Thomas Müller sicher nicht. Er muss in den sauren Apfel beißen."
An einen vorzeitigen Abschied glaubt der 56-Jährige allerdings nicht: "Thomas wird nicht davonlaufen, aber er wird sich Gedanken machen. Er wird Gas geben, es jedem zeigen wollen. Die Spieler brauchen vor der WM nächstes Jahr ihre Einsatzzeiten und ich dachte, dass der FC Bayern in dieser Saison auf Kimmich und Müller setzt. Müller hat die Chance und die Qualität, er ist Publikumsliebling, das Gesicht des FC Bayern. Ich wünsche ihm alles Gute."
Rein sportlich gesehen bleibt Matthäus aber auch in Bezug auf James skeptisch: "Bei Real hat es aufgrund einer Systemumstellung von Zidane nicht mehr funktioniert wie er sich das vorgestellt hat", so der Sky Experte. James konnte sich in den letzten Jahren unter Zidane nicht durchsetzen.
Vor allem im Mittelfeld des FC Bayern wird es jetzt ziemlich eng: Er ist ein zentraler Spieler, und da fängt das Problem an. Mit Müller und Thiago sei der FC Bayern in der Zentrale schon "top besetzt". "Thiago, James und Müller sind eigentlich die Spieler, die um Robert Lewandowski herumspielen.
Für Matthäus steht Trainer Ancelotti vor einer großen Herausforderung: "James ist der einzige richtige Zehner, Müller ist etwas offensiver, Thiago kann aus der Achter-Position kommen. Es ist ein heißer Konkurrenzkampf, speziell wieder für Müller. Ich bin gespannt, wie Ancelotti dieses Problem löst."