Manager Heidel steht vor dem nächsten Schalke-Umbruch
Tedesco folgt auf Weinzierl
10.06.2017 | 12:55 Uhr
Nach dem Ende der Liaison zwischen Horst Heldt und Andre Breitenreiter sollte beim FC Schalke 04 alles anders werden. Der Neuanfang unter Manager Christian Heidel endete jedoch mit der schlechtesten Saison seit sechs Jahren und der Entlassung von Trainer Markus Weinzierl.
Mit vielen Vorschusslorbeeren hatte der ehemalige Mainzer Erfolgs-Manager Weinzierl vom FC Augsburg geholt. Trotz geringer Erfahrung sei dieser "der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort", hatte Heidel bei der Vorstellung des neuen Coachs gesagt. Nicht einmal zwölf Monate später folgte das Aus.
Weinzierl bei Manager und Spielern in der Kritik
Zuvor wurde Weinzierl vom Manager, der dem Trainer trotz fehlender Erfolge stets den Rücken gestärkt hatte, öffentlich angezählt. Es sei kein klares Spielsystem zu erkennen, resümierte Heidel zum Saisonabschluss.
Auch das Verhältnis zwischen Mannschaft und Coach war offenbar belastet. Die Vorwürfe von Max Meyer und Yevhen Konoplyanka zum schlechten Umgang Weinzierls mit seinen Spielern - Letzterer hatte den 42-Jährigen als „Feigling" bezeichnet" - sprechen eine eindeutige Sprache.
Saisonziel weit verfehlt
Nicht weniger als die Champions League hatte Heidel bei seinem Amtsantritt als Ziel ausgegeben. Zwischenzeitlich drohte sogar der Abstiegskampf. Mit Platz zehn in der Liga hat man das Minimalziel internationales Geschäft deutlich verpasst.
Sportlich trägt die vom Manager angeregte Neustrukturierung des Vereins bisher keine Früchte. Und mit Weinzierls Entlassung dreht sich auch das Schalker Trainerkarussell munter weiter. Der Druck auf Heidel wächst. Die nächsten Schritte des Managers müssen sitzen.
Schalke steht vor dem nächsten Umbruch
In Gelsenkirchen zeichnet sich der nächste Umbruch ab. Einen neuen Chefcoach hat man mit Domenico Tedesco vom Zweitligisten Erzgebirge Aue gefunden. Doch mit dem Trainerwechsel ist Heidels Arbeit nicht getan. Auch in der Mannschaft wird es einige Veränderungen geben müssen.
Klaas-Jan Huntelaar, Holger Badstuber, Dennis Aogo, Sascha Riether und Sead Kolasinac verlassen den Klub. Außerdem steht Max Meyer vor dem Absprung und Leon Goretzka hat der FC Bayern im Visier. Heidel kann sich aktuell allerdings "fast kein Szenario vorstellen, in dem Leon in der nächsten Saison nicht bei Schalke 04 spielt."