Matthäus nimmt Bayern-Spieler vor BVB-Duell in die Pflicht
Experten diskutieren bei "Wontorra – der o2 Fußball-Talk"
04.11.2018 | 23:00 Uhr
Der FC Bayern findet derzeit einfach nicht zurück in die Spur, liefert ein ums andere Mal spielerische Magerkost. Die Runde bei "Wontorra – der o2 Fußball-Talk" geht auf Ursachenforschung und blickt auf das anstehende Kracher-Duell gegen Dortmund.
Über alle Wettbewerbe hinweg bleibt der FC Bayern seit einigen Wochen weit hinter den Erwartungen zurück. Zuletzt hatten zumindest die Ergebnisse wieder gestimmt, doch gegen den SC Freiburg am Samstag ließ man sich in letzter Minute im eigenen Stadion den Sieg klauen - von einer Mannschaft, die zuletzt 1997 einen Punkt aus München mitgenommen hatte.
Der Rekordmeister ist deutlich angeknockt und das spüren auch die Gegner. "Die Mannschaften gehen aufgrund der Schwäche, die Bayern zuletzt gezeigt hat, selbstbewusster vor", stellt Lothar Matthäus fest: "Bayern hat zurzeit nicht die Leichtigkeit, nicht dem Zusammenhalt. Ich vermisse die Aggresivität, die Spielfreude. Das führt zu den Leistungen der letzten Wochen."
"Nicht alle Spieler stehen hinter Kovac"
Ein Spiegelbild der aktuellen Stimmungslage beim Rekordmeister war der Instagram-Post von Thomas Müllers Ehefrau Lisa während der Partie gegen Freiburg, die ihren Unmut über die späte Einwechslung ihres Gatten geäußert hatte. Das zeige laut Matthäus, "dass eben nicht alle Spieler hinter Niko Kovac stehen."
Dem Bayern-Coach ist seine Autorität zuletzt ein wenig abhanden gekommen. Bei all der Unruhe, die in letzter Zeit rund um die Bayern herrscht, vermisst der Sky Experte Matthäus aber auch die Rückendeckung für den Trainer: "Das sind alles Störfaktoren, die Kovac wegwischen muss und das ist einfach zu viel. Da kommen wir wieder auf den Namen, Hasan Salihamidzic, der Kovac stärker unterstützen muss."
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Salihamidzic in der Pflicht
Henning Feindt, stellvertretender Chefredakteur der Sport Bild, sieht die Münchner in dieser Hinsicht wieder auf dem Weg zu Zeiten unter Cheftrainer Carlo Ancelotti: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das unter Jupp Heynckes auch passiert wäre. Das spricht dafür, dass die Chefs nicht die Autorität genießen, wie es sein müsste. Und zwar nicht nur der Trainer, sondern höchstwahrscheinlich auch der Sportdirektor, der dafür Sorgen zu tragen hat, dass solche Dinge nicht passieren."
Aber nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern auch in der Mannschaft fehlt es offenbar an Hierarchie. "Ich sehe keinen, der bei Bayern das Ruder in die Hand nimmt, wenn es mal schlecht läuft", kritisiert Matthäus: "Kovac hat alle gleichgestellt und dann hat er keinen, der vorneweg läuft, auf den er sich verlässt, der eine Stammplatzgarantie hat."
Duell gegen BVB: Chance oder K.o.-Schlag?
Viele Brandherde also beim FC Bayern - und ausgerechnet jetzt steht am kommenden Samstag (ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) der deutsche Klassiker gegen den bestens aufgelegten Tabellenführer Borussia Dortmund an. Oder kommt das Duell vielleicht gerade zur rechten Zeit?
Eine klare Angelegenheit erwartet die Wontorra-Runde aufgrund der unterschiedlichen Formkurven der beiden Teams jedenfalls nicht. Spiegel-Journalist Rafael Buschmann sieht "die Favoritenrolle keineswegs so sehr bei Dortmund". Im Gegenteil: "Das Spiel von Borussia Dortmund kommt Bayern total entgegen. Das ist eine Mannschaft die mitspielen will, das eröffnet den Kreativ-Spielern von Bayern Räume." Thomas Doll ist sich sicher, "dass wir ein anderes Gesicht von Bayern sehen werden."
Matthäus hält Brandrede
Auch Matthäus glaubt, dass die Münchner gegen den BVB die Wende schaffen können und liefert dafür eine Brandrede, die sich so mancher Bayern-Fan wohl von Kovac und Co. wünschen würde: "Kovac muss jetzt die Spieler finden, die für ihn durchs Feuer gehen. Die sich den A… aufreißen, die Leistung bringen, die beißen und kratzen und die das Stadion in Dortmund mit 80.000 Fans annehmen und gegen eine überragende Dortmunder Mannschaft zeigen, wer die beste Mannschaft in Deutschland ist."