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Merlin Röhl vom SC Freiburg über späten Wechsel ins NLZ, Vorbild, Social Media, Geld

Freiburgs Shootingstar erklärt: Darum verzichte ich auf Social Media

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Der 21-jährige Merlin Röhl spricht im Exklusiv-Interview mit Sky Reporter Dennis Bayer über die Bodenständigkeit innerhalb der Mannschaft des SC Freiburg.

Freiburgs Shootingstar Merlin Röhl spricht exklusiv bei Sky über seinen späten Wechsel ins Nachwuchsleistungszentrum, seinen Verzicht auf Social Media und die Bodenständigkeit im Breisgau. Außerdem verrät er sein Vorbild.

Merlin Röhl …

… über seinen für Fußballer recht späten Wechsel in ein NLZ mit 16 Jahren: "Es gab nicht wirklich eine Möglichkeit, den Schritt früher zu gehen. Ich war körperlich immer ein bisschen hinten dran und hatte dann auch eine Phase, wo ich sehr schnell gewachsen bin. Die Beine waren auf einmal so lang, und ich musste erst mal alles wieder ein bisschen ordnen. Das hat dann ein bisschen gedauert, und dann habe ich mich im letzten halben Jahr richtig gut gefühlt, als ich Ende 15 war. Durch ein bisschen Zufall habe ich ein Probetraining in Ingolstadt ergattert und konnte da als Innenverteidiger überzeugen. Ich war auf einmal groß, schnell, und technisch war ich eh immer ganz gut. Das hat dann irgendwie zusammengepasst. Die wollten mich dann als Innenverteidiger, haben aber auch schnell gemerkt, dass ich dafür ein bisschen zu offensiv denke."

… über seinen Verzicht auf Social Media: "Da gibt es zigtausend Videos, die man sich anguckt, weil ein Algorithmus die vorschlägt, und die dich wirklich weiterbringen und dir helfen. Für mich war einfach der Vorteil so riesig, als ich kein Instagram mehr hatte. Ich war viel freier, auf dem Platz und auch sonst in meinem Leben. Man kann natürlich auch was Positives machen. Du hast eine Riesenplattform, dir folgen viele Leute und ich kann bestimmte Sachen nach außen tragen. Das war immer so eine Sache, worüber ich mir Gedanken gemacht habe, ob das vielleicht nicht irgendwann der Fall sein kann, und dann habe ich genau diese Plattform nicht. Aber ich glaube, da werde ich irgendwann auch andere Wege finden, wenn ich wirklich Sachen unbedingt nach außen tragen möchte."

Eckdaten der Saison 2023/24

  • 1. Spieltag, Bundesliga: 18.08. - 20.08.2023
  • 34. Spieltag, Bundesliga: 18.05.2024
  • 1. Spieltag, 2. Bundesliga: 28.07. - 30.07.2023
  • 34. Spieltag, 2. Bundesliga: 19.05.2024
  • Deutscher Supercup: 12.08.2023
  • DFB-Pokal, 1. Runde: 11.08. - 14.08.2023
  • DFB-Pokal-Finale: 25.05.2024

… über seine Liebe für Bücher und das Lesen: "Gerade in den jungen Jahren ist es wichtig, was man aufnimmt, und davon bleibt einiges hängen. Da versuche ich, ganz breit gefächert alles zu lesen, was geht. Anfangs war viel auf Sport bezogen. Ich wollte mich unbedingt immer verbessern, habe viele Bücher über Ernährung gelesen, über meinen Körper, über's Mentaltraining. Davon bin ich ein bisschen weggekommen, weil ich Leute gefunden habe, mit denen ich da arbeiten kann. Aber sonst sind es viele Romane - ich liebe es, Geschichten zu lesen und wirklich in den Geschichten drin zu sein. Ich liebe es, Bücher zu lesen über andere Sportler, die aus ihrem Leben berichten."

… über die Bodenständigkeit innerhalb der Mannschaft des SC Freiburg: "Ich kann nur sagen, hier wird total ruhig und gewissenhaft gearbeitet. Und es wird geschaut: passen die Spieler zum Verein? Passen die Spieler zum Trainer? Passen die Spieler zum Spielstil? Und dann kann es sein, dass im Großen und Ganzen so etwas zustande kommt, dass hier vielleicht mehr Spieler sind, die reflektierter und bodenständiger sind als woanders."

… darüber, welche Rolle Geld in seinem Leben spielt: "Zum einen ist es eine gewisse Form von Freiheit, dir steht sehr, sehr viel offen. Und so positiv versuche ich das zu nehmen. Aber gleichzeitig birgt das Gefahren, im jungen Alter so viel Geld zu haben. Es birgt Gefahren dafür, dass man den Blick auf die Realität verliert, den Blick für Leute, die wirklich richtig hart arbeiten, um ein kleines Grundeinkommen zu haben. Das sind Punkte, wo man immer wieder versuchen muss, sich daran zu erinnern, wo man herkommt und was jetzt vielleicht angemessen ist der Situation gegenüber - dass man sagt: okay, ich lege das jetzt erst mal beiseite und schaue, wie es sich noch weiterentwickelt, und haue es nicht alles zum Anfang raus."

… darüber, welcher Sportler außerhalb des Fußballs ihn besonders fasziniert: "Giannis Antetokounmpo, der auch die Nummer 34 auf dem Rücken trägt - das ist auch der Grund, warum ich mir die 34 damals ausgewählt habe. Die Nummer hat mich schon immer angesprochen, weil er einfach mein Lieblings-Basketballer ist, der einen unglaublichen Weg hinter sich hat, der sich - gerade auch im Gegensatz zu mir - von ganz unten nach oben gekämpft hat. Ich hatte es sehr, sehr gut zu Hause und ich hatte viele Möglichkeiten, mir stand alles offen. Er hatte wirklich ganz, ganz wenige Möglichkeiten, die Eltern hatten ganz, ganz wenig Geld. Er hat es mit unglaublichem Willen dahin geschafft, wo er jetzt ist, und das motiviert mich und inspiriert mich einfach. Deswegen ist er für mich ein riesen Basketballer und auch ein wahnsinniger Mensch, den ich bewundere."

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