Mohamed Amoura vom VfL Wolfsburg auf den Spuren von Boniface und Undav

Der Nächste, bitte! Torjäger-Fabrik beliefert erneut die Bundesliga

Jeremy Weitz

14.10.2024 | 18:37 Uhr

Mit Mohamed Amoura betritt der nächste Stürmer aus der Schule von Union Saint-Gilloise die Bühne der Bundesliga. Nach den Überfliegern Victor Boniface und Deniz Undav ist er der nächste Torjäger, der über den belgischen Traditionsverein im deutschen Oberhaus gelandet ist.

Nach dem 3:1 Auswärtserfolg des VfL Wolfsburg bei Schlusslicht Bochum deutet alles daraufhin, dass Mohamed Amoura seinen Vorschusslorbeeren gerecht werden wird. Von der Innenbandverletzung am Knie, die den Algerier zu Saisonbeginn noch ausgebremst hatte, ist nichts mehr zu sehen.

Mit einem Geniestreich bereitete er den Führungstreffer durch Tiago Tomas sowie das 2:0 von Jonas Wind vor und holte einen Elfmeter raus, der zur Vorentscheidung führte. Damit steht der von Union SG ausgeliehene Stürmer nun bei fünf Scorerpunkten in vier Einsätzen für die Wölfe.

Sein Teamkollege Ridle Baku zeigte sich gegenüber Sky angetan vom Neuzugang: "Ich glaube, er war an jedem Tor beteiligt. Er ist auf jeden Fall eine Bereicherung für uns und er soll bitte so weitermachen." Auch abseits des Platzes hat sich Amoura bestens integriert: "Er ist total witzig, durchgeknallt und immer für einen Spaß zu haben", verriet Baku.

Amoura brilliert mit feiner Technik

Auf dem Rasen überzeugt der 1,68 Meter kleine Tempodribbler (36,4 km/h Top-Speed) mit einer außergewöhnlichen Ballbehandlung, guter Übersicht und einem platzierten Abschluss. Seine Fähigkeiten stellte er bereits im Februar für Union Saint-Gilloise unter Beweis, als er beim Playoff-Hinspiel in der Conference League gegen Eintracht Frankfurt eine Torvorlage beisteuerte.

Binnen eines Jahres steigerte Amoura seinen Marktwert nach Angaben von Football Benchmark von 2,2 auf zuletzt 18,1 Mio. € und wäre bei einer Festverpflichtung mit 17,5 Mio. Euro (inklusive drei Mio. Leihgebühr) nach Lovro Majer der zweitteuerste Transfer der jüngeren VfL-Vereinsgeschichte.

Mathematik-Milliardär generiert Erfolg mit System

Dass sich neben Amoura auch zwei weitere heutige Bundesliga-Torjäger für Saint-Gilloise als absolute Volltreffer auf dem Transfermarkt erwiesen haben, ist kein Zufall. Als der Mathematiker Tony Bloom (Präsident von Brighton & Hove Albion, Anm.d.Red) den damaligen belgischen Zweitligisten 2018 erwarb, steckte dieser seit über 50 Jahren in der Bedeutungslosigkeit fest. Innerhalb von drei Saisons führte der Brite den Verein aus der Region Brüssel zurück in Liga Eins und in der Folgesaison direkt zur Meisterschaft.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut dem Vorstand in den Datenbanken von Bloom's Unternehmen Starlizard: "Ich möchte dazu keine Betriebsgeheimnisse erzählen. Aber unser Beispiel zeigt: Es braucht keine Unsummen für Toptransfers, es helfen auch mathematische Formeln", sagte Unions Ehrenpräsident Baatzsch dem Münchner Merkur.

Undav und Boniface sinnbildlich für märchenhaften Aufstieg

Protagonist der Erfolgsgeschichte ist kein Geringerer als Deniz Undav, den USG 20/21 ablösefrei vom SV Meppen verpflichtet hatte. In zwei Spielzeiten erzielte der wendige Stürmer bei 65 Ligaspielen 43 Tore und bereitete weitere 18 vor. Über den Premier-League-Klub Brighton fand Undav den Weg zum VfB Stuttgart, bei dem er zum Nationalspieler reifte. Einem ähnlichen Pfad folgte Sturmtank Victor Boniface, der nach einer starken Saison im Sommer 2023 für knapp 22 Millionen Euro zum späteren Double-Sieger Bayer Leverkusen wechselte.

Amoura sorgt für frischen "Wind"

Abgesehen vom Torriecher zeichnet die drei Goalgetter vor allem eines aus: Sie machen ihre Mitspieler besser. In ihrer ersten Bundesliga-Saison führten Boniface und Undav ihre Teams auf Platz eins und zwei der Bundesliga. Auch bei den Wölfen bahnt sich ein gefährliches Sturm-Duo an: Amoura und Wind starteten zuletzt zweimal und steuerten acht Scorerpunkte bei ...

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