DFB-Pokal, 2. Runde: RB Leipzig - TSG Hoffenheim live auf Sky
30.10.2018 | 20:47 Uhr
RB Leipzig trifft in der 2. DFB-Pokal-Runde auf die TSG Hoffenheim. Gäste-Trainer Julian Nagelsmann möchte gegen seinen künftigen Klub ins Achtelfinale einziehen.
Als Messias möchte Julian Nagelsmann nicht in die sächsische Metropole einziehen. "Ich erwarte keine Palmwedel oder Freudentänze", sagte der Trainer des Bundesligisten TSG Hoffenheim vor dem Pokalspiel am Mittwoch (ab 20:45 Uhr live auf Sky) bei seinem künftigen Klub RB Leipzig: "Die Fans sollen mich willkommen heißen, wenn ich im Sommer komme. Am Mittwoch sollen sie Leipzig anfeuern."
Dass Nagelsmann in der zweiten Runde bei seinem künftigen Arbeitgeber antreten muss, hat für den 31-Jährigen zumindest nach eigener Aussage keine besondere Bedeutung. "Es ist nur deshalb ein besonderes Spiel, weil ich gerne einmal in die dritte Runde einziehen würde", äußerte der Coach, der im Cup-Wettbewerb noch nie über die zweite Runde hinausgekommen ist: "Das Los an sich hat mich nicht geärgert, unser Lospech schon ein bisschen. Ich hätte gerne zu Hause gespielt."
Zu Hause bleiben werden allerdings einige Profis. Florian Grillitsch, Benjamin Hübner, Lukas Rupp, Dennis Geiger und Nadiem Amiri sind verletzt. Zudem kündigte Nagelsmann mit Blick auf die kommenden Aufgaben bei Bayer Leverkusen (Bundesliga) und Olympique Lyon (Champions League) eine Rotation an, die auch Leistungsträger betreffen wird. Sicher ist bereits, dass Ersatztorwart Gregor Kobel für Oliver Baumann zwischen den Pfosten steht.
Obwohl eine völlig andere Mannschaft als beim 1:2 gegen RB vor einem Monat in der Liga auflaufen wird, hat Nagelsmann seine Lehren aus der Niederlage gezogen. "Ich habe natürlich eine Idee, wie man Leipzig knacken kann", sagte der Trainer, der für fünf Millionen Euro nach Leipzig wechseln wird und dort einen Vertrag bis 2023 unterschrieben hat: "Die Kontervermeidung ist gegen Leipzig extrem wichtig. Das wird ein Schlüssel sein."
Der Schlüssel zum zukünftigen Leipziger Erfolg soll Nagelsmann sein. Das ist jedenfalls der Wunsch seines Platzhalters und künftigen Sportchefs Ralf Rangnick, zu dem Nagelsmann nach eigenen Angaben derzeit keinen Kontakt hat.
Dass Nagelsmann der TSG fehlen wird, macht auch ein Blick auf die wirtschaftliche Bilanz der Kraichgauer deutlich. Der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp hat in der vergangenen Saison ein Rekordergebnis erzielt. Die TSG, die den dritten Platz in der Liga belegte und erstmals im Europacup aktiv war, konnten ihre Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent auf 163 Millionen Euro steigern.
Den größten Anteil am Erfolg auf und neben dem Platz hat zweifelsohne Nagelsmann. Schließlich besticht der gebürtige Bayer neben seinem herausragenden Können als Trainer durch sein authentisches Auftreten, seine differenzierten Betrachtungen und seine Meinungsstärke. Schon jetzt ist klar, dass es sein Nachfolger immens schwer haben wird.
Die Personalie will Sportchef Alexander Rosen bis zum Winter klären. Angeblich soll der Klub ein Auge auf Marco Rose geworfen haben. Eine Entscheidung zugunsten des früheren Mainzer Profis hätte einen gewissen Charme. Schließlich betreut Rose derzeit den österreichischen Meister RB Salzburg - dem Leipziger "Bruderklub". (sid)