Nationalmannschaft: Deutschland siegt klar gegen Russland

3:0-Sieg schon zur Pause klar

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Seht in diesem Video (60 Sekunden), wie die deutsche Nationalmannschaft Russland im Länderspiel ohne Probleme besiegt.

Das DFB-Team hat in Leipzig einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Russland gefeiert. Gegen den WM-Gastgeber sorgten Leroy Sane (8.), Niklas Süle (25.) und Serge Gnabry (40.) mit ihren Treffern bereits vor der Pause für die Entscheidung.

Dank ihrer jungen Wilden hat sich die Löw-Elf mit dem höchsten Sieg des Jahres 2018 für das mögliche Abstiegs-Endspiel in der Nations League gegen die Niederlande warmgeschossen. Löws Jungspunde knüpften vor nur 35.288 Zuschauern vor allem in der ersten Halbzeit nahtlos an den beherzten Auftritt Mitte Oktober bei Weltmeister Frankreich (1:2) an. Ein Wermutstropfen war die Verletzung von Jonas Hector, der nach einem Foul gestützt von Betreuern vom Platz getragen werden musste.

Das DFB-Team in der Einzelkritik

  1. Manuel Neuer
    Image: Manuel Neuer: Der Kapitän erlebte einen ruhigen Abend. In der ersten Halbzeit brachten die Russen nicht einen einzigen Ball auf sein Tor. Direkt nach der Pause musste er sich bei der ersten Chance der Gäste gewaltig strecken. Sky Note: 3 © Getty
  2. Matthias Ginter
    Image: Matthias Ginter: Der Gladbacher begann rechts in der Dreierkette und spielte solide, war aber gegen die harmlosen Russen defensiv komplett unterfordert. Sky Note: 3 © DPA pa
  3. Niklas Süle
    Image: Niklas Süle: Der Münchner bekam den Vorzug gegenüber dem nicht ganz fitten Mats Hummels. Schaltete sich sehr effizient in die Offensive ein. Erzielte sein erstes Länderspieltor und leitete das 3:0 mit seinem Pass auf Havertz ein. Sky Note: 2 © Getty
  4. Antonio Rüdiger
    Image: Antonio Rüdiger (bis 61.): Der Chelsea-Profi musste wie Ginter defensiv so gut wie nie in Aktion treten. Sein verunglückter Flugkopfball im eigenen Strafraum (19.) blieb ohne Folgen. Nach der Pause bis zur Auswechslung aber fahrig. Sky Note: 4 © DPA pa
  5. Thilo Kehrer
    Image: Thilo Kehrer: Der PSG-Profi spielte im 3-4-3 mangels Gegenwehr der Gäste sehr offensiv und gab so einen zusätzlichen Rechtsaußen. In dieser Form sollte er immer in der Startelf stehen. Nach der Pause wie die ganze Elf etwas schwächer. Sky Note: 2 © DPA pa
  6. Joshua Kimmich
    Image: Joshua Kimmich: Wie zuletzt im DFB-Team auf der Sechs. Solide Vorstellung des Bayern-Stars, doch nicht so auffällig wie Havertz. Brachte die Ecke vor Süles 2:0 herein, verlor in der 48. Minute aber den Ball vor der russischen Chance. Sky Note: 3 © DPA pa
  7. Kai Havertz
    Image: Kai Havertz (bis 65.): Unfassbar, dass der Leverkusener erst sein zweites Länderspiel absolvierte!  © DPA pa
  8. Lai Havertz bereitet mit einem feinen Pass das 3:0 durch Serge Gnabry vor.
    Image: Der 19-Jährige spielte enorm routiniert. Übersicht, Technik, Timing - fast perfekt. Leitete das 1:0 ein, seine Vorarbeit zum 3:0 war genial. Sky Note: 2 + © DPA pa
  9. Jonas Hector
    Image: Jonas Hector: Der Kölner spielte links nicht so auffällig wie Kehrer auf rechts. Hätte dennoch fast sein viertes Länderspieltor erzielt (30.), in der 64. Minute wurde er bösartig am Knöchel gefoult und musste ausgewechselt werden. Sky Note: 3 © Getty
  10. Timo Werner
    Image: Timo Werner (bis 65.): Der Leipziger war bei seinem Heimspiel sehr engagiert unterwegs, kam jedoch nicht an das hohe Niveau seiner Offensivkollegen Gnabry und Sane heran. Sky Note: 3 © Getty
  11. Serge Gnabry
    Image: Serge Gnabry (bis 73.): Der Münchner knüpfte an seine zuletzt guten Leistungen im Verein an. Bewegte sich viel, gab die Vorlage zum 1:0, traf zum 3:0 und wirbelte mit Werner und Sane die russische Abwehr in Hälfte eins durcheinander. Sky Note: 2 © Getty
  12. Leroy Sane
    Image: Leroy Sane: Neben Gnabry und Havertz der auffälligste deutsche Spieler. Erzielte das Führungstor in der 8. Minute, vergab zwar eine große Kopfballchance (23.) und tauchte nach der Pause ab, aber dennoch sein bisher bestes Länderspiel. Sky Note: 2 © Getty
  13. Jonathan Tah
    Image: Jonathan Tah: Der Leverkusener kam in der 61. Minute für Rüdiger. Beschränkte sich gegen die stärker werdenden Russen auf seine Defensivaufgaben. Sky Note: 3 © Imago
  14. Julian Brandt
    Image: Julian Brandt: In der 65. Minute für Werner gekommen, brachte der Leverkusener wieder etwas mehr Ideen in das abgeflaute Spiel. Sein Flachschuss in der 88. Minute wurde abgefälscht, in der Nachspielzeit passte er (zu) selbstlos quer. Sky Note: 3 © Imago
  15. Thomas Müller (l.) Sebastian Rudy (r.)
    Image: Thomas Müller (l.) und Sebastian Rudy (r.): Dem Münchner und dem Schalker blieb zunächst nur ein Platz auf der Bank, weil Löw den jungen Spielern eine Chance gab. Rudy durfte ab der 65. Minute ran, Müller ab der 73. Minute. Keine Bewertung. © Imago
  16. Nico Schulz
    Image: Nico Schulz: Der Berliner kam für den verletzten Hector, allerdings erst einige Minuten nach der Auswechslung des Kölners ab der 70. Minute ins Spiel. Keine Bewertung.  © Imago
  17. Leon Goretzka:
    Image: Leon Goretzka: Der Münchner ersetzte ab der 78. Minute Sane. Keine Bewertung. © DPA pa

Um im letzten Gruppenspiel am kommenden Montag (20:45 Uhr) in Gelsenkirchen gegen die Niederlande den Verbleib in der A-Gruppe noch sichern zu können, braucht die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aber weltmeisterliche Schützenhilfe. Holt Frankreich am Freitagabend mindestens ein Unentschieden gegen die Niederlande, hätte das Löw-Team den Verbleib in der A-Gruppe des neuen UEFA-Wettbewerbs noch in eigener Hand.

Löw setzte gegen Russland den Umbruch fort, den er in Frankreich eingeleitet hatte. Sieben Startelfspieler waren 23 Jahre oder jünger, im Angriff durften erneut Sane (22), Timo Werner (22) und Gnabry (23) wirbeln. Dahinter feierte Toptalent Kai Havertz (19) auf der Zehn ein starkes Startelfdebüt im Nationalteam. Dafür saß von den 2014-Weltmeistern Thomas Müller zunächst nur auf der Bank, Mats Hummels kam gar nicht zum Einsatz.

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Joachim Löw lobt seine Mannschaft nach dem Testspiel gegen Russland (Video: 00:23)

Sane, Werner und Gnabry wirbeln

Die Jung-Nationalspieler bewiesen, dass ihnen die Zukunft im Nationalteam gehören könnte. Sane, Werner und Gnabry tauschten immer wieder geschickt die Positionen, waren stets anspielbar und brachten die russische Abwehr mit den ehemaligen Bundesligaprofis Roman Neustädter und Konstantin Rausch in Bedrängnis. Über die Außen machte vor allem der anfangs sehr auffällige Thilo Kehrer viel Druck. Der Lohn war das frühe 1:0 durch Sane, der einen feinen Spielzug über Kehrer und Gnabry problemlos aus kurzer Distanz vollendete.

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Eine Viertelstunde später hätte der Offensivspieler von Manchester City sogar schon sein zweites Tor erzielen müssen. Nach einer Flanke von Havertz köpfte Sane völlig freistehend den Ball aber in die Arme von Torhüter Andrej Lunew. Besser machte es Abwehrspieler Süle, der nach einer Kopfballverlängerung von Antonio Rüdiger den Ball im Stile eines Torjägers im Kasten unterbrachte. Das Fehlen der Leistungsträger Marco Reus (Fußprellung), Toni Kroos (Schonung) und Julian Draxler (Todesfall in der Familie) machte sich nicht bemerkbar.

Von Russland erst nach der Pause etwas zu sehen

Bei den ersatzgeschwächten Russen war von der Euphorie durch die erfolgreiche Heim-WM und die anschließend überzeugenden Auftritte in der Nations League kaum etwas zu sehen. Einzig der im Juli eingebürgerte Brasilianer Ari deutete im Angriff ein wenig Spielfreude an.

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Unmittelbar nach dem Seitenwechsel ergab sich für die Gäste doch die große Chance auf den ersten Treffer, aber Alexej Ionow verzog freistehend vor Manuel Neuer. Der nicht immer souverän agierende Rüdiger, der den Vorzug vor Hummels erhielt, war zuvor am Ball vorbeigegrätscht. Die deutsche Mannschaft nahm in der zweiten Halbzeit deutlich an Tempo heraus, Chancen ergaben sich kaum noch. Kurz vor Schluss sorgte ein Flitzer mit russischer Fahne für ein wenig Aufsehen. (sid)

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Niklas Süle spricht nach der Partie gegen Russland über die Entwicklung der DFB-Youngster (Video: 00:27).