Peinliche Pleiten – mehr Respekt vor den Wettbewerben!
Kolumne "So sehe ich das"
24.10.2017 | 19:19 Uhr
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus richtet in seiner aktuellen Kolumne mahnende Worte in Richtung Bundesliga. Zudem ist er gespannt, was der FC Bayern unter Neu-Trainer Jupp Heynckes wirklich drauf hat.
Nach jedem internationalen Spieltag der bisherigen Saison gab es einen Grund mehr, sich über die Leistungen und Ergebnisse der deutschen Vertreter zu ärgern. Ebenso musste man sich des Öfteren über die Aufstellungen der Vereine wundern.
Europa-Pokal-Spiele sind nicht dafür da, Dinge zu testen oder jungen Spielern Spielpraxis zu geben. Man sollte versuchen, diese Spiele mit der bestmöglichen Aufstellung zu gewinnen.
Erfolge nur mit den besten Spielern zu erreichen
Erfolge kann man nur mit den besten Spielern erreichen. Das sieht man bei Real Madrid oder bei Bayern München.
Internationale Spiele müssen einfach ernst genommen werden.
Weder die Punkte noch der wirtschaftliche Aspekt oder gar unser Renommee dürfen durch zu große Rotationen aufs Spiel gesetzt werden. Ein Bundesliga-Profi muss in der Lage sein, zwei Spiele in einer Woche, vor allem in dieser frühen Phase der Saison, auf Top-Niveau abzuliefern.
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Vereine müssen sich der Verantwortung bewusst sein
Das hat bereits Jupp Heynckes vor ein paar Tagen formuliert, und da bin ich absolut seiner Meinung. Unsere Vertreter im Europapokal müssen zusehen, dass sie sich nicht Woche für Woche gegen Teams blamieren, die ein Fünftel ihres Budgets zur Verfügung haben.
Ich verstehe die Sorgen der Vereine, die diese Dreifachbelastung haben. Aber wer sich für den internationalen Wettbewerb qualifiziert, muss sich auch der Verantwortung bewusst sein, die Bundesliga bestmöglich zu vertreten.
Peinliche Pleiten nicht unser Anspruch
Für viele Spieler ist es vielleicht die einzige Chance, sich auf internationaler Bühne zu präsentieren. Die Sponsoren schauen ganz genau hin. Wir dürfen uns nichts vormachen und uns für unsere Liga loben, dabei jedoch den internationalen Blick verlieren.
Ja, wir haben eine spannende Liga. Jeder kann jeden schlagen. Aber peinliche Pleiten gegen absolute No-Names sind nicht unser Anspruch.
Der BVB hat es nicht einmal geschafft, einen Pflichtsieg auf Zypern einzufahren und steht nach nur drei Spieltagen in der Champions League vor dem Aus. Das darf nicht passieren.
Bitte, mehr Respekt vor den Wettbewerben. Und bitte, mehr Respekt vor Gegner und Schiedsrichter.
Für Rudelbildungen fehlt mir jedes Verständnis
Wenn ich sehe, wie beispielsweise beim Spiel der Bayern in Hamburg extrem oft mit den Schiedsrichtern diskutiert und gestikuliert wird, es immer wieder zu Rudelbildungen auf und neben dem Platz kommt, fehlt mir jedes Verständnis. So etwas möchten weder ich noch die meisten Fußballfans sehen.
Für den FC Bayern stehen unter Jupp Heynckes richtungsweisende Wochen an. Die beiden Spiele gegen RB Leipzig sind die ersten richtigen Gradmesser unter seiner Leitung.
Frühzeitiges Pokal-Aus könnte beim FC Bayern Spuren hinterlassen
Jupp muss jetzt ohne Thomas Müller auskommen, was die Sache nicht leichter macht. Die zwei Spiele gegen Leipzig sind wichtig für die Moral und das Selbstvertrauen.
Ein frühzeitiges Aus im Pokal könnte bei der Mannschaft Spuren hinterlassen. Mannschaft und Trainer müssen jetzt zeigen, was sie wirklich drauf haben. RB hat eine der schnellsten Offensiven in Europa und geht sicherlich nicht als Außenseiter in diese Partien.
Im Gegenteil.