Zum Inhalte wechseln

Pleite-Alarm in China! 13 Klubs droht der Ausschluss aus der Super League

Gehälter sollen nicht bezahlt worden sein

Carlos Tevez verdient laut Medienberichten 109.589 Euro - pro Tag.
Image: Carlos Tevez verdient laut Medienberichten 109.589 Euro - pro Tag.  © DPA pa

Aufgrund angeblich ausstehender Gehalts- und Ablösezahlungen geraten 13 Klubs unter Druck in der Chinese Super League. Betroffen seien auch die finanzstärksten Vereine rund um die internationalen Topstars.

Seit einigen Jahren mischt China im großen Stil auf dem Transfermarkt mit. Kein Spieler erscheint den von Firmen und Investoren unterstützten Vereinen zu teuer, keine Ablöse zu hoch. Doch jetzt sorgt ein Brief des chinesischen Fußballverbandes für Aufsehen: 13 von den 16 Klubs in Chinas Eliteliga sollen Gehälter nicht bezahlt haben.

Unter den im Brief erwähnten Vereinen befindet sich mit Tianjin Quanjian auch der neue Arbeitgeber von Anthony Modeste. Ebenfalls beschuldigt werden Shanghai Shenua (Carlos Tevez), Hebei China Fortune (Ezequiel Lavezzi) und Shanghai SIPG (Hulk, Oscar). Welche Spieler ihr Geld nicht bekommen haben sollen, ist unklar.

Köln bestätigt Modeste-Wechsel
Köln bestätigt Modeste-Wechsel

Anthony Modeste verlässt den 1. FC Köln und setzt seine Karriere in China fort.

Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro beobachtet die Situation in China seit längerer Zeit kritisch: "Für uns ist es nicht neu, dass chinesische Klubs - wie im Übrigen auch Vereine aus vielen anderen Ländern - in derartige Probleme involviert sind", sagt Jonas Baer-Hoffmann, Director Policy der FIFPro, gegenüber Sky.

"Da es im chinesischen Fußball jedoch an einer Spielervereinigung fehlt, sehen wir meist nur die Fälle der internationalen Spieler, die von chinesischen Vereinen nicht mehr bezahlt werden. Aufgrund unserer Erfahrung gehen wir davon aus, dass nationale Spieler dann erst recht betroffen sind."

Fall Drogba sorgte schon 2012 für Aufsehen

Bereits im Jahr 2012 sorgte der Fall Didier Drogba für Aufsehen. Der ivorische Superstar wechselte von Chelsea zu Shanghai und sollte in China 250.000 Euro pro Woche kassieren.

Doch der Verein geriet in finanzielle Schwierigkeiten und fror die Gehälter der Spieler ein. Drogba verließ das Reich der Mitte nach nur sechs Monaten wieder und unterschrieb bei Galatasaray.

Mehr Fußball

Das Reich der Moneten bröckelt
Das Reich der Moneten bröckelt

Der chinesische Verband schiebt dem Transfer-Treiben der Vereine einen Riegel vor.

"Sollte es sich bestätigen, dass derartige strukturelle Probleme bestehen, dann kann man keine nachhaltig wettbewerbsfähige und stabile Liga aufbauen. Außerdem führt es dazu, dass potentiell interessierte Spieler abgeschreckt werden, wenn sie sehen, dass sie ihr vertraglich zugesichertes Gehalt am Ende gar nicht bekommen In den Topligen der Welt, mit denen China konkurrieren will, wurden derartige Probleme zwischen Liga, Vereinen und Spielergewerkschaft gelöst", erklärt Baer-Hoffmann.

Einige der beschuldigten Vereine haben sich mittlerweile öffentlich zu Wort gemeldet. Shangai SIPG verkündete über seine Social-Media-Kanäle, dass man "alle Schulden bereits im vergangenen Oktober" bezahlt und "die Belege an die CFA" übermittelt habe.

Vereine äußern sich zu den Vorwürfen

Tevez-Klub Shanghai Shenua ließ ausrichten, dass man die Vorwürfe untersucht und ausstehende Zahlungen so schnell wie möglich begleichen würde.

Fakt ist: Um Superstars in eine international nicht wettbewerbsfähige Liga zu holen, zahlen chinesische Vereine Ablösen und Gehälter, die nicht dem Marktpreis entsprechen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Schmidt: "Möchte Teil der Sache hier in China sein"

Zwar kann man aufgrund der aktuellen Situation noch nicht auf eine Blase schließen, doch die Entwicklungen lassen aufhorchen.

Der chinesische Verband hat den Vereinen bis zum 15. August Zeit gegeben, ausstehende Gehälter und Ablösen zu bezahlen. Passiere dies nicht, "werden die betroffenen Vereine von jeglichen professionellen Fußballigen in China ausgeschlossen."

Weiterempfehlen: