Premier League: Guardiola schwärmt - Wer ist Tottenhams neuer Trainer Ange Postecoglou?

Guardiola schwärmt! Spurs-Coach Postecoglou gekommen, um zu bleiben

Kann Ange Postecoglou Tottenham zu Ruhm und Glanz führen?
Image: Kann Ange Postecoglou Tottenham zu Ruhm und Glanz führen?  © Imago

Ange Postecoglou ist neuer Trainer von Tottenham. Hierzulande kennt ihn so gut wie niemand, sein Kollege Pep Guardiola schwärmt in höchsten Tönen von ihm. Wer ist der Mann, der die Spurs wieder wettbewerbsfähig und endlich zu Ruhm und Glanz führen soll?

Julian Nagelsmann, Mauricio Pochettino oder Roberto De Zerbi: Nach etlichen Gerüchten, Absagen und wochenlanger Suche ist Tottenham Hotspur nach der Trennung von Antonio Conte am 26. März bei der Trainersuche doch noch fündig geworden. Ange Postecoglou ist künftig für die sportlichen Geschicke der Nord-Londoner zuständig.

Zugegeben: Selbst den eingefleischtesten Fans dürfte dieser Name bislang nur am äußersten Rande des Radars aufgeleuchtet sein. Von den Bossen der Spurs hat der 57-Jährige immerhin gleich einmal einen Vierjahresvertrag bis Sommer 2027 bekommen.

Guardiola schwärmt

"Es kommt ein weiterer außergewöhnlicher Manager", begrüßte und lobte City-Coach Pep Guardiola seinen neuen Trainerkollegen auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Finale gegen Inter gleich einmal. Außergewöhnlich ist das Ganze allein deshalb, weil Postecoglou der erste australische Coach in der Premier League überhaupt ist. "Und er wird einen unglaublichen Job für die Spurs machen", prophezeite Guardiola weiter.

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Postecoglou, der in Griechenland geboren ist, bringt vielleicht keinen großen Namen, dafür jedoch geballte internationale Erfahrung aus völlig unterschiedlichen Trainerstationen mit. Angefangen bei South Melbourne, wo er es in den späten 1990er-Jahren erstmals zum Chefcoach schaffte, über eine vierjährige Anstellung als australischer Nationaltrainer von 2013 bis 2017, bis hin zu den Yokohama F. Marinos in Japan, wo Postecoglou bei einem Testspiel gegen Manchester City erstmals auf jenen Guardiola getroffen ist, der noch heute von ihm schwärmt.

Ange Postecoglou (l.) als Trainer der Yokohama F. Marinos zusammen mit Pep Guardiola (r.) von Manchester City vor einem gemeinsamen Freundschaftsspiel.
Image: Ange Postecoglou (l.) als Trainer der Yokohama F. Marinos zusammen mit Pep Guardiola (r.) von Manchester City vor einem gemeinsamen Freundschaftsspiel.  © Imago

"Ich hatte das große Glück, ihn vor Jahren in Tokio zu treffen, als er noch Manager von Yokohama war. Wir hatten tolle und interessante Gespräche und haben seitdem ein gutes Verhältnis", so der Spanier rückblickend. "Er hat bei Celtic Glasgow herausragende Arbeit geleistet und einen unglaublichen Job gemacht."

Postecoglou bei Celtic unsterblich

Ebendort machte sich Postecoglou bei seiner ersten europäischen Trainerstation zuletzt unsterblich. Insgesamt fünf von sechs möglichen nationalen Trophäen in zwei Spielzeiten holte Celtic unter dem Australier, darunter in der abgelaufenen Saison zum achten Mal in der Vereinshistorie das nationale Triple aus Meisterschaft, Pokal und Ligapokal. Postecoglou sei Dank. Vieles, was der 57-Jährige anpackt, scheint auf kurz oder lang Erfolg zu haben - auch in Glasgow.

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Bei den Celtic-Fans war Ange Postecoglou extrem beliebt. So sehr, dass sie ihm beim Saisonfinale zum Abschied eine eigene Choreo widmeten.
Image: Bei den Celtic-Fans war Ange Postecoglou extrem beliebt. So sehr, dass sie ihm beim Saisonfinale zum Abschied eine eigene Choreo widmeten.  © Imago

"Ange bringt eine positive Mentalität und einen schnellen, offensiven Spielstil mit", erklärte Tottenhams Boss Daniel Levy. "Er hat eine hervorragende Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Spielern und ein Verständnis für die Bedeutung der Verbindung zur Akademie - alles, was für unseren Klub wichtig ist."

Bringt Postecoglou die Identität zurück?

Dass Nord-London - vor allem für Trainer - nicht gerade einfaches Terrain ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Größen wie Jose Mourinho und der erwähnte Conte scheiterten bei Tottenham bereits, überhaupt befindet sich der Klub in einer schwierigen sportlichen Lage. Der große Erfolg bleibt weiter aus, der Traum von Titeln rückt in immer weitere Ferne und der Frust aufseiten der Fans wächst und wächst und wächst.

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Doch vielleicht ist es gerade das unbeschriebene Blatt Postecoglou, das den Spurs wieder neuen Wind, den Spaß am Offensiv-Fußball und vor allem eine Identität zurückbringen kann. Der ehemalige australische Nationalspieler und Sky UK Experte Craig Foster jedenfalls spricht von einer "himmlischen Verbindung" zwischen den Spurs und ihrem neuen Coach und betont: "Er ist absolut bereit. Er hat die Kompetenzen, er hat die Methodik und er hat eindeutig die Erfahrung, um es mit einem der großen sechs Klubs in der Premier League aufzunehmen."

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Es ist davon auszugehen, dass Postecoglou Tottenham einen neuen, viel temporeicheren spielerischen Ansatz gegenüber seinen Vorgängern an die Hand geben wird. Spieler wie Vereinsführung gleichermaßen müssen an diesen Ansatz glauben und uneingeschränkt mitziehen. Nur dann könnte Postecoglou - wie bei seinen vielen Stationen zuvor - auch im Norden von Englands Hauptstadt zum gefeierten Mann avancieren.

Das Einzige, was dieser Erfolgsstory im Wege stehen könnte, wäre lediglich einmal mehr die fehlende Geduld im Umfeld von Tottenham Hotspur. Doch vieles deutet darauf hin: Postecoglou ist gekommen, um zu bleiben.

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