Ziel CL-Sieg: Messi muss langsam wieder zum GOAT werden
09.03.2022 | 13:43 Uhr
Der Wechsel von Lionel Messi zu Paris Saint-Germain war nicht nur der Transfer-Hammer im vergangenen Sommer, sondern einer der größten Deals der Fußballhistorie. Trotz steigender Form hinkt der Superstar den Erwartungen bislang aber hinterher. Das muss sich nun ändern!
Im Sommer letzten Jahres stellte die Nachricht über den bevorstehenden Wechsel von Messi zu Paris Saint-Germain eine ganze Stadt, wenn nicht gar ein ganzes Land auf den Kopf.
Schon Tage vor seiner Ankunft kampierten Fans vor der PSG-Geschäftsstelle, Banner mit dem Namen des Ausnahmefußballers hingen in ganz Paris und nach offizieller Verkündung wurde sogar der Eifelturm in PSG-Farben beleuchtet sowie mit der LED-Tafel "Lionel Messi" bestückt.
Der Jahrhundert-Coup erschien dabei nicht nur den euphorisierten Fans surreal, sondern auch Trainer Mauricio Pochettino, der die Option auf Messi zunächst für einen Scherz von Sportdirektor Leonardo gehalten hatte. "Leonardo hat mich angerufen und gesagt: 'Es besteht die Möglichkeit, Messi zu verpflichten, gefällt dir das, oder eher nicht?' Ich sagte: 'Ist das eine Frage, oder ...?' Ich dachte, es sei ein Witz", so der PSG-Coach nach der Verpflichtung.
Binnen weniger Tage wurde aus dem Traum Realität. "Ich muss die Arbeit von Leonardo, unserem Präsidenten und dem gesamten Vorstand des Vereins hervorheben. Denen es in zwei oder drei Tagen gelungen ist, den besten Spieler der Welt zu verpflichten. Alle waren davon ausgegangen, dass Leo Messi beim FC Barcelona bleiben würde", so Pochettino überschwänglich, der mit den großen Ansprüchen an die Barca-Ikone nicht hinterm Berg hielt.
Die Erwartungen an den mittlerweile siebenfachen Ballon d'Or-Gewinner: Nach Jahren der Großinvestitionen die Champions-League-Trophäe endlich in die französische Hauptstadt holen. Zwar sind die Franzosen noch voll im Rennen um den Henkelpott, doch gemessen an den individuellen Erwartungen an Messi ist die Saison bislang eher enttäuschend verlaufen.
Nach 13 Spieltagen kam der Argentinier erst auf fünf, teils kurze Einsätze in der Ligue 1. Dabei gelang dem Zauberer keine direkte Torbeteiligung. Ein anfänglicher Trainingsrückstand und Knie-Probleme warfen den mittlerweile 34-Jährigen immer wieder zurück. Zwar forderte auch der Coach anfangs noch Geduld ein, doch nach darauffolgenden eher blassen Vorstellungen wurde auch Pochettino ungeduldiger mit seinem Superstar.
Aktuell stiehlt Kylian Mbappe seinem Teamkollegen regelrecht die Show. Der junge Franzose kommt in dieser Saison bereits auf 41 direkte Torbeteiligungen in lediglich 34 Pflichtspielen. In der Champions League belegt der 23-Jährige mit fünf Treffern und sechs Vorlagen den dritten Platz unter den Top-Scorern - erzielte im Achtelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid in der 94. Minute das 1:0-Siegtor.
Und Messi? Verschoss gegen Real einen Elfmeter und erntete Kritik. Allerdings fängt sich der Argentinier langsam und holt sich über konstantere Leistungen und regelmäßige Torbeteiligungen Selbstbewusstsein und Unbeschwertheit zurück. In den vergangenen sechs Liga-Partien traf Messi zwar lediglich einmal, doch mit sechs Vorlagen zu seinen fünf bis dato gesammelten Auflagen ist der Argentinier nun Top-Assistgeber in Paris.
Dennoch ist der 34-Jährige noch weit von seinen zauberhaften Auftritten in der Abschiedssaison für Barca entfernt. Langsam ist die Magie des Argentiniers aber wieder gefragt. Zwar kann Mbappe, der bis Dienstagabend für das Rückspiel gegen Real noch fraglich gewesen war, wohl doch ran, doch alleine kann der von den Königlichen umworbene Angreifer die Last nicht auf Dauer tragen.
Sollte der Weltmeister mal fehlen, wären alle Augen zwangsläufig auf Messi gerichtet. Und auch wenn Mbappe spielt, dürften die Fans der Pariser dennoch endlich Glanzleistungen von ihrem Sommer-Neuzugang erwarten. Trotz komfortabler Ausgangslage nach dem 1:0-Heimsieg im Hinspiel lastet enormer Druck auf dem Weltstar, auf dessen Schultern ein Teil des Champions-League-Schicksals der Pariser liegt.
Als "Greatest Of All Time" (dt. "Größter aller Zeiten") bei der Ankunft gefeiert, liegt es nun an Messi, den in Barcelona erworbenen "GOAT"-Status auch in Paris zu bestätigen.
Muss PSG die Segel in der Königsklasse abermals frühzeitig streichen und der Traum von der Champions League zerplatzt trotz großer Investitionen samt Messi-Coup im Sommer, wird es wohl für alle Beteiligten ungemütlich.
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