RB Leipzig vs. BVB: Marco Rose trifft auf seinen Ex-Klub - so kann er gewinnen

Diese Rose-Faktoren können dem BVB gefährlich werden

In diesem Duell steckt viel Brisanz. Marco Rose trifft im ersten Spiel mit RB Leipzig auf seinen Ex-Verein Borussia Dortmund. Sky Sport zeigt, anhand welcher Faktoren der BVB zu knacken sein könnte.

Es ist sportlich eine riesige Herausforderung für den 45-jährigen Marco Rose. Nach nur zwei Trainingseinheiten mit RB Leipzig trifft er bei seiner Premiere auf Vizemeister Borussia Dortmund. Ob es auch zu einer mentalen Herausforderung für Rose wird, lässt sich wohl erst nach dem Duell Elfter gegen Zweiter (Sa., ab 14 Uhr live und exklusiv auf Sky Bundesliga) beurteilen.

Kurios: Seinen ersten Gegner kennt der gebürtige Leipziger besser als die eigene Mannschaft. Bis zum Ende der vergangenen Spielzeit hat Rose diese Offensiv-Maschine noch selbst angetrieben. "Es geht für mich nicht darum, wann der richtige Zeitpunkt ist, damit ich gut aussehe", sagte er vor der Partie. Wie aber möchte der Nachfolger von Domenico Tedesco Marco Reus, Anthony Modeste und Co. den Zahn ziehen?

TAKTIK

Rose galt lange als "Umschalttrainer". Gelernt und verkörpert wie in kaum einem zweiten Klub: RB Salzburg. Kann er die Salzburger Philosophie auch in Leipzig wieder implementieren? Die ist vor allem auf hohe Ballgewinne mit sofortiger Tiefe und weniger Ballbesitz angelegt.

Oder wird Rose eher auf den Spielstil aus seiner Dortmunder und Gladbacher Zeit setzen? Doch der Ballbesitzfußball funktionierte bei den Sachsen zuletzt nicht. "Mit Marco haben wir von vornherein eine klare Überzeugung, was die Spielphilosophie betrifft", klingt RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nach Roses Verpflichtung recht kämpferisch.

Sein Vorgänger Tedesco ließ am häufigsten in einem 3-4-1-2-System spielen. Rose dagegen in Gladbach und Dortmund hauptsächlich in einem 4-2-3-1. Der Systemwechsel mit einer Viererkette könnte zumindest die nötige Sicherheit bringen. "Wir wollen hinten stabiler stehen, indem wir vorne mehr Druck machen", beschreibt Rose seine Taktik.

GEISTIGE FRISCHE

Der Trainerwechsel kann bei allen RB-Stars mental einen Knoten lösen. Sportlich bleiben dem neuen Coach nach der kurzen Vorbereitungszeit auch kaum Möglichkeiten, Neuerungen reinzubringen.

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Eines ist Vereinsboss Mintzlaff ganz besonders wichtig: Der Klub müsse sich nach dem Gewinn des DFB-Pokals vom ständigen Abfeiern befreien. "Wir müssen das ein Stück weit aus den Köpfen rausbekommen: Ja, wir haben den ersten Titel gewonnen, aber jetzt ist eine neue Saison. Jetzt ist wieder Brot-und-Butter-Geschäft." Dies bedeute: "Bundesliga, Qualifikation für die Champions League - und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen." Gegen Dortmund soll der Anfang gemacht werden.

EMOTIONALITÄT

Zugegeben, an fehlender Emotionalität ist die Ehe Tedesco und RB Leipzig nicht gescheitert. "Der neue Trainer zählt jetzt aber auch nicht zur Kategorie Vulkan, wie beispielsweise ein Steffen Baumgart in Köln. Er ist aber auch nicht der introvertierte Typ wie ein Carlo Ancelotti", beschreibt Sky Reporter Philipp Hinze Marco Rose. Der Neu-Trainer muss mit seiner Art das nötige Feuer in der Mannschaft entfachen können.

HEIMSPIEL

Die Roten Bullen sind eine Heimmacht in der Bundesliga. Von den letzten zehn Partien in diesem Jahr verlor der DFB-Pokal-Sieger nur das Spiel gegen Union Berlin (sechs Siege, drei Remis). Und Rose weiß, wie wichtig der Heimvorteil sein kann. Bei seinem Ex-Klub BVB stellte der 45-Jährige in der vergangenen Saison einen Rekord auf. Rose gewann die ersten sieben BL-Heimspiele - nie zuvor gelang es einem Dortmunder Trainer, überhaupt die ersten fünf Heimspiele zu gewinnen.

EUPHORIE

Natürlich ist das Spiel ausverkauft! Die Fans in der heimischen Red Bull Arena könnten sich als Faustpfand erweisen. Die einzigen Niederlagen in dieser BL-Saison gab es nur in der Fremde. Die Anhänger dürfen sich erneut auf offensiv ausgerichtete Leipziger freuen. RBL gab genauso viele Torschüsse ab wie der BVB - doch die Schwarz-Gelben erzielten zwei Tore mehr. Sprich; Die Roten Bullen müssen etwas am Effektivitätsregler drehen...

Die voraussichtlichen Aufstellungen

RB Leipzig: Gulacsi - Simakan, Orban, Diallo - Henrichs, Schlager, Laimer, Raum - Szoboszlai, Nkunku - Werner

Borussia Dortmund: A. Meyer - Meunier, Hummels, N. Schlotterbeck, Guerreiro - Bellingham, Özcan - M. Wolf, Reus, Brandt - Modeste

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