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Real, Barca und Bayern: Top-Klubs im Krisen-Vergleich

Schwergewichte mit Fehlstart

Die Top-Klubs Real Madrid, FC Bayern und FC Barcelona befinden sich allesamt in einer Krise.
Image: Die Top-Klubs Real Madrid, FC Bayern und FC Barcelona befinden sich allesamt in einer Krise.  © Getty

Nicht nur der FC Bayern befindet sich in der Krise. Auch in Spanien schwächeln die Giganten Real Madrid und FC Barcelona. Sky Sport wirft einen Blick auf die Fehlstarts und nennt die Gründe.

Die aktuelle Situation

13 Punkte nach sieben Spielen, Platz sechs und vier Punkte Rückstand auf die Spitze: Der FC Bayern München steht zu diesem Zeitpunkt der Saison so schlecht da, wie seit acht Jahren nicht mehr.

Ebenfalls unzufrieden ist man beim FC Barcelona. Die Katalanen stehen in La Liga nach acht Spieltagen mit 15 Punkten auf Rang zwei (ein Punkt Rückstand auf Tabellenführer FC Sevilla) - eigentlich eine gute Platzierung, allerdings nicht unter Berücksichtigung des Selbstverständnisses und der Ziele der Blaugrana.

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Der FC Barcelona hat die Tabellenführung in der spanischen La Liga verloren. Barca kam am achten Spieltag beim FC Valencia nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.

Noch schlechter sieht die Situation bei Real Madrid aus. Die Königlichen rangieren auf Platz vier, mit lediglich 14 Zählern.

Die aktuelle Form

"Der Trend is your friend", sagte Bayern-Boss Uli Hoeneß einst. Aktuell gilt diese Aussage nicht für den FC Bayern. Die Münchner sind wettbewerbsübergreifend seit vier Spielen sieglos: 1:1 gegen den FC Augsburg, 0:2 in Berlin, 1:1 gegen Ajax Amsterdam und zuletzt eine 0:3-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach.

Eine ähnliche Misere macht Barcelona durch. Lionel Messi, Ousmane Dembele und Co. sind in La Liga seit vier Spielen ohne Sieg - holten gegen Girona (H/ 2:2), Leganes (A/ 1:2), Bilbao (H/ 1:1) und Valencia (A/ 1:1) nur drei magere Punkte. Immerhin in der Champions League gelang der Truppe von Trainer Ernesto Valverde ein Erfolg bei Tottenham Hotspur (4:2).

Deutlich brisanter stellt sich die Lage bei Real Madrid dar. Die Königlichen holten aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt und erzielten dabei kein einziges Tor - auch nicht gegen die krassen Underdogs Deportivo Alaves und ZSKA Moskau (jeweils 0:1).

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Der Kader

FC Bayern München

Bayern verpflichtete im Sommer lediglich Leon Goretzka und holte Serge Gnabry von seiner Leihe nach Hoffenheim zurück. Auf der anderen Seite gab man mit Douglas Costa, Arturo Vidal, Sebastian Rudy und Juan Bernat Qualität und vor allem auch Quantität ab.

Der Kader der Münchner ist alles in allem zu klein und besonders auf den wichtigen Positionen im Spiel des deutschen Rekordmeisters zu dünn besetzt. Auf den Flügeln müssen die Routiniers Franck Ribery und Arjen Robben nahezu jedes Spiel machen, da mit Kingsley Coman ein adäquater Ersatz aufgrund eines Syndesmosebandrisses noch länger ausfällt. Zudem kann Gnabry (noch) nicht an seine Topform aus Hoffenheim anknüpfen.

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Auf den Außenverteidigerpositionen verhält es sich ähnlich. Mit Joshua Kimmich, David Alaba und Rafinha hat der FCB für diese Position nur drei Spieler in seinen Reihen. Die beiden Letztgenannten sind aktuell verletzt bzw. noch nicht fit. Leidtragender ist Trainer Niko Kovac, der keine Alternativen zur Verfügung hat.

Real Madrid

Gleiches Bild bei Real Madrid. Die Königlichen gaben mit Cristiano Ronaldo das Gesicht für die erfolgreichen letzten Jahre ab. Zudem wurde mit Mateo Kovacic, ein solider Mittelfeldspieler und Vizeweltmeister zum FC Chelsea verliehen.

Geholt wurden hingegen - ausgenommen Thibaut Courtois und mit Abstrichen Mariano Diaz - junge, unerfahrene Spieler, für die die Station Real Madrid wohl noch zu früh kommt. Die Folge: Real Madrid beraubte sich seiner größten Stärke - dem schnellen und torgefährlichen Angriffsspiel.

Dies liegt auch am Verletzungspech, das die Königlichen in dieser Saison ereilt. "CR7-Nachfolger" Gareth Bale fehlte bei der CL-Pleite in Moskau aufgrund von Adduktorenbeschwerden. Noch schlimmer erwischte es die Zulieferer für den Angriff. Isco fällt bereits mehrere Wochen wegen einer Blinddarm-OP aus, die offensivfreudigen Außenverteidiger Marcelo und Dani Carvajal fehlen ebenfalls seit einiger Zeit.

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Und auch hier heißt es: Coach Julen Lopetegui fehlen die Alternativen in seinem Kader.

FC Barcelona

An Breite fehlt es dem FC Barcelona hingegen nicht. Die Katalanen haben im Sommer Malcom, Arturo VIdal, Clement Lenglet und Arthur verpflichtet und dabei rund 126 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Somit wurde der qualitativ hochwertige Kader auch quantitativ aufgewertet. Über mangelnde Alternativen kann sich Trainer Valverde somit nicht beschweren.

Die Trainer

Der Coach des FC Barcelona weiß die vorhandene Qualität aber nicht umzusetzen. So standen die Neuzugänge statt der möglichen 2880 Minuten in La Liga nur 513 auf dem Platz.

Auch in der Krise baut Valverde also durchgängig auf seine Stars und etablierten Spieler. Vielleicht fehlt ihm der Mut, große Namen wie Luis Suarez oder Sergio Busquets auf die Bank zu setzen, obwohl diese außer Form sind.

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Konkurrent Real hat auf der Trainerbank eine ganz andere Baustelle: Lopetegui ist erst seit diesem Sommer im Verein und trat ein schweres Erbe an. Nach dem dreifachen Champions-League-Triumph unter Zinedine Zidane waren die Erwartungen an dessen Nachfolger ebenfalls hoch. Doch um diese zu erfüllen, muss dem 52-Jährigen Zeit gegeben werden. Zeit, die die Verantwortlichen ihm möglicherweise nicht gewähren. Es wird bereits heftig über potentielle Nachfolger spekuliert.

Ganz so weit geht es beim FC Bayern noch nicht. Sky Experte Hamann gibt Kovac nicht die Schuld für die Misere. "Kovac ist ein sehr fähiger und erfolgreicher Trainer, der in seiner kurzen Karriere einiges erreicht hat. Deswegen muss man jetzt in Ruhe weiterarbeiten. Ich hoffe, man gibt ihm die nötige Rückendeckung von Vereinsseite." Und genau diese hat der Übungsleiter von Boss Uli Hoeneß zuletzt auch bekommen.

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In diesem Video (51 Sekunden) spricht Sky Experte Dietmar Hamann über die Krise beim FC Bayern und Trainer Niko Kovac.

Man sieht also: alle drei Top-Klubs kämpfen mit ähnlichen Problemen. Diese müssen sie aber auf ihre eigene Art und Weise lösen, um schnell wieder den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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