SC Freiburg: Kommentar zur Verpflichtung von Matthias Ginter

Kommentar zur Ginter-Rückkehr nach Freiburg: Ein Hoch auf die Fußball-Romantik

Dürfen bald wieder zusammen jubeln: Matthias Ginter (l.) und Freiburg-Coach Christian Streich (r.)
Image: Dürfen bald wie damals 2013 wieder zusammen jubeln: Matthias Ginter (l.) und Freiburg-Coach Christian Streich (r.)  © Imago

Die Sensations-Rückkehr von Matthias Ginter zum SC Freiburg ist perfekt. Der Transfer spiegelt sowohl die Identität des Klubs als auch die des Spielers wider und sendet ein schönes Signal an alle Fußball-Fans. Ein Kommentar von Sky Redakteur Udo Hutflötz.

Bayern München, Aston Villa (Premier League), Barcelona (La Liga), Juventus, Inter und AS Rom (alle Serie A) - die Liste mit möglichen Interessenten an Matthias Ginter war lang und wurde seit der Bekanntgabe, dass er im Sommer Borussia Mönchengladbach ablösefrei verlassen wird, immer wieder aus der Schublade geholt.

Doch seit dem heutigen Mittwoch ist klar: Keiner der genannten Klubs wird Ginters nächste Station. Der deutsche Nationalspieler schließt sich stattdessen ab kommender Saison seinem Ex-Klub SC Freiburg an. Eine überraschende Entscheidung - aber nur auf den ersten Blick! Denn richtet man die Lupe auf Klub und Spieler, zeigt sich eine fast schon einzigartige Symbiose.

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Ginter-Rückkehr passt zu Freiburg

Auf der einen Seite steht da mit dem SC Freiburg ein Klub, der zu den beliebtesten und sympathischsten Vereinen Deutschlands gehört - nicht nur aufgrund seines im positiven Sinne einzigartigen Trainers Christian Streich. Den SC zeichnen weiterhin Kontinuität und Bodenständigkeit aus - Attribute, die in der immer glamouröser werdenden Fußball-Welt wohlwollend betrachtet werden. Sie stehen im immer mehr abgeschotteten Fußball-Business noch für eine Art Fannähe und Identifikation.

Ohne Frage ist die Verpflichtung eines gestandenen Bundesliga- und Nationalspielers mit reichlich internationaler Erfahrung auch aus sportlichen Gründen getätigt worden. Immerhin wird der SC in der kommenden Spielzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit international vertreten sein - vielleicht sogar erstmals in der Champions League. Da hilft ein Spieler wie Ginter natürlich weiter, zumal auch der Abgang von Nico Schlotterbeck (zum BVB) aufgefangen werden muss.

Ginter widersteht dem großen Geld

Doch über das Sportliche hinaus ist der Transfer von Ginter ein Jackpot für alle Fußball-Romantiker. Anstatt des großen Geldes, das sicherlich bei dem einen oder anderen Interessenten gewunken hätte, hat sich der 28-Jährige nach acht Jahren für eine Rückkehr zu seinem Jugendklub und in seine Heimat entschieden - und das im besten Fußballer-Alter und nicht erst im Spätherbst seiner Karriere.

Ginter hat damit dem "Immer höher, schneller, weiter" der modernen Fußball-Welt widerstanden - und eine Entscheidung mit Herz getroffen. Diese spiegelt auch seinen Charakter wieder. Nicht erst seit seinem Auftritt in der Sky Sendung "Meine Geschichte" war Ginter als bodenständiger und intelligenter Mensch und Fußballer bekannt.

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Ginter mit großer Verbundenheit zu Freiburg

Mit seiner Jugendliebe Christina, die aus dem selben Dorf in der Nähe von Freiburg stammt und mit der Ginter auch einen gemeinsamen Sohn hat, ist der Fußballer mittlerweile glücklich verheiratet - auch ein Zeichen für Kontinuität, für die Ginter steht.

Seine Verbundenheit zu seiner Heimat Freiburg hat er auch auf anderen Ebenen nie verloren, was sein soziales Engagement in und um Freiburg zeigt. Dort setzt er sich mit der gemeinsam mit seiner Frau gegründeten Stiftung besonders für erkrankte, sozial und/oder körperlich benachteiligte Kinder ein. Redet er über seine Stiftung und die betroffenen Kinder, ist deutlich zu erkennen, wie nahe ihm die Situation geht. Ginter ist eben nicht nur Fußballer, sondern vordergründig auch Mensch.

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Gehalt für Fußballer: Ginter mit klarer Meinung

Dies hat er im vergangenen Jahr auch mit seiner Aussage, Fußballer würden zu viel verdienen, unterstrichen. Die Einstellung des 28-Jährigen sorgte für eine große Welle, was ihn doch erstaunte. Eigentlich sollte dies im Vergleich zu anderen Berufen doch jeder so sehen, war seine klare Meinung, die großen Respekt verdient. Seine jetzige Entscheidung zurück in den Breisgau zu gehen und dem großen Geld aus der Premier League oder Serie A zu widerstehen, zeigt, dass seine Aussagen von damals nicht nur leere Worte waren.

Ginter steht zu dem, was er gesagt hat und was er verkörpert - Bodenständigkeit und Demut. Und genau dies zeigt auch seine Rückkehr zum SC Freiburg. Ein Verein, der die gleichen, hehren Attribute vertritt wie Ginter.

Freiburg und Ginter - das passt einfach, auch unabhängig vom sportlichen Erfolg! Deshalb bleibt abschließend nur noch zu sagen: Chapeau SC Freiburg, Chapeau Matthias Ginter - und hoch lebe die Fußball-Romantik!

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