Schiri-Chef Kircher hätte sich bei Bayern-Elfmeter keinen VAR-Eingriff gewünscht
Schiri-Boss zum FCB-Elfer: "Wäre ohne VAR-Eingriff glücklich gewesen"
01.09.2024 | 20:59 Uhr
Erst ein umstrittener Elfmeter für den FC Bayern, später noch ein diskutabler Strafstoß für den SC Freiburg. Schiedsrichter-Chef Knut Kircher ordnet die pikanten Szenen bei Sky ein.
Mit dem Tor von Harry Kane vom Elfmeterpunkt hatte der FC Bayern am Sonntag gegen den SC Freiburg (2:0) in die Siegerspur gefunden. Wie es aber zu diesem Strafstoß kam, war höchst umstritten. Im Blickpunkt einmal mehr: die Handspielregen und der VAR.
Szene 1: Elfmeter für Bayern
Kane hatte höchst selbst den Freiburger Max Rosenfelder im Luftzweikampf aus kürzester Distanz an den ausgestreckten linken Arm geköpft. Schiedsrichter Christian Dingert ließ das Spiel zunächst weiterlaufen. Auf Anraten des Video-Asisstant-Referee Harm Osmers schaute sich der Unparteiische die Bilder der Szene noch einmal an und zeigte achselzuckend und fast schon entschuldigend doch auf den Punkt.
"Ich wäre hier mit der Feldentscheidung ohne VAR-Eingriff sehr glücklich gewesen", meinte DFB-Schiedsrichter-Chef Knut Kircher im Anschluss bei Sky und verwies dabei auf eine ähnliche Szene vom vergangenen Spieltag. Dort hatte Bayerns Michael Olise ebenfalls aus kurzer Distanz den Wolfsburger Verteidiger Jakub Kaminski an den Arm geköpft. Ähnlich war der Hergang nun am Sonntag zwischen Kane und Rosenfelder. Die Entscheidung vor Wochenfrist lautete: kein Elfmeter.
"Der Spieler befindet sich in einem Zweikampf und hat keine Orientierung zum Ball. Er hat den Arm ausgestreckt, weil er diesen braucht, um hochzuspringen und wird dann angeköpft. Wir haben dort berechtigterweise nicht auf Strafstoß entschieden", fiel Kirchers Fazit zum nicht gegebenen Elfmeter in Wolfsburg aus.
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Szene 2: Elfmeter für Freiburg
Zwischen den Bayern und Freiburg gab es kurz vor Schluss in der Nachspielzeit einen weiteren pikanten Elfmeterpfiff. Diesmal hatte SC-Angreifer Ritsu Doan den eingewechselten FCB-Neuzugang Joao Palhinha an den ausgestreckten Arm geschossen.
"Feldentscheidung Strafstoß, kein VAR-Eingriff - absolut richtig und top. Hand ausgestreckt, blockt den Ball mit dem Schuss aufs Tor. Es ist zwar eine kurze Distanz, aber der Arm hat da draußen nichts verloren", gab Kircher seine Ansicht zu dieser umstrittenen Szene zu Protokoll.
Auch die Tatsache, dass der Ball erst über den Oberschenkel Palhinhas an den Arm gelang, ändert für den ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter nichts an der seiner Meinung nach bewussten Haltung des Bayern-Stars: "Er vergrößert seine Körperfläche, er streckt den Arm nach außen. Der Rest ist nur noch ein reines Zufallsprodukt. Er nimmt selbst das Risiko. Mit der Feldentscheidung bin ich absolut glücklich."
Beide Szenen wird Kircher in aller Ruhe mit Dingert und den anderen eingesetzten Schiedsrichtern vom vergangenen Wochenende besprechen. "Alle Bundesliga-Schiedsrichter sind morgen am Stützpunkt in Frankfurt, da sieht man die Protagonisten vom Wochenende. Und dann werden diese Themen besprechen - sehr zeitnah", sagte der Ex-Profi-Schiri.
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