Nach Wechselgerüchten: Gosens dreht bei Atalanta wieder auf
24.09.2021 | 14:51 Uhr
Während der Sommertransferperiode hielten sich hartnäckig Gerüchte um einen Abgang von Robin Gosens bei Atalanta Bergamo. Doch er blieb und dreht in der noch jungen Saison schon wieder mächtig auf.
Englische Woche in der italienischen Serie A. Am Dienstagabend stieg das Flutlichtspiel in Bergamo. US Sassuolo ist zu Gast beim Klub von Robin Gosens. Atalanta geht bereits in der dritten Minute in Führung. Torschütze: Der deutsche Linksverteidiger Robin Gosens. Eine flache Flanke an den zweiten Pfosten vollendet der Mann mit der Nummer acht locker.
Es war bereits sein zweites Tor in der laufenden Spielzeit. Beim 2:2 in der Champions League vor einer Woche gegen Villarreal sorgte er für den Endstand und sicherte Atalanta Bergamo den ersten Punkt. Er hatte den Treffer selbst eingeleitet.
In sechs Pflichtspielen stand Gosens fünf Mal in der Startelf. Nur im Ligaspiel vor dem CL-Auftakt nicht, womöglich zur Schonung. Denn der gebürtige Emmericher, der auch schon einen Assist auf seinem Konto stehen hat, ist immens wichtig für La Dea (italienisch für "Die Göttin"), wie der Verein auch genannt wird.
Gosens selbst kann man fast schon als Flügelgott bezeichnen. Auf dem Papier steht er als Linksverteidiger aufgestellt, bekannt ist er aber für seine Torgefahr. Elf Tore und sechs Assists gelangen ihm in der vergangenen Serie A-Spielzeit.
Diese Leistungen beförderten ihn vor einigen Monaten in den EM-Kader der deutschen Nationalmannschaft. Auch wenn Jogis Jungs nicht überzeugen konnten, Gosens war gesetzt auf der linken Außenbahn. Seine Glanzstunde gegen Portugal war der größte Lichtblick des Turnier aus deutscher Sicht. Beim 4:2-Sieg traf er einmal selbst und legte doppelt auf.
All diese guten Leistungen weckten das Interesse internationaler Top-Klubs. Juventus, FC Barcelona, Paris Saint-Germain, die Klubs aus Manchester, Atletico Madrid: Die Liste der Gerüchte ist lang. Sein größter Traum, und das beteuerte er schon mehrmals, sei es einmal in der Bundesliga aufzulaufen. Dort hat er nämlich noch nie gespielt.
Die Bayern, Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach oder Borussia Dortmund? Alle hätten ihn wohl gerne gehabt. Doch gerade Letzterer hat schlechte Karten, denn sein Lieblingsverein ist Erzrivale Schalke 04. Ein Engagement bei Königsblau nach dem Abstieg aber nicht vorstellbar für Gosens. Ob er sich den Traum Bundesliga noch erfüllen kann? Vertraglich ist er noch bis 2023 an Bergamo gebunden.
So bleibt der etwas andere Profi bei Atalanta und sorgt erneut für Furore. Momentan steht das Team auf Platz vier der Tabelle. In der Champions League wollen sie wieder für Aufsehen sorgen wie in der Saison 2019/20, als sie bis ins Viertelfinale vorgedrungen sind.
Mehr zum Autor Patrick Steinle
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