Der Ärger über den umstrittenen Handelfmeter bei der 0:3-Heimpleite gegen den FC Bayern ist noch nicht verfolgen. Die Schalker Verantwortlichen sehen beim Videobeweis noch eine Wissenslücke, die sie beseitigen wollen.
Am Dienstagabend hatten sich die Schalker im Spiel gegen den FC Bayern beklagt, dass der Videoassistent Bastian Dankert auf Elfmeter entschieden hatte, nachdem Abwehrspieler Naldo der Ball vom eigenen Fuß an die Hand gesprungen war. Schiedsrichter Marco Fritz hatte ursprünglich weiterspielen lassen.
"Es wurde mit zweierlei Maß gemessen. Und da wird mich der Herr Krug, auch wenn er sich nochmal zu Wort meldet, nicht überzeugen", machte Heidel am Donnerstag seinen Standpunkt nochmals deutlich. Auch Schalke-Trainer Domenico Tedesco schlägt in die gleiche Kerbe. "Es ist zweimal dieselbe Situation. Und zweimal unterschiedlich bewertet. Und zweimal zu unserem Nachteil" so der 32-Jährige.
Tedesco will Wissenslücke beseitigen
Der Coach der Königsblauen hatte nach der Situation "eine kleine Wissenslücke. Und die tut nicht gut. Wir möchten vorbereitet sein für solche Situationen". Für Tedesco ginge es darum "es zu verstehen und unseren Spielern nah zu bringen, weil die Spieler mittlerweile auch schon fragen, was ist jetzt Hand und was ist es nicht."
Problem: Unterschiedliche Regelauslegung
Trotz den Ärgers ist laut Heidel nicht der Videobeweis das Problem, sondern die unterschiedliche Regelauslegung durch die Schiedsrichter. "Ich bin nicht der Meinung, man solle den Videoschiedsrichter wieder abschaffen", sagte der Sportvorstand, "er hat Fehler eindeutig reduziert."
"Fußball wird gerechter"
"Wir werden es nie schaffen, dass der Fußball komplett gerecht wird", sagte er, "aber er wird gerechter." Der zu Saisonbeginn eingeführte Videobeweis sei auch für die Schiedsrichter neu, "wir müssen alle lernen, damit umzugehen". Es würden auch in Zukunft falsche Entscheidungen getroffen, "denn nicht der Computer entscheidet, sondern der Mensch".
Auch Trainer Domenico Tedesco sprach sich am Ende dennoch für den Videobeweis aus. "Wenn man ein neues Produkt entwickelt, gibt es am Anfang Kinderkrankheiten", sagte er, "wir sollten dem System genug Zeit geben."