Kaufen ist Pflicht! Neue Infos im Can-Poker zwischen BVB & Juve
29.01.2020 | 10:35 Uhr
Weil Juventus Turin am Sonntagabend beim SSC Neapel gastierte, pausierten die Verhandlungen um Emre Can zwischen der Alten Dame und dem BVB. Nun wurden die Gespräche wieder aufgenommen – dabei traten neue Details zutage. Und auch Ivan Rakitic könnte noch eine Rolle in der Can-Saga spielen.
Vier Tage hat der BVB noch Zeit, den Deal von Emre Can endgültig fix zu machen. Noch gibt es keine finale Entscheidung, dafür aber neue Details.
Der italienische Rekordmeister wolle den Ex-Spieler von Bayern München und dem FC Liverpool nur verkaufen. Eine Leihe käme demnach nicht infrage. Der BVB hatte bislang immer auf ein Leihgeschäft mit Kaufoption geschielt.
Diese Möglichkeit haben die Turiner nun ausgeschlossen. Zudem berichtet Niccolo Omini, Transferexperte von Sky Italia, dass der italienische Rekordmeister eine Ablöse im Bereich von 25 bis 30 Millionen Euro fordere.
Nach Infos von Sky Transferexperte Max Bielefeld ist sich die Alte Dame bereits mit einem Nachfolger für Can einig. Ivan Rakitic will wohl nach Turin wechseln, um den freien Platz des scheidenden Can einzunehmen. Nur Rakitic' aktueller Klub FC Barcelona und Juve müssten sich auf einen Wechsel verständigen.
Jedoch soll die Causa Rakitic keinen direkten Einfluss auf den Can-Poker haben - zumindest nicht im negativen Sinne. Eine schnelle Einigung zwischen den Katalanen und den Italienern könnte die Verhandlungen um Can lediglich beschleunigen, nicht aber beenden.
In Anbetracht von explodierenden Transfersummen und der langen Rest-Vertragslaufzeit Cans sind die kolportieren 25-30 Millionen Euro, die Juve fordert, eine Summe, die für die Dortmunder mit Sicherheit zu verschmerzen wäre. Zumal der gebürtige Frankfurter genau der Spielertyp ist, dem der BVB im Kampf um die deutsche Meisterschaft fehlt.
Nach dem Abgang von Julian Weigl zu Benfica Lissabon mangelt es den Schwarz-Gelben an flexiblen Defensiv-Spielern. Can kann neben seiner Paradeposition, dem zentralen Mittelfeld, auch den Part des rechten Innenverteidigers in einer Dreierkette sowie den defensiven Part auf der "Doppelsechs" bekleiden.
Das würde BVB-Trainer Lucien Favre mehrere Möglichkeiten für die defensive Ausrichtung der Borussia geben. Die Dortmunder suchen seit Saisonbeginn nach der richtigen Balance zwischen Offensive und Defensive. Jüngstes Beispiel ist der wilde 5:3-Erfolg beim FC Augsburg.
Aber auch Can könnte von dem Transfer profitieren. Unter Juve-Trainer Maurizio Sarri spielte er kaum noch eine Rolle - für den Champions-League-Kader der Turiner wurde Can vor Saisonbeginn nicht einmal bei der UEFA gemeldet. In den weiteren Pflichtspielen stand der Mittelfeld-Akteur lediglich zweimal in der Startelf.
Aufgrund der mangelnden Spielpraxis fürchtet der Nationalspieler um seinen Platz im Aufgebot von Joachim Löw für die paneuropäische Europameisterschaft im Sommer.
Alle Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft finden in der Allianz Arena statt - das Stadion seines Jugendvereins FC Bayern München. Mit Sicherheit ein besonderer Anreiz, um mehr Spielpraxis zu sammeln, damit Can nicht nur beim BVB eine größere Rolle spielt als zuletzt in Turin.
Doch die Zeit für einen Wechsel drängt...