Holt Barca Neymar dank eines kuriosen FIFA-Artikels zurück?
25.03.2020 | 15:17 Uhr
Der FC Barcelona will Neymar zurück, Neymar will zurück nach Barcelona. Das ist nicht neu. Neu ist dagegen, dass Barca im Sommer angeblich versuchen will, den Brasilianer mithilfe des FIFA-Artikels 17 zu verpflichten. Doch es gibt ein großes Problem.
Artikel 17 besagt, dass Profis unter 28 Jahren nach drei Jahren im Verein den Vertrag "ohne Angabe von Gründen" auflösen dürfe, um zu einem Klub ins Ausland zu wechseln. Bei Spielern über 28 Jahren ist dies bereits nach zwei Jahren möglich. Der 27-Jährige befindet sich aktuell im dritten Vertragsjahr bei Paris St. Germain. Nun meldet ESPN, dass Barca sich genau auf diesen Artikel berufen will, um Neymar zurückzuholen.
Der Artikel wurde 2001 als Kompromiss hinzugefügt, nachdem die Europäische Kommission damit gedroht hatte, das Transfersystem für ungültig zu erklären. Tatsächlich erzwang Andy Webster 2006 mithilfe dieses Artikels auch seinen Wechsel von Hearts of Midlothian zu Wigan Athletic.
Dennoch erscheint es sehr unrealistisch, dass Barca auf dieses Mittel zurückgreift, denn es gibt ein großes Problem: In dem Artikel ist nicht genau verankert, wie hoch die "Kompensation" bei einem Transfer sein muss.
Ein Beispiel: Der Brasilianer Matuzalem kündigte 2007 seinen Vertrag bei Shakhtar Donezk und wollte dank Artikel 17 zu Real Saragossa wechseln. Die Spanier wollten dafür nur etwa zwei Millionen Euro zahlen, wurden letztlich zwei Jahre später vom CAS aber dazu verdonnert, zwölf Millionen zu überweisen - deutlich mehr, als Matuzalem wert war.
Dies ist auch der Grund, warum kaum ein Verein sich seitdem auf diesen Artikel berufen hat. Ob Barca es dennoch versucht? Das werden die kommenden Monate zeigen...