Bisher wechseln sich Oliver Baumann und Alexander Nübel im deutschen Tor ab. Wer hat die Nase vorn? Sky Sport vergleicht die beiden Keeper.
19.11.2024 | 14:03 Uhr
Am Abend steht Alexander Nübel in Ungarn im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Oliver Baumann, der zuletzt zweimal seinen Kasten sauber gehalten hatte, sitzt auf der Bank. Bisher wechseln sich beide Keeper ab, aber im kommenden Jahr will Bundestrainer Julian Nagelsmann das Jobsharing beenden.
Nach einem "längeren" Austausch mit Torwartcoach Andreas Kronenberg habe er sich dazu entschlossen, "Richtung März" zwischen Baumann und Nübel "eher nicht mehr rotieren" zu lassen. Das sei "noch nicht in Stein gemeißelt, aber auf der Torwartposition ist das nicht immer so dankbar", hatte Nagelsmann vergangene Woche erklärt.
Im März stehen die Viertelfinalspiele in der Nations League auf dem Programm. Sollte die deutsche Nationalmannschaft diese erfolgreich bestreiten, geht es im Juni um den Titel. Zu früh für Stammtorwart Marc-Andre ter Stegen, der nach seinem Ende September erlittenen Patellasehnenriss acht Monate pausieren muss.
Nübel und Baumann kämpfen um den Platz zwischen den Pfosten, doch wer hat die Nase vorn?
1:0 gegen die Niederlande, 7:0 gegen Bosnien und Herzegowina - Baumann hat in seinen beiden bisherigen Länderspielen die weiße Weste gewahrt. Nübel hatte bei seinem bislang einzigen Länderspiel beim 2:1-Sieg in Bosnien einen Treffer kassiert.
"Baumann hat gegen Bosnien einmal in Weltklasse-Manier reagiert, Nübel spielt in Stuttgart auch Weltklasse", findet Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in seiner Sky Kolumne lobende Worte für beide.
Blickt man auf die Pflichtspiele, die beide in ihren Vereinen in dieser Saison absolviert haben, kommen beide auf ähnliche Werte. Nübel (16 Einsätze) hat ein Spiel mehr absolviert als Baumann, beide kommen auf einen Schnitt von 1,7 Gegentoren pro Spiel. Baumann hat 65 Prozent der Schüsse aufs Tor abgewehrt, Nübel 61 Prozent. Der Stuttgarter hat wiederum 36 Pässe pro Partie gespielt, bei Baumann waren es 31 pro 90 Minuten.
Beide hatten vier Rettungsaktionen außerhalb des Strafraums, die allesamt erfolgreich waren. Tendenziell bleiben beide aber mehr innerhalb der Box als Stefan Ortega, der aktuell als dritter Torwart bei der Nationalmannschaft ist. Ortega hat für Manchester City in dieser Saison auch vier Mal außerhalb des Sechzehners geklärt, allerdings hat der 32-Jährige nur vier Pflichtspiele absolviert. Zu wenig um in den Kampf um die Nummer 1 eingreifen können.
Nübel oder Baumann lautet die Frage, auf die Nagelsmann im kommenden Frühjahr eine Antwort geben muss.
In einer Kategorie gehen die Werte der beiden Konkurrenten stark auseinander:
Schaut man auf die Differenz zwischen den Gegentoren, welche die Keeper laut dem Expected-Goals-Modell im Verein hätten kassieren sollen, sowie den tatsächlich kassierten Gegentoren (ohne Eigentore), schneidet Baumann am besten ab. Der Hoffenheimer ließ laut Opta-Daten 4.6 Gegentore weniger zu als erwartbar gewesen wären. Nübel kassierte hingegen 5,1-Gegentore mehr als prognostiziert.
Zahlenmäßig scheint Baumann die Nase leicht vorn zu haben, aber Nübel kann am Abend in Budapest Werbung in eigener Sache machen. Der Kampf um das deutsche Tor bleibt spannend.
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