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Trotz verkorkster Saison: Drei Punkte machen Schalke 04 Hoffnung

Nächster Umbruch steht an

Schalke 04 steht im Sommer vor einem Umbruch. Einige junge Spieler machen jedoch Hoffnung.
Image: Schalke 04 steht im Sommer vor einem Umbruch. Einige junge Spieler machen jedoch Hoffnung.  © Getty

Der FC Schalke spielt eine miserable Saison 2018/19 und steht einen Spieltag vor Schluss nur auf Platz 15. Dennoch gibt es einige königsblaue Hoffnungsschimmer, die die Knappen positiv in die Zukunft blicken lassen.

In der Saison 2017/18 wurde der FC Schalke 04 mit 63 Punkten Vizemeister und verlor nur sieben Spiele. In der laufenden Spielzeit setzte es die siebte Pleite bereits am elften Spieltag (!) beim 0:3 bei Eintracht Frankfurt. Einen Spieltag vor Ende dieser verkorksten Runde haben die Knappen gerade einmal 32 Punkte auf dem Konto - einen weniger als in der Rückrunde der Vorsaison.

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Christian Heidel steht als eine Person für die aktuelle Misere auf Schalke. Der ehemalige Sportvorstand von S04 war verantwortlich für die Kaderplanung. Schalkes-Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies klärt die Situation aus seiner Sicht auf.

Die Gründe für den Absturz liegen auf der Hand: Zum einen mangelt es an Geschwindigkeit und Esprit in der Offensive. Auch einen echten Knipser sucht man im falsch zusammengestellten Kader vergeblich. Hinzu kommen zahlreiche Undiszipliniertheiten auf und neben dem Platz. Mit den im Vorjahr noch starken Nabil Bentaleb und Amine Harit, sowie den als Hoffnungsträger neu verpflichteten Hamza Mendyl und Mark Uth wurden gleich vier namhafte Spieler zwischenzeitlich suspendiert oder finden sich nach wie vor in der U23 wieder.

Im Sommer wird es daher auf Schalke mal wieder einen Umbruch geben. Heidel-Nachfolger Jochen Schneider wird zusammen mit dem noch zu verpflichtenden Sportdirektor und einem technischen Direktor alle Hände voll zu tun haben, um dem neuen Coach David Wagner mit wenig Geld einen homogenen und konkurrenzfähigen Kader zu bauen. Drei Punkte machen dennoch Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft.

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So tickt Schalkes neuer Trainer.

1. Junge Spieler als Gerüst

Torhüter Alexander Nübel stieg in der Rückrunde zur Nummer eins im Schalker Tor auf und verdrängte Kapitän Ralf Fährmann auf die Bank. Der 22-Jährige rechtfertigte das Vertrauen und gehörte zu den wenigen Lichtblicken im Schalker Kader. Mit teilweise unglaublichen Paraden sicherte der U21-Nationalkeeper den Knappen wichtige Punkte im Abstiegskampf und spielte sich sogar in den Fokus des FC Bayern. Nübels Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2020, aber Schneider möchte diesen unbedingt verlängern. Klar ist, dass sich die Knappen auf der Torhüterposition nächstes Jahr keine Gedanken machen müssen.

Doch Nübel ist nicht der einzige Youngster, dem die Zukunft in Gelsenkirchen gehört. Weston McKennie (20) und Suat Serdar (22) steigerten sich im Laufe der Saison und überzeugten vor allem im Saisonendspurt. Die vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler haben aber auch noch Luft nach oben, denkt Schalke-Insider Dirk große Schlarmann: "Beide haben das Zeug dazu, feste Säulen für ein neues Schalker Gerüst zu werden, müssen aber an Spritzigkeit zulegen", so der Sky Reporter.

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Daran fehlt es Rabbi Matondo nicht, aber dennoch benötigte der pfeilschnelle Waliser erwartungsgemäß eine gewisse Anlaufzeit. Der 18-Jährige kam im Winter von Manchester City und deutete gegen den FC Augsburg erstmals an, dass er Schalke helfen kann. Gegen den FCA weckte Matondo mit einem Tempolauf Erinnerungen an Jefferson Farfan, der Schalke-Fans jahrelang mit Dribblings über den Flügel begeisterte. Ein Jadon Sancho startete beim Erzrivalen in Dortmund auch erst nach einem halben Jahr durch, bevor er in dieser Saison förmlich explodierte. Einen ähnlichen Entwicklungssprung bei Matondo zu erwarten, wäre vermessen, aber "seine Geschwindigkeit wird Schalke helfen", ist sich große Schlarmann sicher.

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Hinzu kommt, dass mit den beiden 19-Jährigen Ahmed Kutucu und Nassim Boujellab die nächsten beiden Talente den Sprung von der Knappenschmiede zu den Profis geschafft haben und dort durchaus auf sich aufmerksam machten. Boujellab überzeugte mit seiner Ruhe am Ball und Kutucu spielte unbekümmert auf und erzielte sogar zwei Treffer. "Wenn sie die Bodenhaftung behalten und den nächsten Schritt machen, werden sie den Kader bereichern", so große Schlarmann.

Zusammen mit Routiniers wie Daniel Caligiuri oder Ersatzkapitän Benjamin Stambouli, die sich voll mit Schalke identifizieren, könnten diese Akteure für eine bessere Zukunft auf Schalke stehen.

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2. Kopfblockade fällt weg

Ein Hauptgrund für das verkorkste Jahr war, dass Schalke im Grunde zu keiner Zeit in der Saison ankam. Die ersten fünf Spiele wurde allesamt verloren und auch danach fanden die Knappen nie wirklich in die Spur. Die Abwärtsspirale ließ das Team völlig verkrampfen und viele Spieler kamen mit der ungewohnten Situation nicht zurecht. Selbst einfache Querpässe über wenige Meter kamen nicht beim Mitspieler an. Der Rucksack wurde immer schwerer und die Mannschaft konnte diesen nie abstreifen.

Beim Gastspiel am vergangenen Samstag bei Bayer Leverkusen spielte S04 dann erstmals seit Monaten befreit auf und deutete an, was im Team steckt. Schalke holte beim Champions-League-Aspiranten einen hochverdienten Punkt und war vor allem in der zweiten Halbzeit über weite Strecken sogar das bessere Team. In der kommenden Saison kann Schalke wieder bei Null beginnen und auch die Fitnessprobleme sollten behoben sein.

3. Keine Dreifachbelastung

Clemens Tönnies kündigte an, dass der Kader für die kommende Spielzeit verschlankt werden soll. Eine große Schalker Stärke in der Vizemeister-Saison war die Eingespieltheit. Aufgrund eines kleinen Kaders und ganz wenigen englischen Wochen musste Tedesco kaum rotieren und konnte Automatismen im Team etablieren.

In dieser Runde war das genaue Gegenteil der Fall: Aufgrund der Champions League ließ der Coach das Team fast nie mit der gleichen Formation auflaufen. Es kristallisierte sich keine Stammelf heraus, so dass auch die nötige Stabilität im Schalker Spiel fehlte. David Wagner kann sich in der kommenden Saison voll auf die Bundesliga und den DFB-Pokal konzentrieren und wird sich wahrscheinlich auch nicht mit schwierigen Charakteren wie Bentaleb, Mendyl oder Harit herumplagen müssen, die allesamt verkauft werden sollen.

Kurios: Die letzten drei Mal, als Schalke nicht international vertreten war (2003/04, 2008/09 und 2016/17) wurde Königsblau in der Folgesaison Vizemeister.

Schalke-Fans werden hoffen, dass diese Serie auch 2019/20 ihre Fortsetzung findet...

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Wie sieht der Kader des FC Schalke 04 in der neuen Saison aus (Video-Länge: 1:45 Min.)?

Mehr zum Autor Robert Gherda

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