WM 2022: Jürgen Klinsmann über den DFB-Kader, WM-Favoriten & die deutschen Chancen

Die WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) steht vor der Tür. Vor Turnierbeginn hat Sky exklusiv mit Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann über die DFB-Kadernominierung, seine WM-Favoriten sowie die Chancen der deutschen Nationalmannschaft gesprochen.

Jürgen Klinsmann (Ex-Bundestrainer) über ...

... die WM-Kadergröße: "26 Spieler sind ohnehin ein paar zu viel. Erst vor ein paar Monaten kam die Entscheidung der FIFA, dass man aufstocken darf, aus welchen Gründen auch immer. Ich verstehe es wirklich nicht, weil du hast 15 unzufriedene Spieler und elf können nur spielen. Da ist es besser, du hast diese schwere Entscheidung mit 23 als mit 26 Spielern. Aber es gibt natürlich auch Platz für ihn, dass er den einen oder anderen mitnehmen kann, der vielleicht auf der Kante war oder den man einfach nur mitnimmt, weil er die Position ausfüllt."

ZUM DURCHKLICKEN: DER DEUTSCHE WM-KADER

... die Nominierung von Niclas Füllkrug: "Da redet man immer gerne von der berühmten Nummer neun. Da hat er jetzt mit Niclas Füllkrug einen Spieler, der da reinkommt und vielleicht eine Chance bekommen wird. Die Position brauchst du immer - besonders wenn du für irgendein Spiel in kniffligen Situationen einen Spieler hast, der gut für Tore ist und deswegen ist das eine tolle Entscheidung."

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1:47

… die Nominierung von Mario Götze: "Ich freue mich riesig für Mario. Ich gönne es ihm auch, weil er viele Höhen und Tiefen hinter sich hat, nachdem er dieses Wunder-Tor geschossen und uns zum Weltmeister gemacht hat. Das ist eine Bürde. Das ist wirklich nicht einfach und deswegen freue ich mich riesig für ihn. Er ist ein Künstler. Er ist einer, der Dinge machen kann, mit denen keiner rechnet und deswegen ist er wichtig. Er ist aber auch wichtig außerhalb des Platzes, weil er viele Erfahrungen gesammelt und die WM in Brasilien im Hinterkopf hat. Mario kann sicherlich auch dem einen oder anderen jungen Spielern immer wieder mal ein bisschen auf die Schulter klopfen oder sie in den Arm nehmen. So einen Spieler mit dabei zu haben, finde ich klasse."

Klinsmann traut Messi & Ronaldo WM-Titel zu

… das Gefühl, Spielern ihr WM-Aus zu erklären: "Es tut immer weh, wenn der eine oder andere nicht mitkann und wenn du ihm das sagen musst. Das war für mich sicherlich das Schwierigste überhaupt. 2006 die Anrufe zu machen an diejenigen, die nicht in den 23er Kader kommen - da kamen Tränen runter. Das war heftig, weil eine WM natürlich etwas ganz Besonderes ist. Das ist etwas, das ganz selten in deinem Leben stattfindet und da willst du mit auf den Zug aufspringen. Wenn du da nicht dabei bist, dann tut es weh."

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… seine WM-Favoriten: "Meine Einschätzung als Fan von außen ist, dass die Südamerikaner für diese WM wirklich am geeignetsten sind. Brasilien und Argentinien werden mit einem unglaublichen Hunger und viel Tatendrang nach Katar fliegen. Die Brasilianer wollen diesen Titel unbedingt und natürlich auch Lionel Messi. Alle Welt schaut auf Messi und ob er es schafft, zum Ende seiner Karriere hinweg eine WM zu gewinnen. Er weiß, dass er in seinem eigenen Land nur auf den Thron von Diego Maradona gehoben wird, wenn er den WM-Titel nach Hause bringt. Das gönnen wir dem Spieler, weil er einfach ein fantastischer Spieler die letzten 15 bis 20 Jahre war. Dann kommt natürlich noch die Geheimwaffe Cristiano Ronaldo dazu. Portugal ist ein Geheimfavorit. Auch da wird es so sein, dass die portugiesische Nationalmannschaft, die qualitativ sehr gut ist, alles dafür tun wird, dass Ronaldo zum Ende seiner Karriere hinweg Weltmeister werden kann. Die Möglichkeit haben sie. Das sind meine Favoriten."

Klinsmann sieht gute Chancen für DFB-Team

... die Chancen der deutschen Nationalelf: "Deutschland ist immer dabei und gehört immer zu den Titelfavoriten. Ich wünsche mir natürlich, dass wir ein sehr positives, elanvolles und qualitativ hochwertiges Turnier spielen. Also Minimum Halbfinale wünscht man sich auf jeden Fall. Natürlich haben wir im Hinterkopf immer diese Hoffnung, dass wir Weltmeister werden, weil wenn man viermal Weltmeister und dreimal Europameister geworden ist. Da geht man in jedes Turnier rein und sagt: 'Wir sind bis zum Schluss dabei'. Dafür drücken wir alle Daumen."

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