WM 2022: Torverhältnis oder direkter Vergleich? Was in Katar zählt

Punktgleichheit bei WM: Fair-Play-Wertung oder Losentscheid möglich

Senegal um Superstar Sadio Mane (l.) hatte am Ende in der Tabelle bei der WM 2018 gegenüber Maya Yoshida und Japan das Nachsehen.
Image: Senegal um Superstar Sadio Mane (l.) hatte am Ende in der Tabelle bei der WM 2018 gegenüber Maya Yoshida und Japan das Nachsehen.  © DPA pa

Sowohl in der Champions League als auch in der Europa League ist es im Rennen um den Einzug in die K.o-Phase zu kuriosen Konstellationen gekommen. Doch wie sieht die Regelung eigentlich mit Blick auf die WM aus? Skysport.de klärt auf.

In der Gruppe H der Königsklasse hatten Benfica und PSG nach sechs Spielen jeweils 14 Punkte auf dem Konto und eine Tordifferenz von 16:7. Da die beide direkten Duelle 1:1 endeten, mussten am Ende die mehr erzielten Auswärtstore über die Endplatzierungen entscheiden. Daher wurde Benfica (9 Auswärtstore) Erster, PSG (6 Auswärtstore) Zweiter.

Eine Liga tiefer in der Europa League gab es gar einen kuriosen Vierervergleich nach den letzten absolvierten Partien. Feyenoord, Midtjylland, Lazio und Sturm Graz hatten allesamt acht Punkte erspielt. Am Ende entschied das Torverhältnis: Feyenoord (13:9) wurde daher Gruppensieger, Midtjylland (12:8) kam als Zweiter weiter, Lazio (9:11) ging als Dritter in die Conference League, Graz (4:10) schied ganz aus.

ZUM DURCHKLICKEN: DIE WM-STADIEN IN KATAR

  1. Lusail Iconic Stadium in Lusail: In dem an eine traditionelle Fanar-Laterne angelehnten Final-Stadion sollen Futurismus und die arabische Kultur kombiniert werden. Klimatisiert wird das Stadion durch ein besonderes Kühlwassersystem.
    Image: Lusail Iconic Stadium in Lusail: In dem an eine traditionelle Fanar-Laterne angelehnten Final-Stadion sollen Futurismus und die arabische Kultur kombiniert werden. Klimatisiert wird das Stadion durch ein besonderes Kühlwassersystem.  © Imago
  2. Lusail Iconic Stadium in Lusail: Kapazität: 80.000 – Kosten: 552 Mio. US-Dollar - Baubeginn: April 2017 - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (WM-FINALE)
    Image: Lusail Iconic Stadium in Lusail: Kapazität: 80.000 | neu: 88.966 – Kosten: 552 Mio. US-Dollar - Baubeginn: April 2017 - Austragungsort für 6 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale, 1 Viertelfinale, 1 Halbfinale und das WM Finale © Imago
  3. Das Al-Bayt-Stadion soll ebenfalls Design mit der arabischen Kultur verbinden ("Bayt al Sha'ar" arab. für traditionelle Nomaden-Unterkünfte). Der zeltartige Aufbau, die typischen Sadu Musterund schwarzen Streifen sind daran orientiert.
    Image: Das Al-Bayt-Stadion soll ebenfalls Design mit der arabischen Kultur verbinden ("Bayt al Sha'ar" arab. für traditionelle Nomaden-Unterkünfte). Der zeltartige Aufbau, die typischen Sadu Muster und die schwarzen Streifen sind daran orientiert.  © Imago
  4. al-Bayt Stadium in al-Khor: Kapazität: 60.000 Sitzplätze - Baubeginn: September 2017 - Kosten: 770 Millionen Euro -Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Halbfinale) - Eröffnungsfeier
    Image: al-Bayt Stadium in al-Khor: Kapazität: 60.000 | neu: 68.895 - Baubeginn: September 2017 - Kosten: 770 Millionen Euro -Austragungsort für das Eröffnungsspiel sowie 5 weitere Gruppenspiele, 1 Achtelfinale, 1 Viertelfinale und 1 Halbfinale © Imago
  5. Ahmed bin Ali Stadium in al-Rayyan: Als eines von zwei Stadien nicht extra für die WM gebaut ist es außen mit einem wellenförmigen Gitter versehen, dass die verschiedenen Aspekte des Landes symbolisieren soll.
    Image: Ahmed bin Ali Stadium in al-Rayyan: Als eines von zwei Stadien nicht extra für die WM gebaut. Das auffälligste Merkmal ist die leuchtende Fassade. Sie soll die verschiedenen Aspekte symbolisieren, die für die Bewohner Katars wichtig sind.  © Imago
  6. Ahmed bin Ali Stadium in al-Rayyan: Kapazität 40.000 Sitzplätze - Baubeginn: 2003 (Renovierung von 2014 bis 2022) - Kosten: unbekannt - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Achtelfinale)
    Image: Ahmed bin Ali Stadium in al-Rayyan: Kapazität 40.000 | neu: 45.032 - Baubeginn: 2003 (Renovierung von 2014 bis 2022) - Kosten: unbekannt - Austragungsort für 6 Gruppenspiele und 1 Achtelfinale © Imago
  7. al-Thumama Stadium in Doha: Die kreisrunde Form und Verziereung sollen an die Gahfiya erinnern, eine traditionelle und weit verbreitete Kopfbedeckung im arabischen Raum. Nach der WM soll das Stadion als Sportklinik genutzt werden.
    Image: al-Thumama Stadium in Doha: Die kreisrunde Form und Verzierung sollen an die Gahfiya erinnern, eine traditionelle und weit verbreitete Kopfbedeckung im arabischen Raum. Nach der WM soll das Stadion als Sportklinik genutzt werden. © Imago
  8. al-Thumama Stadium in Doha: Kapazität 40.000 Sitzplätze - Baubeginn: März 2017 - Kosten:	282 Millionen Euro - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Viertelfinale)
    Image: Ahmed bin Ali Stadium in al-Rayyan: Kapazität 40.000 | neu: 44.400 - Baubeginn: 2003 (Renovierung von 2014 bis 2022) - Kosten: unbekannt - Austragungsort für 6 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale und 1 Viertelfinale © Imago
  9. al-Janoub Stadium in Doha: Das in Hafennähe stehende Stadion erinnert an eine riesige Muschel, auf deren Dach man Wellen des Meeres oder Sanddünen der arabischen Wüste erkennt. Die Form wurde auch im Stile alter Dhau-Boote (Perlenfischer) gestaltet.
    Image: al-Janoub Stadium in Doha: Das in Hafennähe stehende Stadion erinnert an eine riesige Muschel, auf deren Dach man Wellen des Meeres oder Sanddünen der arabischen Wüste erkennt. Die Form wurde auch im Stile alter Dhau-Boote (Perlenfischer) gestaltet.  © Imago
  10. al-Janoub Stadium in Doha: Kapazität 40.000 Sitzplätze - Baubeginn: Mai 2014 – Kosten: 587,3 Millionen Euro -Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Achtelfinale)
    Image: al-Janoub Stadium in Doha: Kapazität 40.000 | neu: 44.325 - Baubeginn: Mai 2014 – Kosten: 587,3 Millionen Euro -Austragungsort für 6 Gruppenspiele und 1 Achtelfinale © Imago
  11. Khalifa International Stadium in al-Rayyan: Das Stadion wurde nicht extra für die WM gebaut und besteht bereits seit 1976. Besonders markant sind die Wellenartige Dachkonstruktion und die LED-Bestrahlung bei Nacht.
    Image: Khalifa International Stadium in al-Rayyan: Das Stadion wurde nicht extra für die WM gebaut und besteht bereits seit 1976. Besonders markant ist die Wellen-Dachkonstruktion und die LED-Bestrahlung bei Nacht.  © Imago
  12. Khalifa International Stadium in al-Rayyan: Kapazität 45.000 Sitzplätze - Baubeginn: 1976 (Eröffnung) - Kosten: unbekannt - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Achtelfinale und Spiel um Platz 3)
    Image: Khalifa International Stadium in al-Rayyan: Kapazität 45.000 | neu: 45.857 - Baubeginn: 1976 (Eröffnung) - Kosten: unbekannt - Austragungsort für 6 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale und das Spiel um Platz 3 © Imago
  13. Stadium 974 in Doha: Die Zahl 974 steht für die Anzahl der Schiffscontainer, die im Stadion verbaut sind. Damit ist es einer der recyclebaren Stadien der Welt. Nach der WM soll es wieder in Einzelteile zerlegt werden und könnte so wegweisend sein.
    Image: Stadium 974 in Doha: Die Zahl 974 steht für die Anzahl der Schiffscontainer, die im Stadion verbaut sind. Es kann theoretisch nach dem Turnier vollständig ab- und mit derselben Kapazität an einem anderen Ort neu aufgebaut werden. © Imago
  14. Stadium 974 in Doha: Kapazität 40.000 Sitzplätze - Baubeginn: 2018 - Kosten: unbekannt - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Achtelfinale)
    Image: Stadium 974 in Doha: Kapazität 40.000 | neu: 44.089 - Baubeginn: 2018 - Kosten: unbekannt - Austragungsort für 6 Gruppenspiele und 1 Achtelfinale © Imago
  15. Education City Stadium in al-Rayyan: Gelegen im Universitätsviertel glitzern nachts tausende Leuchtdioden, tagsüber erstrahlt es durch Sonnenreflexion. Nach der WM soll es für die Frauennationalmannschaft und für den Hochschulsport genutzt werden.
    Image: Education City Stadium in al-Rayyan: Gelegen im Universitätsviertel glitzern nachts tausende Leuchtdioden, tagsüber erstrahlt es durch Sonnenreflexion. Nach der WM soll es für die Frauennationalmannschaft und für den Hochschulsport genutzt werden.  © Imago
  16. Education City Stadium in al-Rayyan: Kapazität 40.000 Sitzplätze - Baubeginn: 2016 - Kosten: unbekannt - Austragungsort für: Gruppen- und Endspiele (bis Viertelfinale)
    Image: Education City Stadium in al-Rayyan: Kapazität 40.000 | neu: 44.667 - Baubeginn: 2016 - Kosten: unbekannt - Austragungsort für 6 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale und 1 Viertelfinale © Imago
  17. Education City Stadium in al-Rayyan: Die Spielstätte wird auch  das 'Juwel der Wüste' genannt. Die Außenhülle erinnert an einen geschliffenen Diamanten.
    Image: Education City Stadium in al-Rayyan: Die Spielstätte wird auch das 'Juwel der Wüste' genannt. Die Außenhülle erinnert an einen geschliffenen Diamanten. © DPA pa

Torverhältnis vor direkter Vergleich

Bei der anstehenden Weltmeisterschaft ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer ähnlich engen Konstellation kommt, aufgrund der deutlich weniger zu absolvierenden Partien pro Mannschaft in der Gruppenphase sogar deutlich höher.

Anders als in den europäischen Klubwettbewerben oder auch der Europameisterschaft zählt bei der WM allerdings zunächst das Torverhältnis und dann erst der direkte Vergleich. Sollten zwei oder mehrere Teams hier allerdings identische Zahlen aufweisen, lohnt sich ein Blick in die FIFA-Statuen.

WM 2022: Die WM-Fakten zur deutschen Nationalmannschaft

  • Gruppe: Gruppe E
  • Gruppengegner: Japan, Spanien, Costa Rica
  • Trainer: Hansi Flick
  • Kapitän: Manuel Neuer
  • WM-Teilnahmen: 19
  • Weltmeistertitel: 4 (1954, 1974, 1990, 2014)
  • Letzte WM-Platzierung: Vorrunden-Aus (2018)
  • WM-Bilanz: 67 Siege, 20 Unentschieden, 22 Niederlagen
  • WM-Rekordtorschütze: Miroslav Klose (16 WM-Tore)
  • WM-Rekordspieler: Lothar Matthäus (25 WM-Spiele)

Denn als nächstes Kriterium zählt dann die Fair-Play-Wertung und als letzter Ausweg der Losentscheid. Vor vier Jahren bei der WM in Russland musste die Fair-Play-Wertung in Gruppe H entscheiden.

Dort hatten Japan und Senegal jeweils vier Punkte und ein Torverhältnis von 4:4, das direkte Duell endete 2:2. Am Ende kamen die Asiaten hinter Kolumbien (6 Punkte) als Zweiter weiter, da Senegal in der Fair-Play-Wertung mehr Gelbe Karten (6) als Japan (4) in allen Gruppenspielen bekam.

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