Für Sky Sport Experte Didi Hamann müsste nach den jüngsten Vorfällen eine bestimmte Person den Klub verlassen, damit es in Liverpool wieder bergauf geht.
Von Luca Sixtus und Mario Volpe
Wer muss weg, Trainer Arne Slot oder Mohamed Salah? "Der Spieler natürlich!" sagt Sky Sport Experte Didi Hamann Der Ex-Liverpool-Star weiter: "Was den Trainer angeht, muss der Fußball natürlich besser werden. Aber Salah kann sich nicht hinstellen und von einem fehlenden Verhältnis zum Coach sprechen oder davon, man habe ihn unter den Bus geworfen."
Der ägyptische Superstar hatte am vergangenen Wochenende beim 3:3 in der Premier League gegen Leeds United zum dritten Mal in Folge nicht in der Liverpool-Startelf gestanden und im Anschluss in der Mixed Zone eine Wutrede gehalten, um seinen Unmut freien Lauf zu lassen.
Das aufsehenerregende Interview hat direkte Folgen für Salah: Der 33-Jährige steht am Dienstagabend (21 Uhr im Liveticker auf skysport.de) nicht im Kader des englischen Meisters für das Champions-League-Spiel bei Inter Mailand.
Salah performt seit Januar nicht
Hamann bescheinigt Salah zwar "große Verdienste für den Verein. Aber es hätte seit Januar viele Gründe gegeben, ihn draußen zu lassen und der Trainer hat lange zu ihm gehalten. Jetzt war es dann an der Zeit, dem Spieler eine Pause zu verabreichen, denn er spielt seit Januar nicht gut. Ich kann das nicht nachvollziehen, was er jetzt getan hat und es war nicht korrekt von ihm."
Bei einem Teamsport wie Fußball stehe niemand über dem Verein. "Deshalb muss er gehen. Ich glaube nicht, dass er in Europa einen Abnehmer findet und deshalb scheint mir die naheliegendste Lösung zu sein, dass er jetzt zum Afrika-Cup geht und dann wohl nach Saudi-Arabien", lautet die Hamann-Prognose zur Zukunft von Salah.
Liverpool-Legende Carragher kritisiert Salah scharf:
Ein Kandidat für Real?
Wie wäre es mit Real Madrid? Hamann sagt im Gespräch zu Skysport.de: "Ich glaube, die haben genug Spieler von dieser Sorte, die offensichtlich nur an sich und nicht an den Klub denken. Und das ist das Problem. Carlo Ancelotti hat das moderiert und viele durften eben machen, was sie wollten und haben dann für den lieben Trainer, der ihnen alles erlaubt hat, das Spiel gewonnen."
Das habe laut des Sky Sport Experten zumindest viele Jahre so geklappt. Vermutlich wollte Xabi Alonso zu schnell zu viel ändern. "Und als der Verein mit Präsident Perez vor zwei Jahren die Weltfußballer-Wahl boykottiert hat, weil Vinicius nicht gewonnen hat, war das Signal verheerend und klar. Ein Spieler wie Vini Jr. durfte danach das Gefühl bekommen: Ich bin der Verein. Und das hat man jetzt davon. Der Spieler nimmt sich raus, beim Spiel gegen Barcelona und einer 2:1-Führung bei seiner Auswechslung ein Riesentheater zu inszenieren. Und wenn es dann vom Verein keine Konsequenz gibt und man sich nicht vor den Trainer stellt, ist dieser erledigt", sagt Hamann über das zerrüttete Verhältnis in Madrid zwischen Mannschaft und Trainer.
Madrid unter Alonso keine Einheit
Alonso war erst im Sommer von Bayer 04 Leverkusen zu den Königlichen gewechselt, wo er einst von 2009 bis 2014 als Spieler aktiv war, und dort eine neue Ära einläuten sollte. Die Zwischenbilanz: Platz zwei in LaLiga vier Punkte hinter Barcelona, Platz fünf in der Champions League drei Punkte hinter dem FC Arsenal, spielerisch selten überzeugend - angesichts der hohen Ansprüche in Madrid stimmen Erwartung und Ergebnis nicht wirklich überein. Hinzu kommt die angespannte Atmosphäre in der Kabine.
"Ich weiß nicht, wie das mit der Mannschaft und Xabi wieder gut werden soll. Selbst wenn sie gegen City jetzt nicht verlieren und das kolportierte Ultimatum gegen Alonso nicht greift, kann ich mir schwer vorstellen, dass es wirklich eine Einheit wird. Die Macht der Spieler im Weltfußball ist ein Problem", lauten die deutlichen Worte von Hamann.
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