Frankfurt und Bayern kämpfen um den Supercup
11.08.2018 | 12:02 Uhr
Supercup! Der FC Bayern und Frankfurt kämpfen am Sonntag (ab 20 Uhr im Liveblog auf skysport.de) um den ersten Titel der Saison. Vor allem für Niko Kovac wird es ein besonderes Spiel.
Wenn am Sonntag der FC Bayern bei Eintracht Frankfurt gastiert, lässt sich mit Fug und Recht von einem besonderen Spiel sprechen. Zum einen, weil dem Supercup als erstem Pflichtspiel der neuen Saison traditionell etwas Besonderes beiwohnt.
Wie gut sind der Meister und der Pokalsieger schon in Form? Wie schlagen die Neuzugänge ein? Und vor allem: Wer holt sich den ersten Titel der Saison? Zweifelsfrei wird es auch am Sonntag spannend sein zu sehen, wie die Antworten auf diese Fragen lauten.
Beim Supercup 2018 aber schwingt noch eine ganz besondere Geschichte mit: Die Geschichte des Niko Kovac. Der Coach, der mit der Frankfurter Eintracht vor drei Monaten sensationell den DFB-Pokal holte, um dann die Seiten zu tauschen.
Am Sonntag kehrt Kovac nun als Bayern-Trainer erstmals nach Frankfurt zurück. "Es wird absolut ein besonderes Spiel für mich", versuchte der 46-Jährige auf der Pressekonferenz vor der Partie gar nicht erst, Alltag zu heucheln. "Ich komme wieder dorthin zurück, wo ich vor kurzem noch war und zweieinhalb wunderschöne Jahre hatte."
Auch wenn er nicht genau einschätzen könne, wie die Eintracht-Fans auf seine Rückkehr reagieren: Angst vor Anfeindungen hat Kovac nicht. "Ich gehe davon aus, dass die Fans die gemeinsame Zeit nicht vergessen haben."
Seine Zeit beim Rekordmeister will der Ex-Profi nun mit einem Titel einläuten: "Den wollen wir unbedingt holen. Das ist ein wichtiger Titel." Bei dieser Mission kann Kovac beinahe auf den gesamten Kader zurückgreifen. Lediglich hinter dem Einsatz von James Rodriguez steht ein Fragezeichen, der Kolumbianer hatte im Test gegen Rottach einen Schlag auf das Sprunggelenk abbekommen.
Außerdem genießt Weltmeister Corentin Tolisso noch WM-Urlaub. "Wir werden mixen", kündigte Kovac mit Blick auf das Personal an. Es werden also sowohl Spieler, die mit auf USA-Reise waren, als auch die erst später hinzugekommenen Nationalspieler eingesetzt. Auch einen Einsatz von Jerome Boateng, um den sich nach wie vor Wechselgerüchte halten, schloss er nicht aus.
Die Supercup-Startelf dürfte also durchaus ein Fingerzeig sein, wie Kovac sein Team in Zukunft auf- und einstellt. Allzu große Überraschungen sind dabei noch nicht zu erwarten. "Wir konnten die Dreierkette noch nicht trainieren, weil die Nationalspieler ja erst später hinzugekommen sind."
Kovacs Plan: keineswegs eine Revolution, sondern eine kontinuierliche Entwicklung der Arbeit seiner Vorgänger: "Der FC Bayern spielt seit Louis van Gaal immer ein fixes System, das werden wir auch beibehalten. Es macht keinen Sinn, alles zu verändern, was richtig gut war. Es geht nur um Kleinigkeiten."
Einige dieser Kleinigkeiten habe sein Team schon im Test gegen Manchester United erfolgreich umgesetzt. "Wir möchten den Ballbesitz natürlich haben. Aber wenn wir ihn verlieren, wollen wir so schnell wie möglich wieder in den Besitz des Balles kommen. Das ist ein Schwerpunkt, der gegen Manchester schon richtig gut war. Ich hoffe, das zeigen wir am Wochenende ähnlich."
So soll Kovacs erster Titel mit dem Rekordmeister gelingen. Es wär ein Besonderer für den ehemaligen Frankfurter.