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BVB News: Dortmund kämpft um die Champions League & Erling Haaland

Quo vadis, BVB? Königsklasse in weiter Ferne & Haaland vor dem Absprung

Erling Haaland steht bei zahlreichen Top-Klubs in Europa auf dem Zettel.
Image: Erling Haaland steht bei zahlreichen Top-Klubs in Europa auf dem Zettel.  © Imago

Das große Ziel Champions League droht der BVB zu verpassen. Die Folgen wären nicht nur finanzieller Art, sondern auch aus sportlicher Sicht gravierend. Superstar Erling Haaland bringt sich bereits in Position.

Borussia Dortmund sollte für Erling Haaland nur ein Zwischenschritt in der Karriere sein - aber der könnte für den Norweger früher beendet sein als dem BVB lieb ist. Dass es dazu kommen wird, ist in Dortmund jedoch allen bewusst gewesen - von Beginn an!

Dennoch sorgte die Europa-Tour von Haalands Berater und Vater Haaland unter der Woche bei den Fans der Schwarz-Gelben für Aufregung - einzig in der Führungsetage blieben die Verantwortlichen ruhig. Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc wussten über die Reisen von Mino Raiola und Alf-Inge Haaland nach Barcelona und Madrid Bescheid.

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Sky Experte Lothar Matthäus bei Sky90 – Die Unibet Fußballdebatte über Borussia Dortmund. (Videolänge: 2:15 Minuten)

BVB verfolgt CL bald wohl nur am TV

Für eine besondere Brisanz sorgte aber nicht allein der Zeitpunkt der Sondierungsgespräche - schließlich hatte der BVB am Wochenende eines der wichtigsten Spiele seit langer Zeit vor der Brust, sondern auch das Resultat. Mit der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (1:2), dem direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze, scheinen die Anhänger die Königsklasse 2021/22 nur im TV verfolgen zu können.

Nicht nur die Fans würden buchstäblich in die Röhre gucken, sondern auch ihr Superstar: "Haaland will sich mit den Besten der Besten messen. Er will die Nachfolge von Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo antreten. Und dafür musst du Champions League spielen - und das gelingt Dortmund wahrscheinlich nicht", sagt Lothar Matthäus bei Sky90 - der Unibet Fußballdebatte und spielt Orakel: "Daher ist ein Abgang zu einem großen Verein vorgezeichnet".

Dieses Szenario wäre "sportlich nicht auffangbar", ergänzt der Sky Experte. Dortmund wäre erneut auf der Suche nach einem Stürmer. Nach dem Abgang von Pierre-Emerick Aubameyang flackerte mit Paco Alcacer nur für eine kurze Zeit ein Fünkchen Hoffnung auf, einen Knipser im Zentrum gefunden zu haben. "In der Zwischenzeit mussten aber Spieler wie Marco Reus, Mario Götze, Julian Brandt und Thorgan Hazard in die Bresche springen, die eigentlich diese Position nicht optimal bekleiden können, weil sie sich auch eher auf anderen Positionen sehen", verdeutlicht der 60-Jährige die brenzlige Situation, auf die sich der BVB einstellen sollte.

Die Berater haben heutzutage großen Einfluss - zu großen Einfluss! Der Klub ist nicht immer in der besten Position, auch wenn es vertraglich so aussieht.
Lothar Matthäus bei Sky90 - die Unibet Fußballdebatte

Raiola entscheidet, ob Haaland geht

Ein Wechsel im Sommer wäre definitiv ein enormer Verlust für den achtmaligen Deutschen Meister. Aber wenn Raiola und Haaland auf einen Abgang drängen, wird es kaum zu verhindern sein. "Wenn Raiola entscheidet, dass Haaland geht, dann wird es für Dortmund schwer", schätzt Europameister Markus Babbel die Situation ein.

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Matthäus ist der gleichen Auffassung: "Die Berater haben heutzutage großen Einfluss - zu großen Einfluss! Der Klub ist nicht immer in der besten Position, auch wenn es vertraglich so aussieht."

Reporter-Legende Fritz von Thurn und Taxis ist bei Sky90 aber auch das Auftreten des Jungstars zuletzt ein gehöriger Dorn im Auge: "Es geht mir fasst ein bisschen auf die Nerven, wenn ich sehe, wie er in jeder Szene seine Hände hochreißt und Grimassen schneidet. Er bringt seine Unzufriedenheit über die Mitspieler zum Ausdruck - und das war vorher nicht so." Eine klare Meinung äußert der 70-Jährige auch hinsichtlich der Reise von Raiola nach Spanien: "Es war eine Provokation am Flughafen - die Kameras waren natürlich bestellt."

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Markus Babbel bei Sky90 – Die Unibet Fußballdebatte über Borussia Dortmund. (Videolänge: 1:45 Minuten)

BVB lässt sich auf der Nase rumtanzen

"Das kann sich Dortmund eigentlich nicht gefallen lassen. Aber sie lassen sich auf der Nase rumtanzen. Es gibt genug Beispiele aus der Vergangenheit: Dembele, Aubameyang oder auch Mkhitaryan. Deswegen ist der BVB auch nicht in der Lage, Bayern München abzufangen", analysiert der langjährige Sky Kommentator.

Matthäus nennt noch weitere Gründe: "Dortmund hat nicht die Spieler, die ganz oben anklopfen können. Es fängt für mich auf der Torhüterposition an. Wenn du Neuer hast, dann weißt du, du kannst Meister werden. Bürki oder Hitz sind gute Torhüter, aber sie können dich nicht zum Champion machen."

Um die Qualität auf der Torhüterposition zu verbessern, hat Matthäus zwei Namen mitgebracht: Kevin Trapp und Peter Gulasci. "Beide haben die Erfahrung." Der Keeper ist jedoch nur ein Puzzlestück, das beim BVB 2020/21 nicht hundertprozentig zu passen scheint.

Das kann sich Dortmund eigentlich nicht gefallen lassen. Aber sie lassen sich auf der Nase rumtanzen.
Fritz von Thurn und Taxis bei Sky90

BVB-Problemzone: Außenverteidigung

"Sie verteidigen nicht gut. Die Außenverteidiger tun sich schwer in die Duelle zu gehen. Es fehlt die totale Überzeugung, das Tor zu verteidigen", nimmt Babbel kein Blatt vor dem Mund. Auch Matthäus sieht Handlungsbedarf auf den defensiven Außenpositionen: "Letzte Saison hatte der BVB Hakimi und Guerreiro - da ist was über die Außen passiert. Jetzt haben sie Schulz und Emre Can und der ist ja kein rechter Verteidiger."

Die Zahlen belegen die Einschätzungen von Babbel und Matthäus. Die Borussen lassen zu viele Schüsse auf das eigene Tor zu. Nach 27 Spielen waren es bereits 107, nur drei weniger als in der kompletten Vorsaison (110).

Matthäus' Fazit: "Sie spielen ab und an überragend. Aber auf 34 Spiele ist es einfach zu wenig. Auf einigen Positionen fehlt die Qualität, um die Ziele, die sich Dortmund selbst steckt, zu erreichen."

Dortmund will 130 bis 150 Millionen Euro für Haaland

Das sportliche Ziel der Schwarz-Gelben für die aktuelle Saison scheint bereits aus den Augen verloren zu sein - nun müssen sie sich wohl ein neues Ziel setzen: Wunderstürmer Haaland weiter für den BVB zu begeistern!

Es wird am Ende aber wohl eher auf die Höhe der Ablösesumme hinauslaufen. "Dortmund will nicht hundert Millionen, sondern 130 bis 150 Millionen Euro - dann sind sie wahrscheinlich gesprächsbereit. Nur dann können sie dem möglichen Wunsch von Haaland gehen zu wollen, auch entgegen kommen...", glaubt Matthäus.

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