Nach Streit um Werbeverträge
04.09.2018 | 21:48 Uhr
Die dänische Fußball-Nationalmannschaft wird am Mittwoch zum Test in der Slowakei sowie vier Tage später in der Nations League gegen Wales offenbar ohne sein Stammpersonal antreten.
Stattdessen wurden unter anderem Futsal-Spieler für die Partien nominiert. Das berichtet die Zeitung Ekstrabladet. Aufgrund von Streitigkeiten um Werbeverträge mit dem Verband DBU war es nicht zu einer Einigung mit den etatmäßigen Nationalspielern gekommen.
Vom dänischen Verband bestätigt wurde indes, dass Nationaltrainer Age Hareide das Team bei beiden Spielen nicht betreuen wird. Stattdessen steht der 1992er-Europameister John Jensen, der im Finale gegen Deutschland (2:0) das erste Tor erzielt hatte, an der Seitenlinie. Assistent des ehemaligen HSV-Spielers wird Interims-Co-Trainer Hasse Kuhn sein.
"Ich sehe in diesem Konflikt nur Verlierer", wurde Jensen in einer Mitteilung der DBU zitiert: "Aber der Verband ist für mich eine sehr starke Institution, deshalb möchte ich helfen. Wichtig ist, dass wir die beiden Partien spielen können", so der 53-Jährige weiter.
Wenn es die DBU versäumt hätte, einen Kader für die anstehenden Spiele zu benennen, hätte der Weltranglisten Neunte als Strafe sogar von der Europameisterschaft 2020 ausgeschlossen werden können. Zuletzt hatten die Verhandlungen mit der Spielergewerkschaft keinen Abschluss gefunden, eine Einigung war nicht in Sicht.
Zum Aufgebot gehören nun auch Spieler aus unterklassigen Mannschaften. Wie Drittligist BK Avarta bestätigte, wurde deren 30 Jahre alter Stürmer Christian Offenberg für die beiden Spiele gegen die Slowakei und Wales berufen. Der dänische Verband will die offizielle Spielerliste auf einer Pressekonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava am Dienstag um 18.30 Uhr bekannt geben.
Schon beim Frauenteam hatte es Dissonanzen gegeben, sodass ein WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden abgesagt werden musste. Die UEFA hatte daraufhin gedroht, dass bei einer Wiederholung eine Sperre drohe. Der DBU wurde im vergangenen November mit einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro belegt. (sid)