FC Bayern News: Tolisso-Ausfall verschärft Bayern-Sorge: Drei Varianten für Nagelsmann

Tolisso-Aus zur Unzeit: Wie löst Nagelsmann das zentrale Problem?

Wie reagiert Nagelsmann auf den Ausfall von Tolisso?
Image: Wie reagiert Nagelsmann auf den Ausfall von Tolisso?  © Imago

Der FC Bayern München muss wochenlang auf Corentin Tolisso verzichten. Damit verschärft sich die Personalsituation im Mittelfeldzentrum. Der Ausfall trifft die ohnehin schon anfällige Bayern-Defensive.

Corentin Tolisso schlug in der 21. Minute mehrfach wütend auf den Boden. Der Franzose war außer sich. Gerade hatte er sich wieder verletzt und ahnte wohl schon, dass er die kommenden Spiele nicht wird spielen können.

Es klang nach Glück im Unglück, als Julian Nagelsmann nach dem 4:1-Sieg gegen Greuther Fürth über Tolisso sagte: "Coco hat einen Muskelfaserriss. Wir hatten anfangs die Befürchtung, dass es etwas mehr ist, aber zum Glück ist es in Anführungszeichen nur ein Muskelfaserriss." Trotzdem dürfte es dem Bayern-Trainer überhaupt nicht schmecken, dass nach Leon Goretzka nun auch dessen Vertretung wohl mehrere Wochen ausfallen wird.

Für den 27-Jährigen ist es das nächste Kapitel seiner ellenlangen Verletzungsgeschichte. Und wieder einmal kommt die Verletzung zum für Tolisso denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Wie schon im Dezember fällt der ehemalige Rekord-Transfer der Münchner genau dann aus, wenn er bei Bayern gebraucht wird und über längere Strecke einmal die Chance bekommt, sich zu zeigen.

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Julian Nagelsmann sah sich während des Spiels gegen Fürth zu Umstellungen gezwungen. Seine Änderungen fruchteten (Videolänge: 0:50 Min.).

Immerhin spielt der französische Nationalspieler in München immer noch um einen neuen Vertrag. Dafür wird er nun zu einem späteren Zeitpunkt der Saison Argumente sammeln müssen.

Nagelsmann nennt seine drei Alternativen

Für die aktuell unsouveränen Bayern bedeutet die Tolisso-Verletzung eine weitere Umstellung in der Defensive. Nagelsmann muss also wieder umplanen, denn auch das Duo Kimmich/Tolisso ist gesprengt. "Wie wir Coco ersetzen können?", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Mit Marcel Sabitzer, mit Marc Roca, mit Jamal Musiala und hoffentlich bald wieder mit Leon Goretzka", erklärte der 34-Jährige. Wann Nationalspieler Goretzka zurückkehrt, ist weiterhin unklar. Dementsprechend richtet sich der Fokus nun auf Marcel Sabitzer, Marc Roca und Jamal Musiala. Was bringen die Alternativen mit sich?

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In der aktuellen Phase, in der sich die Bayern befinden, ist kaum vorherzusehen, mit welcher Grundformation die Münchner in die kommenden Spiele gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den FC Salzburg gehen. Sowohl gegen Bochum als auch gegen Fürth bedurfte es aufgrund eigener Unsicherheiten schnelle Korrekturen.

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Gewohntes System soll Bayern Sicherheit geben

Der Plan des Trainers war es, gegen Fürth der eigenen Mannschaft mit dem gewohnten 4-2-3-1 Sicherheit zu geben. Das gelang vielleicht teilweise, kostete den Münchnern jedoch Offensivkraft. "Wir haben in der ersten Hälfte die Power nicht so entwickelt. Wir haben dann auch noch den ein oder anderen Konter gekriegt", bemängelte Nagelsmann nach dem Spiel bei DAZN.

Der Ausfall von Tolisso nach nur 25 Minuten durfte sein Übriges getan haben. Sabitzer, der vorher im rechten Mittelfeld spielte, übernahm neben Kimmich. Weil die Bayern erst in der zweiten Halbzeit so richtig Selbstvertrauen gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten sammeln konnten, ist davon auszugehen, dass sich Julian Nagelsmann gegen Frankfurt wieder etwas Neues einfallen lässt.

Sabitzer und die Chance, sich zu beweisen

Sabitzer dürfte nun Nagelsmanns erste Wahl sein, wenn er die Doppelsechs beibehalten möchte. Der Sommer-Neuzugang konnte bisher zwar nicht im Trikot der Bayern überzeugen, bringt aber die nötige Erfahrung mit und hat von den verbleibenden Alternativen die meiste Spielpraxis (22 Pflichtspiele) in dieser Saison vorzuweisen. Als Achter interpretiert er die Rolle ähnlich offensiv, wie es Goretzka und Tolisso in der Regel tun und könnte damit die naheliegendste Lösung sein.

Der Österreicher würde dann die Chance bekommen, sich über ein paar Spiele hinweg in der Zentrale neben Kimmich zu zeigen. Dies sollte der 27-Jährige auch schleunigst tun. Der Ex-Leipziger musste zuletzt unter anderem vom ehemaligen Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge Kritik einstecken. Dass Sabitzer seine Verpflichtung noch nicht gerechtfertigt hat, liegt auf der Hand. Nun könnte er die Möglichkeit dazu bekommen.

Überrascht Roca erneut?

Ein klassischer Sechser dagegen wäre Marc Roca. Der Spanier machte Mitte der Saison auf sich aufmerksam, als es schon mal einen Engpass in der Bayern-Zentrale gab. Die Lobeshymnen waren groß und Roca war, so glaubte man, endlich in München angekommen. Doch abgesehen von den vier Minuten gegen Fürth zum Ende der Partie, versauerte Spanier in den vier Pflichtspielen zuvor nur auf der Bank.

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Greift Nagelsmann dieses Mal wieder auf den 25-Jährigen zurück, dann wählt er die etwas defensivere Variante. Dass Roca quasi aus der kalten Hose bei den Bayern starten kann, bewies er bereits im vergangenen Dezember.

Musiala wäre die spielerische Lösung

Ein Auf und Ab erlebt Jamal Musiala beim FC Bayern in dieser Saison. Der 18-Jährige pendelt unter Nagelsmann zwischen Bank und Startelf. Zuletzt fehlte Musiala aufgrund einer Coronainfektion. Gegen Fürth schonte Nagelsmann den Youngster noch.

Auch er könnte im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen und den Bayern vor allem spielerisch weiterhelfen. Dabei würde dem Rekordmeister aber wohl einiges an Defensivpower verloren gehen. Und die haben sie bei acht Gegentoren in den vergangenen fünf Partien aktuell nötig. Hinzu kommt, dass mit Frankfurt, Leverkusen und Salzburg anspruchsvolle Gegner warten. Gerade gegen die konterstarken Salzburger kann sich Nagelsmann keine Experimente erlauben, will er den Einzug ins CL-Viertelfinale nicht unnötig gefährden.

Oder doch Kimmich alleine?

Wie Nagelsmann mit seiner Aussage auf der Pressekonferenz andeutete, wird er die zweite Position auf der Doppelsechs wohl nicht aufgeben und Kimmich nicht alleine vor der Abwehr spielen lassen. Damit machte er zumindest gegen Bochum auch schlechte Erfahrungen. Zudem blieb Kimmich nach seiner etwas längeren Pause bisher noch unter den gewohnten Leistungen und verzeichnete auch gegen Fürth wieder 17 Ballverluste.

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Verfolgt Nagelsmann seinen gegen Fürth angedeuteten Plan, den Bayern durch Gewohntes mehr Sicherheit geben zu wollen, dann könnte es auch in den kommenden Partien beim 4-2-3-1 bleiben. Die Frage wird dann nur sein, ob sich der Bayern Coach für die Erfahrung mit Offensivcharakter (Sabitzer), die Defensivvariante (Roca) oder die spielerische Lösung (Musiala) entscheidet.

VOTING: Welche Variante würdet ihr Nagelsmann für das zentrale Mittelfeld vorschlagen?

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