Pep-"Liebling" Ortega: Darum passt der Keeper zum FC Bayern
15.08.2023 | 20:59 Uhr
Manuel Neuer verletzt, Yann Sommer verkauft, Alexander Nübel verliehen, Korb von Kepa! Das Torhüter-Dilemma des FC Bayern zieht sich schon durch die gesamte Transfer-Periode. Während ein Ende bislang nicht in Sicht gewesen ist, könnte nun mit Man City-Torhüter Stefan Ortega ein Altbekannter zum Problemlöser avancieren. Oder nicht?
FCB-CEO Jan-Christian Dreesen kündigte bereits bei der Vorstellung von Harry Kane an, dass sich der deutsche Rekordmeister nach der Absage von Kepa Arrizabalaga (entschied sich für Real Madrid) weiter auf der Torhüter-Position umschauen möchte: "Es gibt noch weitere Möglichkeiten. Darüber möchte ich aber jetzt nichts sagen." Eine dieser Optionen ist City-Keeper Ortega.
Nach exklusiven Sky Informationen haben die Verantwortlichen des FC Bayern intern über den 30-jährigen Deutsch-Spanier diskutiert. Von Seiten der Münchner hat es sogar schon eine Kontaktaufnahme gegeben. Der ehemalige Torhüter von Arminia Bielefeld ist schon im Januar ein Bayern-Thema gewesen. Allerdings haben sich die Verantwortlichen am Ende auf Sommer festgelegt.
Sieben Monate später startet der deutsche Rekordmeister einen neuen Anlauf. Die Chancen auf eine Verpflichtung des 30-jährigen Deutsch-Spaniers sind allerdings alles andere als gestiegen. Im Gegenteil. City-Teammanager Pep Guardiola hält große Stücke auf Ortega, sprach vor dem UEFA Super Cup gegen den FC Sevilla (am Mittwoch um 21 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) Klartext: "Wir wollen ihn nicht verkaufen und auch nicht verleihen", machte der Star-Coach deutlich.
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Die Gründe liegen auf der Hand: Ortega hat sich in seiner Premieren-Saison beim englischen Triple-Sieger als zuverlässige Nummer zwei hinter Ederson etabliert. In der vergangenen Spielzeit stand er in wettbewerbsübergreifend 14 Parteien auf dem Platz. Dabei kassierte er nur sieben Gegentreffer und wahrte neunmal (!) die Weiße Weste.
In der Folge überschüttete Guardiola den ehemaligen Bundesliga-Keeper mit Lob: "Er ist ein typisch deutscher Torhüter. Er macht unglaubliche Handballbewegungen. Er ist wirklich, wirklich gut", würdigte er im März. Nach Sky Informationen erwägt Manchester City sogar eine vorzeitige Vertragsverlängerung über 2025 hinaus.
Ganz verschließen wollte der City-Coach die Tür für einen Wechsel allerdings nicht: "Aber wie in vieler solcher Fälle hängt es von drei Parteien ab". Wenn die Skyblues Ortega abgeben sollten, würde der englische Triple-Sieger zwei Wochen vor Ladenschluss einen neuen Torhüter verpflichten müssen. "Das ist jetzt nicht einfach", fügte der Star-Coach hinzu. Die Münchner können dies mit Sicherheit bestätigen.
Sich intensiv mit der Bayern-Offerte zu beschäftigen, liegt jetzt an Ortega. Für den Torhüter könnte sich noch einmal die große Chance bieten, als Stammtorhüter auf der europäischen Bühne durchzustarten - zumindest bis zur (bis dato unbekannten) Rückkehr Neuers. Der Gesundheitszustand des Bayern-Kapitäns hatte zuletzt weiter für Spekulationen gesorgt, aktuell scheint ein Comeback des 37-Jährigen offener denn je.
Ortega dürfte also in München im Falle eines Wechsels auf unbestimmte Zeit gesetzt sein. In der Folge hätte er auch noch einmal die Möglichkeit, sich mit starken Leistungen im Bayern-Dress für die deutsche Nationalmannschaft aufzudrängen. Schon im Mai 2021 ist er auf Abruf für den EM-Kader des DFB-Teams nominiert worden, wären Neuer, Bernd Leno oder Kevin Trapp ausgefallen.
Diese Perspektiven gibt es in Manchester aktuell (trotz zahlreicher Lobeshymnen) nicht. Bei den Cityzens führt an einem fitten Ederson kein Weg vorbei. Ortega darf als Ersatzkeeper überwiegend die Spiele in den nationalen Pokalwettbewerben bestreiten. Das ist in England üblich. Ob ihm die Rolle als unumstrittene Nummer zwei bei der besten Mannschaft der vergangenen Spielzeit ausreicht, kann nur er beantworten.
Auf der anderen Seite müssen die Bayern natürlich bedenken, dass Ortega in der abgelaufenen Saison nicht gerade mit Matchpraxis glänzen konnte (nur drei Einsätze in der Premier League). Dazu würde eine Ablöse fällig werden, um den Deutsch-Spanier von der Insel loseisen zu können. Dennoch hat Ortega seine Klasse auch schon konstant (!) in der Bundesliga bei abstiegsbedrohten Bielefeldern unter Beweis gestellt und gezeigt, dass er mehr als eine starke Nummer zwei sein kann. Sonst wäre er auch für die Guardiola-Elf nie in Frage gekommen.
Klar ist: Die Bayern müssen die Torwart-Frage langsam aber sicher klären, schließlich rückt der Deadline Day (am 1. September live auf Sky Sport News, skysport.de und in der Sky Sport App) immer näher. Ziel ist, ein Upgrade zu Sven Ulreich zu bekommen, das sich auch im Falle einer Rückkehr Neuers auf die Bank setzen würde: "Es ist extrem komplex", machte Trainer Thomas Tuchel erst am Freitag deutlich: "Wir suchen wahrscheinlich etwas, was kein anderer Verein sucht. Jemanden, der das Zeug zur Nummer eins hat und bei einer Rückkehr von Manu seinen Stolz schlucken kann."
Mit Ortega könnten diese Diskussionen und das Torwart-Dilemma der Bayern endlich ein Ende nehmen - vorausgesetzt, er will und darf wechseln...
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