Sky Experte: "Beispiel am BVB nehmen“
12.11.2018 | 19:04 Uhr
Dortmund hat beim Spitzenspiel gegen die Bayern gezeigt, wer aktuell das beste Team in der Bundesliga ist. Sky Experte Lothar Matthäus sieht dafür nicht nur sportliche Gründe.
Trotz starker Leistung gab es für den FC Bayern beim BVB am Ende nichts zu holen. Immerhin konnte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac seit langem mal wieder spielerisch überzeugen, dennoch scheinen dem Rekordmeister für ein Duell auf diesem Niveau noch ein paar Prozent zu fehlen.
Sky Experte Lothar Matthäus sieht die Gründe dafür weniger auf, als neben dem Platz. "Es sind zu viele Nebengeräusche beim FC Bayern", sagte der Rekordnationalspieler bei "Wontorra - der o2 Fußball-Talk" und ergänzte: "Es gibt zu viele unzufriedene Spieler."
Sinnbild für die Unzufriedenheit im Kader des FC Bayern war zuletzt James Rodriguez. Kurz vor dem Topspiel gegen Dortmund hatte der Kolumbianer für Schlagzeilen gesorgt, weil er angeblich zu spät zur Busabfahrt erschienen war.
Die Bayern dementierten entsprechende Berichte. "Das ist alles Blödsinn", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß bei Wontorra und auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte bereits vor der Partie in Dortmund von einer "Fehlinformation" gesprochen. Fakt ist aber auch: James saß gegen den BVB 90 Minuten auf der Bank.
Dass ein Spieler wie James mit seiner Situation bei den Bayern nicht zufrieden ist, hält Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für völlig normal. "So ein James, der kommt von Real Madrid, der ist in Südamerika ein Gott. Dass er das nicht toll findet, wenn er nicht spielt, und dass der Spieler dann auch mal aufbegehrt, das gehört dazu", erklärt der BVB-Boss bei Wontorra.
Matthäus widerspricht jedoch Watzke, für den Sky Experten sind solche Egotrips der Spieler das Kernproblem bei den Bayern: "Es ist ja nicht nur James, der sich geäußert hat, sondern auch andere Spieler in der Vergangenheit, die vielleicht auch mehr Einsatzzeiten wollen und sich in den wichtigen Spielen in der ersten Elf sehen." Speziell ältere Spieler wie Arjen Robben und Franck Ribery müssten einsehen, "dass sie auch mal eine Pause brauchen".
Matthäus fordert, dass sich die Profis wieder mehr in den Dienst der Mannschaft und des Vereins stellen: "Es muss langsam aufhören, dass jeder nur an sich denkt. Es sollte alles zum Wohl des FC Bayern getan werden. Da kann man sich ein gutes Beispiel an Dortmund nehmen."