Matthäus kritisiert Favre: "Falsches Signal"
BVB-Trainer hakt Meisterschaft ab
28.04.2019 | 23:59 Uhr
Am Tag nach dem Revierderby ebbt die Diskussion um den womöglich Meisterschafts-entscheidenden Elfmeter nicht ab - auch nicht in der Runde bei "Wontorra - der o2 Fußball-Talk". Als Ausrede für das mögliche Titel-Aus des BVB wollen die Gäste von Jörg Wontorra das aber nicht gelten lassen.
Sky Experte Lothar Matthäus vertritt zur aktuellen Elfmeterregel eine deutliche Meinung. "Das Regelwerk ist sch***", schimpfte der 150-fache deutsche Nationalspieler am Sonntag bei "Wontorra - der o2 Fußball-Talk".
Den Schiedsrichter nimmt er dagegen aus der Schusslinie: "Die Entscheidung von Zwayer ist richtig laut Regelwerk, aber idiotisch für jeden Fußballfan, Spieler und jeden, der den Fußball liebt. Das sind einfach Entscheidungen, die man nicht nachvollziehen kann. Es würde uns allen gut tun, wenn wir von dieser Regel wegkommen. Das wäre fairer gegenüber dem Sport."
BVB-Trainer Lucien Favre hatte die Strafstoßentscheidung gegen Julian Weigl beim Stande von 1:0 (Endstand 2:4) nach der Partie harsch kritisiert und die Elfer-Regel als "größte Skandal im Fußball seit Jahren" bezeichnet. "Dass ist so lächerlich, der Fußball ist peu á peu so lächerlich. Das ist eine große Schande für den Fußball", polterte der Schweizer am Sky Mikro.
Stöger relativiert Elfer-Debatte
Der ehemalige Dortmund-Coach Peter Stöger relativiert die Debatte bei Wontorra hingegen etwas: "Solche Elfmeter habe ich aus Wien in den letzten zehn Monaten vielleicht zehn- oder fünfzehnmal gesehen. Du bist in der Bewegung und du brauchst die Hände, aber es wird trotzdem gepfiffen. Hier ist die Diskussion natürlich groß, weil das eine entscheidende Geschichte im Meisterschaftskampf ist."
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Stöger gesteht, dass "der Zeitpunkt für diesen Ausgleich total ungünstig" war, hält den Elfmeter aber nicht für spielentscheidend und kritisiert die fehlende Reaktion des BVB auf das Gegentor. "Man hat gesehen, dass die Dortmunder in den letzten Wochen gegen kompakt verteidigende Gegner schon ihre Probleme hatten", analysiert der 53-Jährige.
Matthäus: "BVB ist Druck nicht gewachsen"
Matthäus vermutet auch einen psychologischen Grund für den Einbruch des BVB: "Die Dortmunder hätten die Möglichkeit gehabt, im Titelkampf vorzulegen. Mit dem Druck sind sie nicht fertig geworden."
Der Sky Experte bezieht sich damit auch auf die beiden Roten Karten gegen Marco Reus und Marius Wolf: "Speziell Marco Reus darf so etwas nicht passieren. Das war ein Nackenschlag für die Dortmunder, in der Situation in einem Derby den vielleicht wichtigsten Spieler zu verlieren. Das hat mir gezeigt, dass die Dortmunder ihre Nerven nicht im Griff haben und dem Druck nicht gewachsen sind."
Favre gibt Titelkampf auf
Die Wontorra-Runde ist sich einig, dass die Meisterschaft durch den Patzer des BVB im Revierderby wohl entschieden ist. Auch Favre selbst hat den Titelkampf offenbar aufgegeben. "Der Titel ist verspielt. Das ist klar für mich", sagte der enttäuschte BVB-Coach nach der Partie.
Matthäus reagiert mit Unverständnis. "Das ist das falsche Signal. Aber das ist Lucien Favre von seiner emotionalen Seite", kritisiert der Ex-Nationalspieler: "Ich hätte das nicht erwartet von einem Trainer einer Mannschaft, die noch die Chance hat, die Meisterschaft zu holen."
Darin sieht der Sky Experte auch die größte Schwäche des Dortmunder Trainers: "Vielleicht fehlen da die Emotionen, die er nicht rüberbringt. Er ist ein akribischer Fachmann, aber vielleicht fehlt ihm ab und zu mal so der emotionale Moment."