Lewandowski trifft doppelt
21.10.2018 | 12:07 Uhr
Der FC Bayern hat sich mit einem 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg vorerst aus der Krise verabschiedet. Robert Lewandowski erzielt dabei zwei wichtige Treffer.
Der Rekordmeister beendet unter anderem dank des Doppelpacks des polnischen Nationalstürmers (30./49.) nach zuletzt zwei Liga-Niederlagen in Folge seinen Negativlauf. James (72.) erhöhte, Wout Weghorst (63.) erzielte den Anschlusstreffer für die Niedersachsen.
"Ich möchte der Mannschaft gratulieren. Sie hat über 90 Minuten eine Topleistung gezeigt. Ich erwarte, dass sich jeder zerreißt und alles gibt. Das hat die Mannschaft außerordentlich gut gemacht", sagte Bayern-Coach Niko Kovac bei Sky.
Während die Bayern am Tag nach der Medienschelte der Klub-Bosse den Schritt aus der Mini-Krise schafften, blieben die Gastgeber auch im sechsten Spiel in Serie sieglos. Seit Mitte September warten die Wölfe auf einen Erfolg (drei Unentschieden, drei Niederlagen).
"Wenn's mal nicht läuft, nicht alles auf den Kopf stellen. Denn das ist Aktionismus, das bringt keinen Erfolg", hatte Kovac vor der Partie betont. Diesen Plan verfolgten die Gäste vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena zu Beginn.
Die Münchner bestimmten die Partie. Die frühe Bayern-Führung wusste zunächst VfL-Torhüter Koen Casteels zu verhindern, der unter anderem in der 25. Minute einen Fernschuss von Arjen Robben und den direkten Nachschuss von Lewandowski exzellent parierte.
Schließlich brachte der Angreifer aber mit seinem vierten Saisontor den Knoten nach zwei torlosen Ligaspielen zum Platzen. Mats Hummels steckte den Ball im Aufbau mit viel Gefühl auf der linken Seite auf den Polen durch, der durchstartete und durch die Beine des diesmal chancenlosen Casteels traf.
Die Mannschaft des Wölfe-Kapitäns zeigte sich giftig in der Abwehr, ließ den Bayern wenig Platz. Doch den von Trainer Bruno Labbadia vor der Partie geforderten Ballbesitz konnte Wolfsburg kaum durchsetzen und blieb in der ersten Hälfte weitestgehend ungefährlich. Ein Luftloch von Weghorst (14.) blieb die gefährlichste Aktion vor dem Tor von Bayern-Kapitän Manuel Neuer.
Im Gegensatz zu den vergangenen Partien zeigte sich vor allem Lewandowski konsequent in der Chancenverwertung. Den folgenschweren Fehler beim Rückpass von William zu Casteels bestrafte er sofort.
"Dass Lewy vor dem Tor eiskalt ist, das zeichnet ihn aus. Wir wissen, wie wichtig er für uns ist und sind froh, dass er getroffen hat", meinte Kovac.
Die letzte halbe Stunde spielten die Bayern in Unterzahl. Nach einem Foul - zuvor war er wegen einer angeblichen Schwalbe verwarnt worden - sah Robben (57.) Gelb-Rot. "Da gibt es überhaupt keinen Vorwurf an Arjen, die erste Karte muss man nicht geben, es war keine richtige Schwalbe, die Spieler sind ineinander gelaufen", fand Kovac.
Labbadia setzte anschließend mit Daniel Ginczek, der Renato Steffen ersetzte (68.), auf eine Doppelspitze.
Den Offensivdrang der Gastgeber belohnte Weghorst nach Vorbereitung durch den vier Minuten zuvor eingewechselten Admir Mehmedi. James sorgte nach Vorlage von Lewandowski für die Vorentscheidung.
Als "Vorsichtsmaßnahme" bezeichnete Kovac die Auswechslung von David Alaba, der in der Halbzeit in der Kabine geblieben war. Der Linksverteidiger habe "den Oberschenkel ein bisschen gespürt", verriet Kovac und ergänzte: "Wenn der Muskel zumacht, dürfen wir kein Risiko eingehen." (sid)