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Quo vadis Real Madrid? Die Königlichen stehen vor einem Neustart

Umbruch im Sommer?

Ein Umrbuch steht bei Real an: Wie geht es für Gareth Bale (l.) und Toni Kroos in der kommenden Saison weiter?
Image: Ein Umrbuch steht bei Real an: Wie geht es für Gareth Bale (l.) und Toni Kroos in der kommenden Saison weiter?  © Getty

Bei Real Madrid liegt einiges im Argen, und das nicht erst seit der blamablen Niederlage gegen Rayo Vallecano am vergangenen Wochenende. Die Zeichen stehen auf Umbruch. Und davon könnte auch der ein oder andere Star betroffen sein.

Wenn Real Madrid gegen Rayo Vallecano verliert, sind die Verhältnisse in der spanischen Hauptstadt auf den Kopf gestellt. Rayo, der Arbeiterklub aus dem Süden Madrids, gegen die Königlichen, dieses mit Stars gespickte Ensemble um Trainer Zinedine Zidane. Am vergangenen Wochenende war es zum ersten Mal seit 22 Jahren wieder soweit. 1:0 hieß es am Ende auf dem Campo de Fútbol de Vallecas.

Für den stark abstiegsbedrohten Klub ein wichtiger Dreier und die wohl letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt in La Liga. Für Real Madrid war diese Pleite eine Offenbarung und steht sinnbildlich für eine komplett verkorkste Saison, die erste ohne Titel seit acht Jahren - sieht man mal von der Klub-WM ab.

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Titellose Saison als Auslöser für Umbruch

Auf der Trainerposition gab es in dieser Spielzeit bereits zweimal Änderungsbedarf. Im Oktober wurde Julen Lopetegui von Santiago Solari ersetzt. Unter ihm verlor Real weiter deutlich Boden im Meisterschaftsrennen, schied aus der Copa del Rey und der Champions League aus. Die logische Konsequenz folgte im März: Zinedine Zidane kehrte auf die Trainerbank zurück.

Der Franzose war nach der Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Rayo extrem angefressen, kritisierte sein Team öffentlich ungewohnt harsch: "So können wir nicht spielen. Heute war alles schlecht, die Laufbereitschaft, die Körpersprache. Ich werde meine Spieler immer verteidigen, aber nicht heute. Wir können so nicht spielen." Worte, die nachhallen und die man selten von ihm hört.

Welche Spieler stehen auf der Kippe?

Kombiniert man jene Aussage mit der, die Zidane vor dem Spiel gegen Rayo tätigte, deutet das auf einen extremen Umbruch hin. "Wenn ein Spieler einen Vertrag hat und bleiben will, kann er das tun, auch wenn er nicht spielen wird. Aber ich denke, dass jeder spielen will. Und deshalb ist es besser, zu gehen, wenn man woanders mehr spielen kann", hatte Zidane auf der Pressekonferenz vor der Niederlage in Vallecas gesagt.

Erster Streichkandidat könnte Gareth Bale sein. Der Waliser war 2013 für schlappe 100 Millionen Euro gekommen, sein Vertrag läuft noch bis 2022. Mögliche Interessenten gibt es für Bale auf alle Fälle, vielleicht sogar der FC Bayern?

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Ein überraschendes Opfer des Umbruchs könnte auch Luka Modric werden. Der "kroatische Mozart" läuft seit einiger Zeit seiner Form, die ihn letztes Jahr noch zum Weltfußballer machte, deutlich hinterher. Schon im vergangenen Sommer war er immer wieder mit einem möglichen Wechsel zu Inter Mailand in Verbindung gebracht worden.

Marcos Llorente und Daniel Ceballos gelten nach wie vor als hoffnungsvolle Mittelfeld-Youngster im spanischen Fußball. Doch bei den Königlichen sind sie nur zweite Wahl, zu wenig für Spieler mit diesem Potential. Auch sie könnten Real im Sommer verlassen. Das Gleiche gilt für James Rodriguez. Der FC Bayern wird offenbar die Kaufoption beim Kolumbianer nicht ziehen, aber auch in Madrid hat der Edeltechniker keine Zukunft. Nach Informationen der Marca hat Zidane intern bereits klargestellt, dass es im neuen Kader keinen Platz für James gebe.

Wer hat eine Zukunft unter Zidane?

Eins ist offensichtlich: Zidane hat gewisse Lieblinge, die auch in der kommenden Saison eine gute Chance auf einen Stammplatz haben dürften. Dazu gehört allen voran Lucas Vazquez. Der Spanier ist der Profi im Kader, der insgesamt die meisten Einsätze unter Zidane aufweisen kann.

Direkt dahinter reihen sich Isco, Karim Benzema und Marcelo ein. Auch auf der Torwart-Position hat Zidane seinen klaren Favoriten: Keylor Navas. Den zu Saisonbeginn für viel Geld verpflichteten Thibaut Courtois ließ Zidane indes seit seiner Rückkehr hauptsächlich auf der Bank schmoren. Aus deutscher Sicht interessant: Auch Toni Kroos gehört zu Zidanes Favoriten. Wechsel-Gerüchte rund um seine Person dementierte der Nationalspieler zuletzt höchstpersönlich auf Twitter.

Transfer-Offensive im Sommer?

Die Königlichen können bereits zwei Transfers als fix vermelden. Innenverteidiger Militao kommt für 50 Millionen Euro vom FC Porto. Und dann wäre das noch der Brasilianer Rodrygo - für den 18-jährigen Linksaußen überweist Real 45 Millionen an den FC Santos.

Auch die Gerüchte um einen möglichen Transfer von Eden Hazard vom FC Chelsea halten sich hartnäckig. Der Vertrag des Belgiers bei den Blues läuft bis zum 30. Juni 2020. Wenn Chelsea noch eine Ablösesumme für den Dribbelkünstler generieren will, müssen sie ihn in diesem Sommer ziehen lassen. Übereinstimmenden Medienberichten aus Spanien und England zufolge ist sich der Spieler bereits mit Real einig.

Und auch Frankfurts Luka Jovic bleibt ein heißer Kandidat. Wie die AS vermeldet, überweisen die Königlichen 60 Millionen Euro für den serbischen Angreifer an die Eintracht. Jovic soll laut des Berichts einen Vertrag über sechs Jahre unterzeichnen.

Real muss sich neu erfinden

Kleiner Funfact: Ausgerechnet ein Rayo-Stürmer könnte ab Sommer ebenfalls für Real auf Torejagd gehen: Raul de Tomas ist noch bis Ende Juni an den Liga-Konkurrenten ausgeliehen - und weiß dort zu überzeugen. Mit seinen aktuell 14 Saisontoren für Rayo wäre er bei den Königlichen hinter Karim Benzema derzeit die Nummer zwei in der Torschützenliste.

Es ist unumgänglich, dass Real Madrid seinen Kader in diesem Sommer umkrempeln wird. Eine weitere titellose Saison würde den ein oder anderen Anhänger wohl in eine mittelschwere Lebenskrise stürzen. Denn gegen ein Team wie Rayo Vallecano darf der spanische Rekordmeister, so das Selbstverständnis, maximal alle 22 Jahre verlieren - wenn überhaupt.

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