Das Transferfenster ist jetzt auch in Deutschland offiziell geöffnet. Einige Transfers konnten Europas Top-Klubs schon eintüten. Vor allem Real Madrid war sehr aktiv. Andere Vereine wie PSG hielten sich dagegen zurück. Sky Sport liefert einen Überblick über die Aktivitäten der Top-Teams aus Deutschland, Frankreich und Spanien.
Real Madrid
Das ist schon passiert
Über 300 Millionen gaben die Königlichen bereits für neue Spieler aus und krempelten ihren Kader komplett um. In der Defensive bieten sich Zinedine Zidane mit Linksverteidiger Ferland Mendy (48 Millionen Euro aus Lyon) und Innenverteidiger Eder Militao (50 Millionen Euro aus Porto) neue Optionen.
Der Angriff wurde mit Flügelstürmer Rodrygo (45 Millionen vom FC Santos) und Mittelstürmer Luka Jovic (60 Millionen Euro aus Frankfurt) verstärkt. Und dann gibt es da natürlich noch Königstransfer Eden Hazard, der für 100 Millionen Euro vom FC Chelsea nach Madrid kommt.
Das ist im Gespräch
Paul Pogba ist offenbar Zidanes Wunschspieler für das Mittelfeld, aber United will den Weltmeister wohl nicht abgeben. Wahrscheinlicher ist ein Transfer von Tottenham-Star Christian Eriksen.
Der Fokus liegt bei den Madrilenen aber eher darauf, noch Spieler wie Gareth Bale oder James Rodriguez abzugeben. Die Transfers der Mittelfeldspieler Mateo Kovacic (FC Chelsea, 45 Millionen) und Marcos Llorente (Atletico, 30 Millionen) spülten schon Geld in die königlichen Kassen.
FC Barcelona
Das ist schon passiert
Mit Frenkie de Jong von Ajax Amsterdam sicherte sich Barca eines der begehrtesten Talente Europas und legte dafür stolze 75 Millionen Euro auf den Tisch. Der zentrale Mittelfeldspieler streitet sich mit Hochkarätern wie Ivan Rakitic, Arturo Vidal, Sergio Busquets oder Arthur um die Plätze im 4-3-3-System. Zudem nahmen die Katalanen einen Tausch auf der Position des Ersatztorhüters vor. Neto (26 Mio. aus Valencia) ersetzt den bisherigen Stellvertreter Jasper Cillessen (35 Mio. nach Valencia) und holten mit Emerson (12 Mio. von Atletico Mineiro) eine weitere Option für rechts hinten.
Auf der Abgabeseite konnte Barca fast 100 Millionen Euro für Spieler generieren, die ohnehin keine Zukunft beim spanischen Meister haben. Neben dem bereits erwähnten Cillessen, wurden die zuvor bereits ausgeliehenen Andre Gomes (25 Mio. zu Everton) und Paco Alcacer (21 Mio. zum BVB) endgültig verkauft. Auch Denis Suarez (12,9 Mio zu Celta Vigo), Marc Cardona (2,5 Mio. nach Osasuna), Marc Cucurella (2 Mio zu SD Eibar), Thomas Vermaelen und Douglas (ablösefrei, noch ohne Verein) werden das Barca-Trikot nicht mehr tragen. Der ausgeliehene Kevin-Prince Boateng wird ebenfalls nicht zurückkehren. Der 32-Jährige hat sich schon vom Klub und den Fans verabschiedet.
Das ist im Gespräch
Alles dreht sich bei den Katalanen um zwei Namen. Antoine Griezmann von Atletico Madrid und Neymar von Paris St. Germain. Bei Griezmann wird täglich die offizielle Bestätigung des Transfers für die festgeschriebene Ausstiegsklausel von 120 Millionen Euro erwartet.
Komplizierter scheint die Sache bei Neymar zu sein. Der Spieler will zurück, aber PSG will seinen Star nicht abgeben. Sollten beide Stars kommen, dürften Philippe Coutinho und eventuell auch Ousmane Dembele keine Zukunft in Barcelona haben. Dembele und seine Vertrauten gehen jedoch von einem Verbleib aus. Auch Flügelstürmer Malcom, Rechtsverteidiger Nelson Semedo oder Rakitic könnten noch gehen.
Atletico Madrid
Das ist schon passiert
Die Rojiblancos stehen vor einem XXL-Umbruch. Mit den Abwehrspielern Lucas Hernandez (80 Mio. zum FC Bayern), Diego Godin (ablösefrei zu Inter Mailand), Juanfran und Filipe Luis (beide ablösefrei, noch ohne Verein) gehen gleich vier Stammspieler und Griezmann wird den Verein ebenso verlassen. Auch Rechtsaußen Gelson Martins (30 Mio. nach Monaco), Mittelfeldspieler Bernad Mensah (3,6 Mio. zu Kayserispor) und Angreifer Luciano Vietto (7,5 Mio. zu Sporting) kehren nach Leihen nicht nach Madrid zurück.
Neu sind Marcos Llorente von Stadtrivale Real und Innenverteidiger Felipe, der für 20 Millionen vom FC Porto kommt. Zudem wurde Linksverteidiger Renan Lodi für kleines Geld von Athletico Mineiro verpflichtet. Doch Atleti hat noch viel vor am Transfermarkt.
Das ist im Gespräch
Im Tauziehen um Supertalent Joao Felix konnte sich Atletico gegen hochkarätige Konkurrenz durchsetzen und wird den 19-Jährigen zeitnah für die festgeschriebenen 120 Millionen Euro von Benfica verpflichten.
Zudem sind die Verhandlungen mit Eintracht Frankfurt bezüglich Ante Rebic nach Sky Infos weit fortgeschritten. Für den Angreifer wären etwa 40 Millionen Euro fällig. Rodrigo spielt dagegen wohl bald für Manchester City, aber auf der Sechs wurde Ersatz in Person von Llorente bereits verpflichtet.
FC Bayern
Das ist schon passiert
Mit Lucas Hernandez von Atletico (80 Mio.) und Benjamin Pavard (35 Mio. vom VfB Stuttgart) investierte der deutsche Rekordmeister bereits mehr als 100 Millionen Euro in die Defensive. Mit Jann-Fiete Arp (3 Mio. vom Hamburger SV) wurde außerdem noch eine Ergänzung für den Angriff verpflichtet.
Im Gegenzug haben einige namhafte Akteure den FC Bayern verlassen: Innenverteidiger Mats Hummels kehrte für etwa 32 Millionen Euro zu Borussia Dortmund zurück und die auch die Routiniers Rafinha (Flamengo, ablösefrei), James Rodriguez (nach Leihe zurück zu Real Madrid), Franck Ribery und Arjen Robben werden nicht mehr das Trikot der Münchner tragen. Sechster Abgang ist Marco Friedl, den Werder Bremen nach Leihe fest für 3,5 Millionen Euro fest verpflichtete.
Das ist im Gespräch
Jerome Boateng und Renato Sanches könnten ebenfalls noch gehen. Trainer Niko Kovac erklärte daher vor kurzem im Kicker, dass er noch mindestens vier neue Spieler haben möchte. Größte Baustelle ist nach den Abgängen von Robben und Ribery der offensive Flügel. Wunschspieler ist nach wie vor Leroy Sane von Manchester City.
Der Nationalspieler hat sich nach Sky Informationen aber noch nicht entschieden, ob er überhaupt zum FC Bayern wechseln möchte. Auch Ousmane Dembele vom FC Barcelona galt als Alternative. Nach Sky Infos wechselt der Barca-Star aber auf keinen Fall zum deutschen Rekordmeister. Dembeles Umfeld geht viel mehr von einem Verbleib beim FC Barcelona aus. Auch Alexis Sanchez (Manchester United) und Yannick Carrasco (Dalian Yifang, China) werden immer wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Und dann ist da noch Chelseas Callum Hudson-Odoi. Allerdings machen die Londoner keine Anstalten, den derzeit verletzten Youngster abzugeben.
Borussia Dortmund
Das ist schon passiert
Nach den Abgängen von Christian Pulisic (64 Mio. zum FC Chelsea) und Alexander Isak (6,5 Mio zu Real Sociedad), hat der BVB seine Offensive aufpoliert. Thorgan Hazard (25,5 Mio. aus Mönchengladbach) und Julian Brandt (25 Mio. aus Leverkusen) bieten Trainer Lucien Favre noch mehr Optionen. Stürmer Paco Alcacer wurde zudem fest für 21 Millionen Euro aus Barcelona verpflichtet.
Doch auch in der Defensive verstärkte sich der Vizemeister: Die Problemzone Linksverteidiger wurde mit Nationalspieler Nico Schulz (25,5 Mio von 1899 Hoffenheim) geschlossen und in der Zentrale dürfte Abwehrchef Mats Hummels nach seiner Rückkehr aus München gesetzt sein. Rechtsverteidiger Mateu Morey (ablösefrei vom FC Barcelona) ist eher als perspektivische Verpflichtung gedacht.
Das ist im Gespräch
Ein robuster Stürmer könnte noch kommen. Zuletzt wurde Patrik Schick von der AS Rom gehandelt. Rumäniens U21-Star Iannis Hagi soll zudem ein Kandidat für das offensive Mittelfeld sein.
Beim BVB geht es allerdings mehr darum, den Kader zu verschlanken. Die nach Leihe zurückgekehrten Shinjii Kagawa, Jeremy Toljan, Sebastian Rode und Andre Schürrle dürften kaum Einsatzchancen bei den Schwarz-Gelben haben. Paris beschäftigt sich nach Sky Infos mit Abdou Diallo. Sollte der Franzose bleiben, ist offen, wie es mit Dan-Axel Zagadou oder Leonardo Balerdi weitergeht.
Paris St. Germain
Das ist schon passiert
Mit dem offensiven Mittelfeldspieler Pablo Sarabia vom FC Sevilla darf sich Thomas Tuchel endlich über den ersten namhaften Neuzugang freuen. Der Spanier kommt dank einer Ausstiegsklausel für lediglich 18 Millionen Euro vom FC Sevilla, wo er in der abgelaufenen Spielzeit in 52 Pflichtspielen auf starke 40 Scorerpunkte (23 Tore) kam. Zuvor wurde lediglich Nachwuchstorhüter Marcin Bulka von der U23 des FC Chelsea verpflichtet und duelliert sich mit Rückkehrer Kevin Trapp um den Platz hinter Stammtorhüter Alphonse Areola.
Auf der Gegenseite haben einige bekannte Spieler die Franzosen verlassen. Rechtsverteidiger Dani Alves brach seine Zelte nach zwei Jahren in Paris ab, Torhüterlegende Gianluigi Buffon nach nur einer Spielzeit. Beide suchen noch nach einem neuen Verein. Adrien Rabiot wechselte ablösefrei zu Juventus und Betis Sevilla verpflichtete den Mittelfeldstrategen Giovani Lo Celso fest für 22 Millionen Euro. Zudem musste der Scheichklub bis Ende Juni dringend weitere Einnahmen generieren und verkaufte Talente wie Linksaußen Moussa Diaby (15 Mio. nach Leverkusen) und Angreifer Timothy Weah (9,5 Mio zu OSC Lille).
Das ist im Gespräch
Mit Christopher Nkunku (12 Mio., RB Leipzig) dürfte ein weiterer Youngster die Pariser zeitnah verlassen. Und Neymar will offenbar unbedingt zurück zum FC Barcelona. PSG will seinen Superstar nach Sky Infos aber keinesfalls verkaufen und stattdessen selbst investieren.
Nach Sky Informationen beschäftigt sich PSG mit Dortmunds Abdou Diallo und auch sein Teamkollege Julian Weigl wird immer wieder mit den Franzosen in Verbindung gebracht. Bei Matthijs de Ligt deutet vieles auf einen Wechsel zu Juventus hin, aber Paris hat die Hoffnung noch nicht gänzlich aufgegeben. Alternativ könnte Turins Leonardo Bonucci kommen. Und sollte Neymar doch noch wechseln, dürfte entweder Coutinho oder Dembele den umgekehrten Weg gehen.
Teil zwei mit der Transfer-Analyse der Teams aus der Serie A und der Premier League folgt am Mittwoch.