VfB Stuttgart überzeugt mit Transfers von Stiller, Bruun Larsen, Mittelstädt & Co. immer wieder
Schwaben mit guter Quote auf dem Transfermarkt
16.01.2025 | 22:28 Uhr
12,7 Millionen Euro - was andere CL-Klubs heutzutage häufig für einen einzigen Profi zahlen müssen, bescherte dem VfB Stuttgart ganze fünf potenzielle Startelfkandidaten. Doch was macht der Verein aus dem Süden Deutschlands besser als der BVB, Bayern & Co.?
Von Jeremy Weitz
Angelo Stiller, Maximilian Mittelstädt, Jamie Leweling, Nick Woltemade und nun Jacob Bruun Larsen - fünf Spieler für insgesamt 12,7 Millionen Euro. Stiller, Mittelstädt und Leweling reiften beim VfB Stuttgart zu Nationalspielern, Woltemade bewirbt sich Woche für Woche ebenfalls um eine DFB-Erstnominierung und Bruun Larsen traf bei seinem ersten Startelfeinsatz für den VfB direkt zum wichtigen 1:1-Ausgleich gegen RB Leipzig - VfBusiness at it's best!
Die große Frage ist: Wie gelingt es dem VfB mit verhältnismäßig finanziell geringem Einsatz so erfolgreich auf dem Transfermarkt zu arbeiten?
Wohlgemuth als Architekt
Mit der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison hat sich der VfB binnen eines Jahres von einem Abstiegskandidaten zu einem Topteam der Bundesliga gemausert. Nebst der hervorragenden Arbeit von Trainer Sebastian Hoeneß und Neu-Sportdirektor Christian Gentner ist vor allem ein Mann beim VfB der Architekt der schwäbischen Erfolgsgeschichte: Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.
Im Dezember 2022 kam der 45-Jährige zunächst als Sportdirektor nach Stuttgart ehe er im Sommer 2024 zum Vorstand Sport befördert wurde. Seither ist er der Entscheider in allen Transfer-Fragen bei den Schwaben und hauptverantwortlich für die Kaderplanung des Tabellenfünften.
Sky weiß: Im Verein wird Wohlgemuth vor allem für sein vorausschauendes Denken geschätzt. In Zusammenarbeit mit der Scoutingabteilung sucht er bereits frühzeitig Lösungen für künftige Baustellen und berücksichtigt dabei stets die Wünsche von Hoeneß. Zudem steht ihm Ex-VfB-Profi Gentner mit Rat und Tat zur Seite, indem er neben weiteren Kaderplanungsaufgaben auch seine Erfahrungswerte als Profi nutzt, um ausgemachte Neuverpflichtungen von einer Unterschrift bei Stuttgart zu überzeugen - aktuell greifen alle Zahnräder der VfB-Scouting-Maschinerie reibungslos ineinander.
Moneyball im Schwabenland
Dass für den VfB Statistiken zu Einsätzen, Toren und Vorlagen eines Spielers eher zweitrangig sind, sieht man nicht zuletzt an der jüngsten Verpflichtung von Ex-TSG-Stürmer Bruun Larsen. Mit der "Empfehlung" von drei Startelfeinsätzen, neun Einwechslungen und vier Scorerpunkten in der Liga das Interesse eines Champions-League-Teilnehmers auf sich zu ziehen, kam mit Sicherheit etwas unerwartet. Doch auch Leweling und Mittelstädt wechselten in einer eher unpässlichen Karrierephase in die Autostadt - und zahlten das Vertrauen der Verantwortlichen zurück.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei auch an einem modernen Scoutingsystem, das in der Herangehensweise dem von Brighton & Hove Albion ähnelt und Filmfans vor allem aus dem Hollywoodstreifen "Moneyball" bekannt vorkommen dürfte. Dabei liegt der Fokus auf detaillierten Daten, die weit über die üblichen individuellen Statistiken eines Spielers hinausgehen. Diese analysieren und interpretieren die VfB-Scouts in den meisten Fällen sehr präzise, weshalb Spielertransfers häufig von langer Hand geplant und zum Zeitpunkt der bestmöglichen Konditionen durchgeführt werden können - sprich zum geringstmöglichen finanziellen Aufwand.
Reiht sich Bruun Larsen ein?
Ob vor dem Hype oder während einer Karrieredelle - die akribische Analyse der Spielerdaten, das langwierige Scouting und Vorbereiten der Transfers und das richtige Timing ermöglichten es dem Vizemeister zahlreiche Top-Spieler für kleines Geld zum Verein zu locken. Inwieweit sich Bruun Larsen in der Hoeneß-Elf etablieren kann, wird sich im Verlauf der Rückrunde zeigen. Weiter geht es für den VfB am Samstag beim Schwaben-Derby gegen den SC Freiburg (LIVE und exklusiv bei Sky).
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