Trainer Ruben Amorim will Manchester United zu Titeln führen
Es war Mitte September, als Manchester United tief in der Krise steckte. Nach dem 0:3 im Stadtduell bei ManCity belegte das Team von Ruben Amorim mit vier Punkten Platz 14 in der Tabelle der Premier League. Der Trainer stand in der Kritik, sein Job schien am seidenen Faden zu hängen.
31.10.2025 | 08:41 Uhr
Ende Oktober sieht die Welt völlig anders aus. United hat sich aus dem Tief nach oben gearbeitet. Zum ersten Mal seit Februar 2024 gewannen die Red Devils drei Premier-League-Spiele in derselben Saison in Folge. Coach Amorim hat ein klares Ziel vor Augen.
"Wir haben momentan das Gefühl, dass wir alles schaffen können", sagte Ruben Amorim mit einem Lächeln.
Eine Woche nach dem etwas glücklich zustande gekommenen 2:1-Sieg beim Erzrivalen FC Liverpool kletterte Manchester United am vergangenen Samstag durch ein überzeugendes 4:2 gegen Brighton in der Tabelle auf Rang sechs, punktgleich mit City.
"Wir alle müssen wie eine Familie sein"
Der Portugiese scheint nach der miserablen vergangenen Saison, als man nur halb so viele Punkte wie Liverpool holte und am Ende in der Premier-League-Platz 15 belegte, endlich ein funktionierendes Team zusammen zu haben.
Seine Jungs sollten solche Momente wie den in Liverpool genießen, "aber wir alle müssen wie eine Familie sein und uns gegenseitig helfen", sagte Amorim im Podcast One on one von Sky Sports.
"Die Spieler mögen Amorim wirklich"
Die Hingabe der Mannschaft für ihren Coach wird auf dem Platz sichtbar. "Die Spieler mögen Amorim wirklich", stellte United-Legende und Sky Sports Experte Gary Neville fest. "Er ist authentisch und ehrlich. Die Spieler wollen für ihn gute Leistungen bringen."
Bruno Fernandes in einer opferbereiten Mittelfeldrolle, Amad Diallo als Außenverteidiger und Luke Shaws Bereitschaft, sich in eine Dreierkette einzufügen, seien allesamt "Beweise für die Zustimmung, die Amorim von seinen Spielern erfährt", analysierte Sky Sports Kolumnistin Laura Hunter.
Cunha und Mbeumo passen zum Stil des Trainers
Zudem passen die beiden Neuzugänge Matheus Cunha und Bryan Mbeumo perfekt zu Amorims schnellem und direktem Spielstil.
Cunha, der im Sommer für 74 Millionen Euro aus Wolverhampton gekommen war, erzielte beim 4:2 gegen Brighton seinen ersten Saisontreffer mit einem Weitschuss. Matchwinner Mbeumo kletterte mit einem Doppelpack auf Platz sechs der Torjägerliste.
Maguire als gutes Beispiel für sein Team
Beim 2:1 in Liverpool war Harry Maguire nach seinem späten Kopfballtor der gefeierte Held: "Er hatte schon ähnliche Momente, wie in Lyon. Wenn es jemanden gibt, der es verdient hat, diese Art von Toren zu erzielen, ist es Harry", sagte Amorim.
(Im Europa-League-Viertelfinale gegen Lyon hatte Maguire in der Verlängerung den Treffer zum 5:4 erzielt, Anm. d. R.).
Maguire müsse sich "aber klar darüber sein, dass diese Momente in der Vergangenheit liegen und er noch sehr viel vor sich hat", betonte der Coach: "Dann ist er ein gutes Beispiel für alle anderen Spieler, dass man aus jeder Situation erfolgreich zurückkommen kann."
"Ich leide, wenn ich nicht gewinne"
Seit November 2024 ist Amorim in Manchester. Seitdem musste er viel Kritik einstecken.
"Ich muss jeden Tag kämpfen, um meinen Job zu behalten. Aber das ist gut, denn so ist das Leben, es gibt gute und schlechte Momente." Er habe "keine Angst, den Job zu verlieren. Meine größte Angst ist, nicht zu gewinnen. Ich leide, wenn ich nicht gewinne. Wenn ich gewinne, bin ich glücklich."
Rückkehr zu großen Triumphen als Ziel
Nach zuletzt drei Siegen in Folge will Amorim mit United in den Auswärtsspielen bei Nottingham Forest und Tottenham an die jüngste Erfolgsserie anknüpfen und sich in der Spitzengruppe etablieren.
Die Fans genießen den momentanen Erfolg und träumen von besseren Zeiten. Uniteds letzte Titel waren die Siege im FA Cup und Ligapokal 2023 sowie der Europa-League-Gewinn 2017. Im Mai verlor United das EL-Finale gegen Tottenham. Der letzte Meistertitel liegt zwölf Jahre zurück. 2008 gewannen die Red Devils die Champions League.
"Das Wichtigste ist, alles dafür zu tun, damit ManUnited wieder Trophäen gewinnt, die Premier League, die Champions League", betont Amorim. "Ob ich dann noch hier sein werde? Ich weiß es nicht, aber ich werde alles tun, damit der Klub wieder dorthin zurückkehrt."
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