Viermal Spitze - Kimmich glänzt gegen Galatasaray
09.11.2023 | 11:57 Uhr
Joshua Kimmich steuerte beim 2:1-Sieg in der Champions League über Galatasaray nicht nur eine Torvorlage bei, sondern spielte auch insgesamt stark auf. Im zentral-defensiven Mittelfeld zog er im Bayern-Spiel die Fäden und drückte der Partie auch defensiv seinen Stempel auf. Damit setzte der 28-Jährige ein deutliches Statement in der Debatte um seine Person.
Ist er ein Sechser, ist er ein Achter? Wäre er nicht als Rechtsverteidiger aktuell wertvoller für den FC Bayern? Die Debatte um Joshua Kimmich riss in den letzten Tagen und Wochen nicht ab - speziell nach seiner Rotsperre und dem starken Auftritt des Duos Leon Goretzka und Konrad Laimer im Mittelfeldzentrum beim Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund (4:0).
Beim 2:1 über Galatasaray setzte Trainer Thomas Tuchel nun in der Champions League wieder auf Kimmich. Der 28-Jährige zahlte das Vertrauen mit einer starken Performance zurück und erstickte damit die Debatte um seine Person im Keim.
"Er hat jetzt über viele Jahre auf einem sehr hohen Level gespielt. Die Erwartungen an ihn sind sehr hoch, auch er hat an sich selbst sehr hohe Anforderungen. Je höher es geht, desto mehr wird auf einen geschaut", sagte FCB-Sportdirektor Christoph Freund in der Mixed Zone nach dem CL-Duell über die Diskussionen um Kimmich.
Für den Österreicher sei der Mittelfeldspieler für die Bayern "sehr wichtig. Er ist ein absoluter Führungsspieler, der über Jahre schon Top-Leistungen bringt."
So auch am Mittwochabend, als Kimmich im zentral-defensiven Mittelfeld neben seinem Partner Goretzka die Fäden stets in den Händen hielt in einer Partie, die immer wieder von kleineren hektischen Phasen geprägt war. Am Ende des Abends kam er auf insgesamt 110 Ballaktionen - Bestwert, spielte 96 Pässe - Bestwert, davon 37 im letzten Drittel des Feldes - Bestwert und spulte satte 12,4 Kilometer an Laufleistung - ebenfalls Bestwert.
Viermal absolute Spitze und er steuerte mit seiner Freistoßflanke vor dem 1:0-Kopfball durch Harry Kane noch eine Torvorlage bei. Neben der sehr guten Quote von 91 Prozent angekommenen Pässen drückte der deutsche Nationalspieler der Partie auch defensiv seinen Stempel auf. 83 Prozent gewonnene Zweikämpfe unterstreichen gegen eine aggressive türkische Mannschaft sein Potenzial, als Sechser agieren zu können.
Darüber hinaus wirkte der Blondschopf keineswegs verbissen, wie man es oft schon in der Vergangenheit bei ihm erlebt hatte. Seine Aktionen waren klar, verliehen dem Bayern-Spiel eine gewisse Struktur und er blieb zu jedem Zeitpunkt ruhig und besonnen. Kimmich wirkte schon fast ein wenig befreit.
Denn mit der Rückkehr von Manuel Neuer wanderte auch die Kapitänsbinde von Kimmichs Arm wieder an den des etatmäßigen Spielführers. Der erste Eindruck nach seinem überzeugenden Auftritt gegen Galatasaray: Kimmich verspürt ohne die Kapitänsbinde nicht mehr den ganz großen Druck, die Mannschaft anführen und die beste Leistung eines Münchner Feldspielers abliefern zu müssen.
Am Samstag beim Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr LIVE UND EXKLUSIV SKY) fehlt der Rechtsfuß ein letztes Mal aufgrund seiner Roten Karte vor rund zwei Wochen beim 8:0-Kantersieg über Darmstadt 98. Danach wird ihn Coach Tuchel wohl auch in der Bundesliga wieder im zentralen Mittelfeld auflaufen lassen. Weitere solcher Auftritte wie gegen Galatasaray und die Diskussionen um die Idealposition von Kimmich werden immer leiser.
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