Ist Lazio ein Müller-Spiel? So könnte Bayern in Rom auflaufen
14.02.2024 | 13:02 Uhr
Nach dem Bundesliga-Debakel bei Bayer Leverkusen ist vor dem Achtelfinale in der Champions League bei Lazio. Auf wen setzt Bayern-Trainer Thomas Tuchel? Darf Thomas Müller von Anfang an ran? Wie steht es um Manuel Neuer und Joshua Kimmich?
Keine Experimente. In der Champions League könnte jeder Fehler zum Aus führen. Deswegen dürfte Thomas Tuchel beim FC Bayern das Systemexperiment mit Dreier- bzw. Fünferkette aus der Bundesliga-Pleite bei Bayer 04 Leverkusen über den Haufen werfen und im Königsklassen-Achtelfinale bei Lazio wieder auf das altbewährte 4-2-3-1 zurückgreifen.
Und auch personell könnte der Münchner Trainer in Rom auf Akteure setzen, die den Druck einer K.o.-Phase kennen. Die große Frage, die sich nicht nur die Bayern-Fans stellen: Ist Lazio ein Müller-Spiel?
Zuletzt saß Thomas Müller - auch aus taktischen Gründen - in Leverkusen auf der Bank, kam nach einer Stunde beim Stand von 0:2 in die Partie, aber konnte die schmerzhafte Niederlage nicht mehr verhindern. In Rom wird das Bayern-Urgestein wahrscheinlich von Anfang an auf dem Platz stehen. Tuchel meinte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel lediglich: "Die Chancen stehen gut."
Müller könnte dem FC Bayern das nötige Feuer verleihen, welches er bei seiner Wutrede nach dem Leverkusen-Spiel entfacht hatte. Neben dem 34-Jährigen sind Leroy Sane und Jamal Musiala über die Außen - Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza ist nach seinem überstandenen grippalen Infekt noch keine Option für die Startelf - sowie Harry Kane in der Sturmspitze zu erwarten. "Du brauchst Müller als einen, der in solchen Spielen da ist - als Lautsprecher auf dem Platz, der die anderen pusht", befand Sky Reporter Kerry Hau.
Auch in der Abwehr bahnt sich wohl ein personeller Tausch an. Winter-Neuzugang Sacha Boey dürfte nach seinem Auftritt zum Vergessen auf der Linksverteidigerposition wieder auf der Bank Platz nehmen. Während Noussair Mazraoui auf rechts als gesetzt erscheint, wird wohl Raphael Guerreiro in Rom auf der linken Seite auflaufen.
Die Innenverteidigung hingegen wird voraussichtlich wieder mit Dayot Upamecano und Min-jae Kim besetzt sein. Wie Tuchel verriet, ist Matthijs de Ligt angeschlagen. Den Niederländer plagen Beschwerden am Rücken, weswegen er schon gegen Leverkusen nur auf der Bank saß. "Ich wollte kein Risiko eingehen. Mir hatten die entscheidenden fünf Prozent gefehlt", sagte Tuchel.
Dass der öffentliche Eindruck entsteht, dass de Ligt hinter Upamecano, Kim und Winter-Neuzugang Eric Dier nur Innenverteidiger Nummer vier ist, wies Tuchel entschieden zurück. "Ich persönlich habe in meinem Büro keine Nummern und kein Ranking. Matthijs ist einer von vier Innenverteidigern, aber es gibt aktuell keine Nummer eins und keine Nummer vier", sagte der Bayern-Coach.
De Ligt sei laut Tuchel ein geborener Kämpfer, der bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hat, dass er sich durchbeißen kann. "Jeder hat jede Woche die Chance zu spielen. Das sind jetzt im Moment auf der Position durch die Rückkehr von Dayot und Min-jae vier Spieler für zwei Positionen - manchmal drei Positionen wie in Leverkusen. Es ist eine normale Situation für Bayern München, würde ich sagen, die wir zuletzt viel zu wenig hatten", so Tuchel.
Der Konkurrenzkampf ist mittlerweile auch im zentralen Mittelfeld groß. Vor der Pleite in Leverkusen hatte Youngster Aleksandar Pavlovic mit zwei Toren und starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Im Topspiel war der 19-Jährige allerdings wirkungslos, Joshua Kimmich ersetzte später das Talent.
Der Nationalspieler kehrte von einer Schulterverletzung zurück. Wie fit ist also Kimmich jetzt? Nach Sky Informationen plant Tuchel mit dem 28-Jährigen in der Startelf. Daneben dürfte wieder Leon Goretzka auflaufen.
Stellt sich abschließend noch die Frage, wie es Kapitän Manuel Neuer geht. Zuletzt laborierte der Bayern-Torwart an Knieproblemen, weswegen sein Einsatz für das Topspiel in Leverkusen lange auf der Kippe stand.
Nach eigener Aussage hat Neuer "noch leichte Beschwerden" im lädierten Knie. Aber: "Es ist jetzt nicht so, dass ich nicht trainieren oder spielen könnte", sagte Neuer. Sein Einsatz gegen Lazio sollte folglich nicht in Gefahr sein.
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