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Borussia Dortmund Transfers: Haaland, BVB, City & BL: Welche Auswirkungen hat der Wechsel?

Haaland vor City-Wechsel: Der Deal aus vier Blickwinkeln

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Der Wechsel von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City steht unmittelbar vor dem Abschluss

Der Wechsel von Erling Haaland zu Manchester City steht nach Sky Infos unmittelbar vor dem Abschluss. Der BVB verliert seinen Top-Stürmer, die Bundesliga einen Star mit internationaler Strahlkraft, wohingegen Manchester City ein fehlendes Puzzleteil gefunden haben könnte. Für Haaland dürfte ein anspruchsvolles Karrierekapitel bevorstehen. Der Wechsel aus vier Blickwinkeln.

Die ewig lange Saga um den Wechsel von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu einem internationalen Top-Klub findet nach Sky Informationen noch in dieser Woche ihr Ende. Haaland hat demnach den BVB bereits über seinen Wechselwunsch informiert. Auch Manchester City hat bereits bei den Westfalen angeklopft und Bescheid gegeben, dass man die Ausstiegsklausel in Höhe von mindestens 75 Millionen Euro ziehen werde.

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Damit bekommt das norwegische Sturmwunder rechtzeitig vor Saisonende noch seinen verdienten Abschied vor heimischem Publikum, wenn es am kommenden Samstag gegen die Hertha aus Berlin geht (15:30 Uhr live auf Sky). Mit einer erstaunlichen Quote von 85 Pflichtspieltoren in 88 Spielen darf der 1,94-Meter-Hüne sich dann ein letztes Mal der Bundesliga zeigen und sich von seinen Fans verabschieden. Doch nicht nur für Haaland ist der Abschied aus Dortmund ein Einschnitt, auch der BVB, Manchester City und die Bundesliga müssen sich auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. Der Wechsel betrachtet aus vier Blickwinkeln.

Erling Haaland: Unter immenser Belastung zum Weltstar?

Wäre Haaland bereits 25 und nicht erst 21 Jahre alt, dann wäre der Schritt zu einem Klub der nächsthöheren Kategorie als normale Entwicklung abgehakt worden. Doch wie so vieles erscheint beim Norweger nichts normal und er soll mit im Sommer dann 22 Jahren das fehlende Puzzleteil Manchester Citys mit Blick auf den Titel in der Champions League sein. Ein kometenhafter Aufstieg, der dennoch auch als stetiges Hocharbeiten bezeichnet werden kann - nur schneller und früher, als es viele andere vor ihm getan haben.

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In fünfeinhalb Jahren ging es von Bryne FK über Molde FK nach Österreich zu RB Salzburg, später dann zum BVB und jetzt zu Manchester City. Haaland hat keinen Schritt auf der Karriereleiter übersprungen, er ist teilweise nur sehr schnell unterwegs.

Wunsch in die Premier League zu wechseln besteht schon länger

"Ich habe mein ganzes Leben davon geträumt, für den besten Klub der Welt zu spielen, und ich mag den englischen Fußball besonders", sagte Haaland schon als er noch für Salzburg spielte. Und nun hat er die Chance, bei den Skyblues den nächsten Schritt zum Weltstar zu machen. Das könnte jedoch auf mehreren Ebenen seine größte Herausforderung werden.

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Dortmunds Top-Star wird bei den Citizens nur ein Star unter vielen sein und trotzdem wird der junge Angreifer unter immensem Druck stehen. Die Erwartungshaltung ist beim amtierenden englischen Meister noch höher als beim BVB und das mediale Umfeld ist auf der Insel schonungsloser als hierzulande.

Höhere Belastung könnte zum Problem werden

Der im englischen Leeds geborene Stürmer wird sich deshalb schnell an die Premier League gewöhnen müssen. Und das wird nicht einfach. In England wird dem Norweger physisch noch einmal mehr abverlangt als in der Bundesliga. Zudem wird er wahrscheinlich nicht mehr die Räume bekommen, die er aufgrund seiner Explosivität in Deutschland so erfolgreich nutzte.

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Ein nicht zu unterschätzender Faktor wird zudem die noch größer werdende Belastung sein. In 38 Liga-Spielen, vier mehr als in der Bundesliga, FA Cup, League Cup und der Champions League hat Manchester City immer Anspruch auf den größtmöglichen Erfolg. Für Haaland, der in seiner Zeit beim BVB auch immer wieder aufgrund muskulärer Probleme ausgefallen ist, wird es eine weitere, noch härtere Belastungsprobe für seinen Körper.

Kann Guardiola mit Mittelstürmern?

Hinzu kommt, dass er mit Pep Guardiola unter einem Trainer spielen wird, der nicht nur die Beine fordert, sondern auch Kopf und Geist der Spieler beansprucht wie kein anderer. Zudem wurde dem spanischen Trainer zuletzt immer häufiger vorgeworfen, dass er seine Spieler zu stark verändern wolle oder sie nicht auf den Positionen spielen lasse, die ihnen am besten liegen. Dass der 51-Jährige eine spezielle Vergangenheit mit charismatischen, klassischen Mittelstürmern (Ibrahimovic, Eto'o, Mandzukic) hat, lässt einen mit Spannung darauf blicken, wie er mit Haaland umgehen wird.

Der norwegische Nationalspieler stellt sich mit dem Wechsel nach Manchester einer neuen, anspruchsvollen Herausforderung. Nutzt er die Chance, dann besteht seinerseits die Möglichkeit, der beste Stürmer der Welt zu werden und die Marke Haaland voranzutreiben. Sportlich und finanziell dürfte der Wechsel den Sohn des Ex-City-Spielers Alf Inge Haaland unbestritten auf ein neues Level heben.

Borussia Dortmund: Wieder einmal auf Stürmersuche

Der BVB verliert mit Erling Haaland einen so nie da gewesenen Angreifer. Die Tore, die der 21-Jährige den Dortmundern in den vergangenen zweieinhalb Jahren bescherte, waren das große Fundament, um in dieser Zeit immerhin einen DFB-Pokalsieg und zwei Vizemeisterschaften einzufahren. Nun müssen sich die Westfalen erneut auf Stürmersuche begeben und adäquaten Ersatz für Haaland finden.

Das Gute daran: Die 75 Millionen Euro, die sie überwiesen bekommen, sind keine Peanuts, obwohl Haaland wohl ohne Ausstiegsklausel deutlich mehr hätte einbringen können. Das gibt dem BVB zumindest einen ordentlichen finanziellen Spielraum. Mit Karim Adeyemi werden die Dortmunder nach Sky Informationen noch diese Woche einen spielstarken Angreifer verpflichten. Ein Haaland-Ersatz ist er dennoch nicht. Und so muss sich der BVB, der aktuell niemanden im Kader hat, der ad hoc in Haalands Fußstapfen treten und sie annähernd ausfüllen kann, wohl um mindestens einen weiteren Stürmer bemühen, um die Last auf mehrere Schultern zu verteilen.

Endlich haben der BVB und sein Fans aber auch Klarheit was die Zukunft ihres Top-Stürmers anbelangt. Das lästige Störfeuer und die Fragen "Geht er? Geht er nicht?" sind Geschichte. Die Verantwortlichen wissen nun, womit sie planen können, was sie zur Verfügung haben und wo sie handeln müssen.

Lewy, Aubameyang, Alcacer: Dortmund kann Stürmersuche

In der Vergangenheit stand Dortmund schon häufiger vor der Mammutaufgabe, einen Top-Stürmer mit vergleichbar geringen Mitteln qualitativ hochwertig zu ersetzen. Watzke, Zorc und Co. ist es jedoch bisher erstaunlich oft gelungen. Lucas Barrios, Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang, Paco Alcacer und Erling Haaland: Auf einen treffsicheren Goalgetter folgte zuletzt fast immer ein in BVB-Diensten noch erfolgreicherer Angreifer. Scheint es nun eine unmögliche Aufgabe zu sein, Haaland (28 Tore in dieser Saison) auch nur annähernd gleichwertig zu ersetzen, kommt genau diese Aufgabe nun auf Sebastian Kehl zu, der nun zeigen muss, dass er diese erfolgreiche Stürmergeschichte des BVB fortschreiben kann.

Endet die Suche erfolglos, wird sich Trainer Marco Rose etwas Neues einfallen lassen müssen. Den Zielspieler schlechthin gibt es dann nicht mehr. Marco Reus, Donyell Malen, Thorgan Hazard oder Adeyemi können viele Positionen spielen, sind aber keine klassischen Mittelstürmer.

Manchester City: Passt Haaland ins Team?

Grundsätzlich wäre wohl jeder Klub auf diesem Planeten froh darüber, einen Haaland im Team zu haben. Ob er am Ende aber auch erfolgreich eingesetzt werden kann, ist dann die andere Frage. Manchester City und vor allem Pep Guardiola spielten zuletzt selten mit einem klassischen Mittelstürmer. Einen Angreifer mit ähnlicher Haaland-Statur ließ der ehemalige Trainer des FC Barcelona wohl zuletzt bei Bayern mit Lewandowski spielen.

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Auch deshalb stand Ex-Nationalspieler Markus Babbel schon im März im Sky Interview dem Haaland-Wechsel zu Manchester City skeptisch gegenüber: "Guardiola hat es nicht so mit Mittelstürmern", so Babbel. "In der Vergangenheit spielte dort jeder auf der Mittelstürmer-Position, nur kein gelernter Stürmer. Selbst Topstürmer wie Agüero oder Jesus haben bei City nicht mit der Regelmäßigkeit gespielt. Ich glaube, den Stürmer, den sich Guardiola wünscht, der muss erst noch gebacken werden." Ob der ehemalige Bayern-Coach und die Citizens mit dem Norweger nun das Erfolgsrezept für den Champions-League-Titel gefunden haben oder doch selbst backen müssen, wird auch darauf ankommen, ob der Trainer die weiteren Zutaten richtig zusammenstellt oder Haaland mit den restlichen Komponenten harmoniert.

Ändert Guardiola seine Spielidee?

Denn wie bereits angedeutet, wird sich entweder Haaland in seiner Spielweise umstellen müssen oder Guardiola muss neue Wege finden, um ihn in Szene zu setzen. Denn "City spielt extrem dominant", erklärte Babbel gegenüber Sky. "Haaland muss das noch lernen, auch in so einer Mannschaft, die wenig Raum hat, seine Dynamik auszuspielen und die Wege zu finden, um seine Tore zu machen."

Guardiola hat schon im März einen Mittelstürmer gefordert. Den bekommt er nun. Für ihn steigt dann der Druck fast ins Unermessliche, endlich den großen Wurf mit dem Sieg in der Königsklasse zu landen. Die Frage ist nur, ob er dafür von seiner Spielidee abweichen mag.

Bundesliga: Verlust einer Attraktion

Mit dem Wechsel von Haaland in die Premier League verliert die Bundesliga eines der beiden größten Aushängeschilder neben Robert Lewandowski. Wie sich beide Stürmer in den vergangenen beiden Jahren auf ihr höchstes Niveau gepusht haben, war eindrucksvoll mit anzuschauen.

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Die Liga dürfte nun jedoch ein wenig von ihrer Strahlkraft einbüßen. Auch weil der so oft als Urgewalt beschriebene Haaland Spektakel lieferte und als Dortmunder Hoffnung galt, den Bayern endlich länger Paroli bieten zu können. Wechselt auch Lewandowski spätestens im Sommer 2023, dann sind die beiden größten Attraktionen der Liga weg.

Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Bundesliga auch immer wieder neue Gesichter hervorbringt. Wer sich am Ende ins größte Rampenlicht spielt, bleibt abzuwarten. Christopher Nkunku, Florian Wirtz, Patrik Schick, Jamal Musiala - sie alle haben auf unterschiedliche Art und Weise das Potenzial, die neuen Stars der Liga zu werden und die Bundesliga hat noch viel mehr von diesen Spielern zu bieten. Vielleicht weiß der BVB ja aber auch namhaft nachzulegen...

Leidet die internationale Reputation der Liga?

Der Abgang wird aber wohl auch einen Einfluss auf den künftigen Titelkampf haben. Hier wird sich die Frage stellen, inwiefern sich die Dortmunder trauen, in der kommenden Saison Ambitionen auf den Titel anzumelden und ob sie diesen auch gerecht werden können.

Auch international könnte es für den BVB, der schon dieses Jahr auf europäischer Ebene enttäuscht hat, noch schwieriger werden, eine gewichtige Rolle zu spielen, was sich schließlich auf die internationale Reputation auswirken würde und die Kluft zwischen Bundesliga und Premier League sowie der spanischen La Liga vergrößern würde.

Stimmt ab! Ist Haalands Schritt zu Manchester City der Richtige?

Mehr zum Autor Max Georg Brand

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