Welche Wechsel sind fix? Welche Personalien sind noch offen? Sky Reporter und Gladbach-Experte Christopher Lymberopoulos macht den Transfer-Check und sagt, welche Stammkräfte die Fohlen noch verlassen könnten.
Durch die Verpflichtung des neuen Trainers Marco Rose soll sich auch die Spielweise von Borussia Mönchengladbach grundlegend ändern. Rose legt Wert auf schnelle Spieler. Er wünscht sich "Highspeed-Fußball" und möchte am liebsten Spieler haben, die im Vollsprint über den Platz fegen, um so sein anspruchsvolles und laufintensives 4-4-2-System zu spielen.
Vorgänger Dieter Hecking hat bereits ein Geschwindigkeitsdefizit der Mannschaft in der vergangenen Saison ausgemacht. Max Eberl hat deshalb keine leichte Aufgabe, mit seinen Transfer-Aktivitäten und Einkäufen das Tempo der Mannschaft zu erhöhen.
Geschwindigkeit im Fokus
Nach dem Verkauf von Thorgan Hazard an Borussia Dortmund und dem Erreichen der Europa League stehen ihm gut 40 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung. Da Rose aus Spielern wie Christoph Kramer, Lars Stindl oder Raffael sicherlich keine Highspeed-Sprinter mehr machen wird, wird das Geschwindigkeitsthema bei jedem Transfer im Mittelpunkt stehen.
Deshalb hat Max Eberl auch im exklusiven Sky Interview mit mir darauf verwiesen, dass es nicht nur um die "Schnelligkeit in den Beinen", sondern vor allen Dingen auch um "Handlungsschnelligkeit im Kopf" geht.
Fixe Zugänge
Stefan Lainer (RB Salzburg)
Mit Stefan Lainer, der nach Sky-Informationen für etwa zehn Millionen Euro von RB Salzburg an den Niederrhein wechselt, hat Gladbach einen Wunschspieler von Marco Rose verpflichtet. Lainer wird auf der rechten defensiven Außenbahn gesetzt sein.
Der Rechtsverteidiger soll mit seiner internationalen Erfahrung und dem Wissen, welche Art von Fußball Marco Rose spielen lassen will, sofort eine führende Rolle einnehmen. Schwierig wird es jetzt vor allem für Michael Lang, der bislang auf dieser Position gespielt hat.
Er kam im Sommer 2018 für 2,8 Millionen Euro vom FC Basel, konnte aber trotz guter Hinrunde insgesamt nicht überzeugen. Insbesondere bei der Geschwindigkeit hat Lang Schwächen. Da wird Rose, der besonderen Wert auf Speed legt, noch einmal genau hinschauen. Nach der Lainer-Verpflichtung gehört der Schweizer Nationalspieler Lang für mich zu den Top-Kandidaten, die gehen müssen. Wenn Max Eberl das entsprechende Angebot für Lang bekommt, wird er nicht lange zögern und ihm zu einem Wechsel raten.
Fixe Abgänge
Thorgan Hazard (Borussia Dortmund), Josip Drmic (noch kein neuer Verein)
Wer könnte den Verein noch verlassen?
Ein Wackelkandidat ist Michael Cuisance. Der Franzose war vor zwei Jahren der Shootingstar bei Borussia Mönchengladbach. Der 19-Jährige war im Mittelfeld eine feste Größe. In der letzten Saison hat er sich offensichtlich mehr auf Dinge neben dem Platz konzentriert, als auf Fußballspiel.
Er steht am Scheideweg und muss jetzt Borussia Mönchengladbach nach dem Trainingsauftakt am 1. Juli zeigen, dass er wirklich alles dafür tut, um ein großer Fußballspieler zu werden. Ansonsten ist ein Leihgeschäft durchaus eine Option.
Gerüchte und Spekulationen
Muss Fabian Johnson gehen?
Der vielseitig einsetzbare US-Nationalspieler konnte auch in der vergangenen Saison nicht wirklich überzeugen. Was sicherlich auch daran liegt, dass er vielseitig einsetzbar ist, aber auch gleichzeitig keine feste Position gefunden hat. Auf der rechten Außenbahn im Defensivbereich wird er keine Chance haben, an Stefan Lainer vorbeizukommen. Als Backup wird Rose auf den 19-jährigen Louis Jordan Beyer setzen, der als Eigengewächs die Zukunft von Borussia Mönchengladbach verkörpert.
Welche Namen sind im Gespräch? Wer könnte noch kommen?
Im exklusiven Sky Interview hat Max Eberl mir verraten, wo er noch sucht:
A. Es soll ein Stürmer kommen,
B. In der Innenverteidigung sucht Eberl eine Ergänzung zu Ginter und Elvedi.
C. Rose wird im Mittelfeld mit einer Raute spielen. Dort ist Borussia Mönchengladbach defensiv mit Zakaria, Strobl und Kramer gut besetzt. Genauso im offensiven Mittelfeld mit Hofmann, Stindl und Neuhaus. Die Rechtsverteidigerposition ist nun ebenfalls mit Stefan Lainer sehr gut besetzt.
D. Auf der linken Seite gibt es allerdings mit Oscar Wendt noch eine Baustelle.
Gerüchte
Malang Sarr - OGC Nizza
Nach Sky Informationen wollen sowohl RB Leipzig als auch Borussia Mönchengladbach Frankreichs U-21 Nationalspieler Malang Sarr verpflichten. Marco Rose ist von dem 20-jährigen Verteidiger überzeugt und würde ihn gerne für die nächste Saison in seinem Team haben. Sarr hat zwar noch bei OGC Nizza einen Vertrag bis 2021, aber er könnte den Ligue-1-Klub bei einem entsprechenden Angebot verlassen. Im Gespräch sind rund 15 Millionen Ablöse.
Alexis Claude-Maurice - FC Lorient
Nach Sky-Informationen ist Max Eberl auch an Alexis Claude-Maurice vom französischen Zweitligisten FC Lorient dran. Der 21-Jährige hat in einem Interview mit der französischen Sportzeitung L'Équipe bereits forsch verkündet: "Ich möchte nach Mönchengladbach, das ist ein Verein, der auf junge Leute setzt. Es ist ein gut organisierter Verein und die Mannschaft spielt in der Europa League."
Marcus Thuram - EA Guingamp
Der Sohn des französischen Weltmeisters von 1998 Lilian Thuram ist eine interessante Option im Offensivbereich. Der 1,92 Meter große Stürmer wurde zuletzt in seinem Verein EA Guingamp mehr über die linke Seite eingesetzt. Auf dieser Position ist Borussia Mönchengladbach allerdings mit Alassane Plea gut besetzt.
Thuram könnte gut aufgrund seiner Körpergröße zentral als Mittelstürmer spielen. Und genau dort sucht Borussia Mönchengladbach. Thuram hat in der vergangenen Saison neun Tore in der französischen Ligue 1 geschossen.
Er hat einen Marktwert von neun Millionen Euro, ist erst 21 Jahre alt und passt damit genau in das Anforderungsprofil von Borussia Mönchengladbach, die gerne mit jungen Spielern arbeiten, die sie dann weiterentwickeln können. Zudem hat Max Eberl zuletzt gute Erfahrungen auf den französischen Markt gemacht.