Borussia Dortmund kann sich mit einem Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 zum Deutschen Meister krönen. Besonders auf ein Trio wird es am Samstag ankommen.
Nur noch ein Sieg ist der BVB von der neunten Meisterschaft entfernt. Dafür setzt der Verein auf die Normalität im Ausnahmezustand. "Der Schlüssel ist in einer besonderen Woche nichts Besonderes zu tun", betonte Trainer Edin Terzic.
Im entscheidenden Spiel am Samstag (15:30 Uhr LIVE & exklusiv bei Sky) gegen den 1. FSV Mainz 05 ist darum auch nicht mit Veränderungen in der Startformationen zu rechnen, zumal hinter dem Einsatz von Jude Bellingham noch ein Fragezeichen steht. "Er konnte sein Trainingsprogramm intensivieren. Das sieht ganz gut aus. Wir werden kurzfristig entscheiden", kommentierte Terzic.
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Auf die Stärken Bellinghams kann der BVB wohl also erneut nicht setzen. Umso mehr kommt es nun im Saison-Finale auf ein Trio an. Die Rede ist von der Achse um Gregor Kobel, Mats Hummels und Sebastien Haller.
Gregor Kobel
Die Nummer Eins der Schwarz-Gelben spielt eine starke Saison, erlebte nur im Top-Spiel gegen die Bayern (2:4) einen rabenschwarzen Tag. Seither hat sich der Schweizer jedoch wieder gefangen. Bei den jüngsten Offensiv-Feuerwerken gegen Frankfurt und Gladbach wirkte die Defensive nicht immer ganz sattelfest. Doch am Ende der Kette stand immer noch Kobel. Seine große Stärke: Er ist ein kompletter Torwart. Auf der Linie und in der Luft extrem stark, gutes Stellungsspiel, in Eins-gegen-eins-Situationen schwer zu überwinden.
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Dazu ist er technisch versiert und deshalb auch in Ballbesitz als Aufbauspieler wichtig für das Team. Und: Kobel ist charakterstark, pusht sich und seine Mitspieler immer wieder, was auch am Samstag in komplizierten Phasen wieder entscheidend sein kann. Er ist kommunikativ, lacht viel und tritt stets positiv auf. Das steckt an.
"Greg ist der Grund, warum wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Greg ist einer der konstantesten Spieler diese Saison für uns und unbestritten einer der besten Torhüter im europäischen Fußball", findet Terzic nur lobende Worte.
Mats Hummels
Der Routinier, der erst am Mittwoch seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat, ist der einzige Profi im Dortmunder Kader, der schon bei der letzten Meisterschaft 2012 mit dabei war. Seit Wochen geht der 34-Jährige als Leader voran. Sein Stellungsspiel, seine Kopfballstärke, seine Spieleröffnung haben immer noch großen Wert, zumal in einer Mannschaft, die immer mal wieder wackelt. Hummels hält die Defensive zusammen und wird den BVB am Samstag erneut als Kapitän auf den Platz führen.
In den Tagen vor der Meister-Entscheidung gehe Hummels als Führungsspieler neben dem Platz (Terzic: "Er ist jemand, der sich immer wieder die Spieler zur Seite nimmt, ihnen Tipps gibt") aber auch auf dem Rasen voran. Und das "nicht nur in den vergangenen Wochen". Schon die ganze Saison über habe der Weltmeister von 2014 eine zentrale und wichtige Rolle gespielt. "Das fing im Juli an: Er ist so fit zum Trainingsstart gekommen, wie ich ihn vorher nie erlebt habe."
Hummels kann mit einem weiteren Meistertitel Legendenstatus erreichen und in einen elitären Kreis aufsteigen. Drei Meisterschaften mit der Borussia sind bisher nur fünf Spielern gelungen. Hummels gewann in seiner Karriere schon zahlreiche Titel, verfügt über viel Erfahrung und weiß, wie man sich in solch besonderen Momenten zu verhalten hat.
Sebastien Haller
Der Angreifer schreibt mit seinem Comeback nach Krebserkrankung das Märchen der Saison und ist nun einer der wesentlichen Faktoren im Meisterkrimi. Terzic sprach bereits hochemotional vom "größten Wunder der Saison". Haller erzielte seit Januar neun Treffer und gab fünf Vorlagen. Haller sei aber, betonte Terzic zuletzt nach dem 3:0 in Augsburg, nicht nur "wichtig für die Tore.
Er lässt die anderen neben sich auch glänzen". Er mache sie "besser". Terzic meint Spieler wie Karim Adeyemi oder Donyell Malen, die in der Hinrunde keine Rolle spielten und kein einziges Mal trafen. Seit Hallers Rückkehr blühten Adeyemi (5 Tore) und Malen (9) jedoch mächtig auf.
Entsprechend gefeiert wird Haller inzwischen in Dortmund. Sportdirektor Sebastian Kehl würdigt "die besondere Geschichte von Sebastien. Er hat ein ganz spezielles Lob verdient." Er hoffe nun, dass sein Stürmer beim Finale am Samstag gegen Mainz "ähnlich erfolgreich ist. Dann ist er der Held der Saison. Wir sind aber so oder so schon so glücklich mit ihm."
Haller selbst sagte im Sky Interview: "Eine Meisterparty mit der Schale auf dem Borsigplatz zu erleben, stelle ich mir unglaublich vor." Ein Schritt ist die Borussia noch davon entfernt.
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