Kampf um die Kohle: Wer bekommt 2022/23 wie viel CL-Geld?
05.09.2022 | 15:51 Uhr
Die Champions League steht in den Startlöchern und der Geldtopf ist wieder gut gefüllt. Doch wer bekommt eigentlich wie viel Geld? Und wie wird es künftig mit der neuen Reform aussehen? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Unglaubliche zwei Milliarden Euro werden ausgeschüttet. Allein für die Teilnahme an der Gruppenphase erhält jeder Starter 15,64 Millionen Euro aus dem mit 500,5 Millionen gefüllten UEFA-Topf. Für jeden Sieg in der Vorrunde gibt es 2,8 Millionen Euro, für jedes Remis 930.000 Euro. 600,6 Millionen an fixen UEFA-Geldern werden auf diese Weise ausgeschüttet.
Marschiert ein Verein mit sechs Siegen durch die Gruppenphase und gewinnt das Finale, ist mit 84,27 Millionen zu rechnen. Damit aber längst nicht genug: Zusätzlich werden die Klubs für ihr Europacup-Abschneiden der vergangenen zehn Jahre erfolgsabhängig entlohnt. Von diesen ebenfalls 600,6 Millionen dürften die Bayern als Zweiter des Rankings rund 35,25 Millionen erhalten.
Natürlich nicht. Es gibt noch den sogenannten Marktpool, der auf insgesamt 300,3 Millionen Euro geschätzt wird und in dem die Fernsehgelder enthalten sind. Dort wird eine Hälfte der TV-Einnahmen analog zum Abschneiden in der Liga aufgeteilt. Die Bayern kriegen als Bundesliga-Meister 40 Prozent, Dortmund als Vize 30, der Dritte Leverkusen 20 und die viertplatzierten Leipziger 10 Prozent. Frankfurt, nicht über die Liga qualifiziert, geht leer aus.
Da die Vergabe der zweiten Hälfte des Marktpools jedoch von den in der Champions League absolvierten Spielen abhängt, können die Frankfurter bei einem Lauf in der K.o.-Runde weitere Millionen abräumen - von den Zuschauer-Einnahmen ganz abgesehen.
Besser nicht. Die 16 Teilnehmer des weiblichen Pendants erhalten insgesamt 24 Millionen Euro. Jeder Verein bekommt ein Startgeld von 400.000 Euro. Der Sieger der Frauen-Königsklasse wird insgesamt bis zu 1,4 Millionen Euro verdienen.
Es wird noch mehr Geld geben. Ab der Saison 2024/25 gibt es in der reformierten Königsklasse 100 Spiele mehr, 19 statt 15 Spieltage stehen dann durch die Einführung des Ligaformats ("Schweizer System") auf dem Programm. 36 statt 32 Mannschaften sind involviert.
Wie viel Geld dann zu holen ist, verrät der Blick auf den Verkauf der Medienrechte für die drei Europacup-Wettbewerbe: Rund 15 Milliarden Euro wird die UEFA für drei Spielzeiten (2024/25 bis 2026/27) insgesamt kassieren - für die drei davor gab es "nur" 9,1 Milliarden.
Schon jetzt kassiert der Gewinner der Champions League weit über 100 Millionen Euro - als die Bayern 2020 den Titel zum bisher letzten Mal nach Deutschland holten, waren es rund 125 Millionen. Das ist weit mehr, als die Münchner aus der Vermarktung der Bundesliga erhalten (knapp 90 Millionen). Obwohl die Einführung der Super League vorerst scheiterte, sind die nationalen Ligen (abgesehen von der Premier League) längst stark entwertet - zumindest der jeweilige Kampf um den Titel.