DFB-Team News: Deutschland auch gegen Frankreich mit Dreierkette
Darum spielt Deutschland auch gegen Frankreich mit Dreierkette
Lucia Wythe
08.06.2021 | 19:25 Uhr
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Der ehemalige Nationalspieler Torsten Frings erklärt im Interview mit Sky Sport News, warum die Dreierkette auch im ersten EM-Spiel gegen Frankreich eine gute Wahl ist. (Video: 01:10 Minuten)
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Die deutsche Nationalmannschaft hat sich beim 7:1 gegen Lettland für die Europameisterschaft warmgeschossen. Trotz des schwachen Gegners war die Generalprobe in vielerlei Hinsicht richtungsweisend.
Zunächst ist ein solcher Sieg unmittelbar vor Turnierbeginn natürlich ein enormer Schub für das Selbstvertrauen. Der Gegner war auch alles andere als zufällig gewählt, erklärt Ex-Nationalspieler Torsten Frings im Sky Interview: "Das war der richtige Gegner zur richtigen Zeit. Das macht der DFB oft, dass man sich vor einem Turnier einen Gegner holt, bei dem man ein bisschen Selbstvertrauen tanken kann."
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Ex-Nationalspieler Torsten Frings spricht im Interview mit Sky Sport News über die Wichtigkeit eines guten Teamgeists im DFB-Team. (Video: 00:34 Sekunden)
Nichtsdestotrotz "muss man sieben Tore gegen Lettland erstmal schießen", betont Sky Reporter Uli Köhler. "Jeder denkt, Lettland ist Kanonenfutter. So schlecht sind die aber nicht." Zum Vergleich: Die Türkei kam in der WM-Qualifikation gegen die Letten nicht über ein 3:3 hinaus und die Niederlande mühten sich zu einem 2:0.
DFB-Team hat System gefunden
Der Testspielsieg kann also durchaus Aufschluss über die aktuelle Form der Nationalelf geben. Neben ihrer zuletzt häufig vermissten Effektivität hat die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nämlich offenbar auch ihr System gefunden.
Der DFB-Coach ließ in den beiden EM-Testspielen gegen Dänemark und Lettland jeweils mit Dreier- bzw. Fünferkette spielen. Und dieses System bietet vor allem eines: Variabilität.
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Kurz vor Beginn der EM spricht Ex-Nationalspieler Torsten Frings im exklusiven Interview mit Sky Sport News über die Situation der Nationalmannschaft. (Video: 05:13 Sekunden)
Gegen die Letten kam besonders der Vorteil für die Offensive zum Tragen. "Mit Joshua Kimmich rechts und Robin Gosens links haben sie viel Druck gemacht", lobt Frings. Diese Unterstützung über die Außenbahnen ließ dem Sturmtrio Kai Havertz, Serge Gnabry und Thomas Müller die Freiheit, viel zu rotieren und Torchancen zu kreieren.
Dreierkette auch gegen Frankreich?
Doch kann dieses System auch gegen eine spielstarke und vor allem extrem schnelle Mannschaft wie Frankreich um Superstar Kylian Mbappe standhalten?
Frings ist der Meinung: ja. Mit der Dreier- bzw. Fünferkette habe man einen Mann mehr in der Defensive, so der 44-Jährige: "Wenn die rechte Seite offensiv ist, kann die linke Seite reinrücken, dass man zu einer Viererkette wird. So weiß der Außenbahnspieler immer, dass er noch jemanden im Rücken hat, wenn man mal einen Zweikampf verliert."
Dieses Übergewicht in der Defensive könne in Kombination mit "hoher Laufbereitschaft" auch dabei helfen, die Pässe auf den pfeilschnellen und dribblestarken Mbappe zu unterbinden, ergänzt Sky Reporter Köhler.
Kimmich zurück auf der rechten Seite
Eine besondere Personalie ist Kimmich. War zunächst eine Rückkehr von der Sechs auf die Rechtsverteidiger-Position schwer vorstellbar, scheint mit dieser Variante eine gute Kompromisslösung gefunden zu sein, in der Kimmich seine offensiven und defensiven Stärken ausspielen kann.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat ihre EM-Generalprobe gegen Lettland mit 7:1 gewonnen. (Videolänge: 4:54 Minuten)
"Nach vorne spielt er besser als Lukas Klostermann. Er kann öfter an die Grundlinie kommen und in die Tiefe spielen. Und in der Defensive kennt er sich ja ohnehin aus, das hat er ja lange genug gemacht", so Köhler. Kimmich auf die rechte Seite zu ziehen, hält er für die richtige Entscheidung: "Es sollen immer die Besten spielen und auf der rechten Seite ist eben keiner so gut wie er."
Löw wollte sich in Hinblick auf seine Aufstellung für den EM-Auftakt gegen Frankreich zwar noch nicht völlig in die Karten schauen lassen, verriet aber, dass "der Großteil" der Spieler aus der Startelf gegen Lettland wieder auf den Platz stehen werde.
Köhler legt sich dagegen fest: "Diese Mannschaft wird auch gegen Frankreich starten!"