Bei einem "Corona-Dinner" mit Freunden hat sich Schwedens Nationalspieler Dejan Kulusevski infiziert. Die Skandinavier sind vor ihrem EM-Auftat in heller Aufregung.
Der "König" steht als Retter der Nation nicht zur Verfügung. Zlatan Ibrahimovic hätte Schwedens Fußball-Nationaltrainer Janne Andersson wohl liebend gerne aus der Corona-Not geholfen und mal wieder den Helden in Blau-Gelb gespielt - doch der Stürmerstar sagte am Telefon schweren Herzens ab. "Wir hatten ohnehin nicht mit ihm gerechnet", berichtete Andersson nach einem Telefonat mit dem verletzten Stürmeridol, "aber ich habe ihn sicherheitshalber mal angerufen."
Denn die Not ist groß so kurz vor dem schweren EM-Auftakt der Schweden am Montag (21.00 Uhr) in Sevilla gegen Spanien. Und das alles wegen eines Abendessens mit Freunden: Der bodenlose Leichtsinn von Mittelfeldspieler Dejan Kulusevski sorgt bei den Skandinaviern für Hektik und Verständnislosigkeit. Mit Mattias Svanberg hat der Profi von Italiens Rekordmeister Juventus Turin bereits einen Teamkollegen angesteckt, weitere Corona-Infektionen im Kader sind nicht auszuschließen.
"War keine gute Entscheidung"
Ein Video in den sozialen Medien, offenbar aufgenommen am 31. Mai, zeigte Kulusevski in einer Wohnung mit mehreren Personen. Wie Nationaltrainer Andersson berichtete, habe es auf eine Einladung von Kulusevskis Schwester ein privates Abendessen mit einigen Freunden gegeben, die kurzfristig dazu stießen.
"Das sollte eine kleine Überraschung sein, war aber keine gute Entscheidung", erklärte der Nationalcoach, der zumindest beim ersten Gruppenspiel wohl auf das Mitwirken von Kulusevski und auch Svanberg, der beim FC Bologna unter Vertrag steht, verzichten muss.
Am Nachmittag reagierte Andersson auf die brisante personelle Situation und nominierte sechs Spieler nach. Darunter sind Joakim Nilsson von Arminia Bielefeld, Niclas Hult (Hannover 96) sowie der frühere Leverkusener Bundesliga-Profi Isaac Kiese Thelin.