FC Bayern beschäftigt sich mit Jerome Boateng
Hilft Boateng dem FC Bayern? Ein Pro & Contra
03.10.2023 | 09:18 Uhr
Jerome Boateng ist wieder da! Am Sonntag um kurz nach elf Uhr hat der langjährige Bayern-Verteidiger und Weltmeister von 2014 den Trainingsplatz an der Säbener Straße betreten und darf sich nun für einen Vertrag empfehlen. Eine entscheidende Frage bleibt aber bestehen: Kann er den Bayern auch im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 35 Jahren weiterhelfen? Ein Pro und Contra.
Die Bayern-Bosse sind davon überzeugt, dass der ehemalige DFB-Star trotz aller Kritik den Kader verstärken würde. In der Folge sind sie nach Sky Informationen bereit, ihm einen kurzfristigen Vertrag anzubieten. Ist das die richtige Entscheidung?
PRO: Jerome Boateng wäre eine wertvolle Verstärkung
Auch mit 35 Jahren kann Boateng den Kader der Bayern verstärken und die Lücke im Abwehrzentrum schließen. Spätestens beim 4:0-Erfolg der Münchner bei Preußen Münster sollten die Verantwortlichen gemerkt haben, dass es in der Innenverteidigung klemmt. Min-jae Kim und Dayot Upamecano waren angeschlagen, zudem musste Matthijs de Ligt nach einem Schlag auf das Knie pausieren. In der Folge setzte Trainer Thomas Tuchel auf Noussair Mazraoui (gelernter Rechtsverteidiger) und Leon Goretzka (zentrales Mittelfeld) im Abwehrzentrum.
Tuchel lobte das Duo zwar, hoffte aber, dass er es nicht noch einmal mit den beiden probieren müsse: "Das würde bedeuten, dass wir wieder Personalnot haben. Hoffentlich können wir darauf verzichten, aber sie [Goretzka und Mazraoui] haben es gut angenommen." In Leipzig konnte er (glücklicherweise) wieder auf Kim und Upamecano bauen. Dennoch deutete der Trainer schon in der Vergangenheit an, dass ihm der Kader schlichtweg zu dünn ist. Dieses "Loch" wird vor allem im Defensivzentrum deutlich. Ein weiterer Ausfall wäre wohl kaum zu verkraften - auch weil die kurzfristigen Abgänge von Benjamin Pavard (Inter) und Allrounder Josip Stanisic (Bayer Leverkusen) nicht kompensiert worden sind.
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Ein großes Problem, das vor allem in der Zeit des Asien Cups zum Verhängnis werden könnte. Kim wird mit Südkorea an den Start gehen und den Bayern während des Turniers (12. Januar bis 10. Februar) fehlen. "Es ist klar, dass sie da hinten personell zu knapp gestrickt sind", schrieb Sky Kommentator Wolff Fuss in seiner Kolumne und blickte auf die Mehrfachbelastung. "Gerade wenn in den Champions-League-Wochen etwas passiert, wäre es fahrlässig, nicht noch einen zu holen." Nun steht Boateng als weitere Alternative bereit, wenngleich er sich erst einmal nur als Trainingsgast beweisen darf.
Der 35-Jährige ist in guter Verfassung, hält sich auch mit einem Fitnesstrainer auf einem Level: "Die Tests, die er absolviert hat, sind richtig gut", betonte Sky Experte Torben Hoffmann am Sonntag bei Guten Morgen Fans! auf Sky Sport News. Boateng kennt das Umfeld des FC Bayern bestens, kommt mit der Erfahrung aus 363 Spielen mit den Münchnern, neun Meisterschaften, zwei Champions-League-Triumphen und weiteren nationalen Pokal-Erfolgen. Eine Erfahrung, von der auch die verhältnismäßig jungen beziehungsweise neu verpflichteten Abwehrspieler profitieren können.
CONTRA: Jerome Boateng kann den Bayern nicht mehr weiterhelfen
Boateng hat sich zuletzt alles andere als in Bestform präsentiert, warum sollte er also ausgerechnet jetzt bei den Bayern im Alter von 35 Jahren zurück zu alter Stärke finden? Sein Vertrag bei Olympique Lyon lief im Sommer aus, wurde nicht verlängert. In der gesamten Saison brachte er es auf gerade einmal acht Einsätze. Der Innenverteidiger war dauerhaft verletzt, kam nicht mehr über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus und gab auch auf dem Platz nicht immer die beste Figur ab.
Seit Juni hat Boateng nicht mehr mit der Mannschaft trainiert, kommt in der Folge auch nicht auf die notwendige "Matchpraxis". "Er hat sich in den letzten Wochen und Monaten zwar mehr oder weniger allein fit gehalten, ist aber ohne Pflichtspiel", machte Fuss deutlich: "Deshalb glaube ich schon, dass er sich sehr ernsthaft mit sich und seinem Körper, Ausdauer und Leistungsfähigkeit beschäftigt hat. Aber keiner weiß, wie matchfit er schon ist und wie sehr er den Bayern weiterhelfen kann."
Auch Hoffmann äußerte diesen Zweifel: "Es ist was anderes, ob man individuell trainiert oder mit der Mannschaft." Fitness auf der einen, Verletzungsanfälligkeit auf der anderen. Boateng verpasste schon in München-Zeiten (2011-2021) zahlreiche Spiele aufgrund von Blessuren. In Lyon war er allein in seiner Abschiedssaison 107 Tage (unter anderem mit einer Knieverletzung) raus.
Einen weiteren Dauerpatienten können die Bayern ebenso wenig gebrauchen wie zusätzliche Unruhe. Schließlich ist offen, wie Kim, Upamecano und De Ligt reagieren, wenn auf einmal während der Saison ein weiterer Innenverteidiger vor die Nase gesetzt wird. Sollte das Trio einen Grund wie "fehlende Wertschätzung" feststellen, könnte die Stimmung schnell kippen und die Boateng-Entscheidung den FCB-Verantwortlichen um die Ohren fliegen.
Sky User mit klarer Tendenz - stimmt weiter ab!
Soforthilfe oder Verzweiflungstat der Münchner - das lässt sich jetzt noch nicht final beurteilen: Ein erstes Meinungsbild lässt sich allerdings schon ablesen: Unter dem Strich blicken die Sky User dem Vorhaben der Bayern positiv entgegen, 72 Prozent halten die Rückholaktion für eine gute Lösung (Stand Montag, 13:30 Uhr - stimmt weiter ab!). Für Sky Kommentator Fuss "ist es in der Theorie eine gute Idee", betonte er und räumte ein: "Ob es in der Praxis auch eine ist, wird sich weisen müssen."
Nach Sky Informationen ist klar: Boateng wird sich beim Champions-League-Duell in Kopenhagen (Dienstag, ab 21 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) noch nicht präsentieren dürfen. Ob der Weltmeister von 2014 danach eine Verstärkung wäre, bleibt eine spannende Frage...
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