Es könnte sich für Bayern rächen: Fünf Erkenntnisse aus dem PSG-Spiel
15.02.2023 | 15:19 Uhr
Der FC Bayern hat sich durch den 1:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel in Paris eine sehr gute Ausgangslage in der Champions League verschafft. Doch im Rückspiel wartet auf die Münchner viel Arbeit. Was lief gut, was ist ausbaufähig? Sky Sport hat fünf Erkenntnisse zusammengestellt.
Der Franzose hat gegen seinen Jugendklub nach dem Champions-League-Finale 2020 wieder ein wichtiges Spiel entschieden. Er ist der Spieler im Team des FC Bayern, der den Unterschied ausmacht. Jamal Musiala ist vielleicht noch talentierter, aber der Youngster hat in den großen Spielen noch nicht so viel Erfahrung und Nagelsmann hat Müller als Alternative.
Ob auf Links oder Rechts, Coman kann alles. Anders als Leroy Sane und Serge Gnabry weiß der Franzose sowohl als "Joker" in einer Dreierkette als auch als Flügelflitzer im 4-2-3-1 zu gefallen. Und jetzt schießt er auch noch Tore. In den vergangenen drei Spielen traf er drei Mal. "Coman s'en remettre" titelte die große französische Sportzeitung L'Equipe in einem Wortspiel. Auf Deutsch: Wie man sich davon erholt. Im Rückspiel am 8. März wird sich zeigen, ob PSG ein Mittel gegen Coman gefunden hat.
Sollte er wieder gegen seinen Ex-Klub treffen, steht Bayern im Grunde schon im Viertelfinale, wenn man der Statistik glauben darf, denn: In den 49 Partien, in denen er für den FCB erfolgreich war, sind die Münchner noch ohne Niederlage.
Das Fehlen von Manuel Neuer hat sich nicht nachteilig ausgewirkt. Yann Sommer hatte lange Zeit nichts zu tun, aber war zur Stelle, als es darauf ankam. "Das zeichnet einen Torwart bei Bayern München aus, dass du nicht so viel zu tun bekommst, aber wenn du gebraucht wirst, da bist", sagte FCB-Boss Oliver Kahn bei Amazon Prime.
Der Schweizer rettete in der 73. Minute spektakulär mit dem Kopf gegen Mbappe, blieb zum dritten Mal seit seinem Wechsel nach München ohne Gegentor und stach insgesamt seinen Gegenüber Gianluigi Donnarumma aus. Der Italiener parierte zwar einmal stark gegen Choupo-Moting, bei Comas Tor machte er aber keine gute Figur. Ein Vorteil für die Franzosen zwischen den Pfosten war jedenfalls nicht zu erkennen.
Auf dem Bayern-Trainer lastete vor dem Spiel sehr viel Druck, ein frühes Ausscheiden wie im vergangenen Jahr gegen Villarreal soll unbedingt vermieden werden. Julian Nagelsmann bewies Mut, setzte auf Musiala ("wollte Jamal unbedingt auf dem Feld haben") und ließ Thomas Müller auf der Bank. Der nahm diese Rolle vorbildlich an.
Auch seine Entscheidung für die Abwehr-Dreierkette zahlte sich aus. De Ligt, Upamecano und Pavard agierten souverän und sorgten für Kontrolle (alle mit einer Passquote von ca. 93 Prozent!), Pavard schaltete Neymar aus.
Vor dieser Kette gab Joker Davies die Vorlage zum Tor und im Verbund stemmten sich die Münchner in der Defensive gegen die in der Schlussphase immer stärker werdenden Gastgeber. "Jeder hat dem anderen geholfen", lobte Bayern-Reporter Uli Köhler.
Der französische Superstar saß nach seiner Verletzungspause zunächst auf der Bank, Weltmeister Lionel Messi stand zwar in der Startelf, war aber nach einer Blessur wohl auch noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, Neymar war von Pavard und Co. komplett abgemeldet. PSG begann sehr defensiv, beinahe ängstlich, Leistungsträger wie Marco Verratti agierten ungewohnt schwach. Die erste Halbzeit verschliefen die Pariser.
Das änderte sich in der 57. Minute schlagartig mit Kylian Mbappes Einwechslung. "Die Bayern-Spieler wirkten von seinem Namen und seinen ersten Antritten verunsichert", analysierte Sky Reporter Köhler. Mit vereinten Kräften, Sommers Kopf und etwas Glück bei einer knappen Abseits-Entscheidung retteten sich die Bayern über die Zeit. Nach dem Spiel schickte Mbappe, der demonstrierte, dass er DER Unterschiedsspieler bei PSG ist, eine Kampfansage an die Münchner. Auf die Sky Nachfrage, wer im Rückspiel der Favorit sei, antwortete er: "Paris Saint-Germain, wie immer!"
Im Rückspiel am 8. März wird Mbappe in der Startelf stehen, auch Messi wird bis dahin wieder topfit sein. Und bei Bayern wird der in Paris stark auftrumpfende Benjamin Pavard fehlen. Der Franzose hatte sich mit Neymar zeitweise ein Privatduell geliefert, früh Gelb gesehen und dann in der Schlussphase die Ampelkarte gezeigt bekommen. Die sehr gut harmonierende Dreierkette wird gesprengt, das könnte sich gegen das Weltstar-Trio von PSG rächen.
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